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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751.

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in dem Falle möchte ich mich nur allzu leicht mit
der weltlichen Glückseligkeit befriediget, und die-
jenige Seligkeit nicht erlanget haben, in welcher ich
mich, wenn Sie dieses lesen, durch die göttliche
Güte, schon zu erfreuen, demüthigst glaube.

Der Allmächtige gebe, daß Sie, gnädiger
Herr, und meine allezeit geehrteste Fr. Mutter,
nach einer langen Kette irdischer Glückseligkeiten,
welche durch meinen unglückseligen Fehltritt allein
unterbrochen seyn möge; ich weiß daß diese Un-
terbrechung betrübt und schmerzlich genug gewe-
sen seyn muß; sich in eben dem seligen Zustande
erfreuen mögen! Dieß ist das wiederhohlte Ge-
beth, gnädiger Herr,

Jhrer nun glücklichen Tochter
Clarissa Harlowe.


Der acht und sechzigste Brief
An die
Hochwohlgebohrne Frau Harlowe.
Gnädige Frau.

Das letzte mal, da ich die Kühnheit hatte, an
Sie zu schreiben, geschahe es völlig mit dem
Bewußtseyn einer durch sich selbst verurtheilten
Missethäterinn, die ihren beleidigten Richter um
Gnade und Verzeihung anflehet. Jtzo nahe ich

mich



in dem Falle moͤchte ich mich nur allzu leicht mit
der weltlichen Gluͤckſeligkeit befriediget, und die-
jenige Seligkeit nicht erlanget haben, in welcher ich
mich, wenn Sie dieſes leſen, durch die goͤttliche
Guͤte, ſchon zu erfreuen, demuͤthigſt glaube.

Der Allmaͤchtige gebe, daß Sie, gnaͤdiger
Herr, und meine allezeit geehrteſte Fr. Mutter,
nach einer langen Kette irdiſcher Gluͤckſeligkeiten,
welche durch meinen ungluͤckſeligen Fehltritt allein
unterbrochen ſeyn moͤge; ich weiß daß dieſe Un-
terbrechung betruͤbt und ſchmerzlich genug gewe-
ſen ſeyn muß; ſich in eben dem ſeligen Zuſtande
erfreuen moͤgen! Dieß iſt das wiederhohlte Ge-
beth, gnaͤdiger Herr,

Jhrer nun gluͤcklichen Tochter
Clariſſa Harlowe.


Der acht und ſechzigſte Brief
An die
Hochwohlgebohrne Frau Harlowe.
Gnaͤdige Frau.

Das letzte mal, da ich die Kuͤhnheit hatte, an
Sie zu ſchreiben, geſchahe es voͤllig mit dem
Bewußtſeyn einer durch ſich ſelbſt verurtheilten
Miſſethaͤterinn, die ihren beleidigten Richter um
Gnade und Verzeihung anflehet. Jtzo nahe ich

mich
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[492/0498] in dem Falle moͤchte ich mich nur allzu leicht mit der weltlichen Gluͤckſeligkeit befriediget, und die- jenige Seligkeit nicht erlanget haben, in welcher ich mich, wenn Sie dieſes leſen, durch die goͤttliche Guͤte, ſchon zu erfreuen, demuͤthigſt glaube. Der Allmaͤchtige gebe, daß Sie, gnaͤdiger Herr, und meine allezeit geehrteſte Fr. Mutter, nach einer langen Kette irdiſcher Gluͤckſeligkeiten, welche durch meinen ungluͤckſeligen Fehltritt allein unterbrochen ſeyn moͤge; ich weiß daß dieſe Un- terbrechung betruͤbt und ſchmerzlich genug gewe- ſen ſeyn muß; ſich in eben dem ſeligen Zuſtande erfreuen moͤgen! Dieß iſt das wiederhohlte Ge- beth, gnaͤdiger Herr, Jhrer nun gluͤcklichen Tochter Clariſſa Harlowe. Der acht und ſechzigſte Brief An die Hochwohlgebohrne Frau Harlowe. Gnaͤdige Frau. Das letzte mal, da ich die Kuͤhnheit hatte, an Sie zu ſchreiben, geſchahe es voͤllig mit dem Bewußtſeyn einer durch ſich ſelbſt verurtheilten Miſſethaͤterinn, die ihren beleidigten Richter um Gnade und Verzeihung anflehet. Jtzo nahe ich mich

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 492. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/498>, abgerufen am 22.11.2024.