machen, vor dem sich keine junge Person mei- nes Geschlechts schämen darf, wenn man der Zeit des Alters, da die meinigen geschrieben sind, etwas zu gute hält; da auch viele vor- treffliche Dinge in denen enthalten sind, welche an mich geschrieben worden; und da die Fräu- lein Howe, der die meisten davon gezeiget sind, vordem gewünschet hat, sie zu haben, wo sie mich überlebte: so vermache ich sie, dieser Ur- sachen wegen, meiner gedachten lieben Freun- dinn, der Fräulein Anna Howe; und dieß um so vielmehr, weil sie einige Jahre her ein sehr beträchtliches Antheil an dem Briefwechsel ge- habt hat.
Jch mache, bestelle und verordne hiemit Herrn Johann Belford, von Edgworth in der Graf- schaft Middlesex zu dem einzigen Ausrichter dieses meines letzten Willens und Testaments: nachdem ich vorher von ihm die Erlaubniß dazu erhalten habe. Die Gründe, welche mich bewogen haben, diesen Herrn zu bitten, daß er diese Mühe über sich nehme, habe ich der Fräu- lein Howe eröffnet. Jch beziehe mich also in diesem Stücke auf sie.
Allein ich bitte ihn, den gedachten Herrn Belford, inständigst, daß er sich bey der Vollziehung die- ses Amts, wie er zu verschiedenen malen ver- sprochen hat, sorgfältig bemühen wolle, bey ei- nem jeden Theil Ruhe und Friede zu beför- dern, und Zorn und Widerwillen zu dämpfen: so daß alles Unglück so wohl von, als wider
seinen
machen, vor dem ſich keine junge Perſon mei- nes Geſchlechts ſchaͤmen darf, wenn man der Zeit des Alters, da die meinigen geſchrieben ſind, etwas zu gute haͤlt; da auch viele vor- treffliche Dinge in denen enthalten ſind, welche an mich geſchrieben worden; und da die Fraͤu- lein Howe, der die meiſten davon gezeiget ſind, vordem gewuͤnſchet hat, ſie zu haben, wo ſie mich uͤberlebte: ſo vermache ich ſie, dieſer Ur- ſachen wegen, meiner gedachten lieben Freun- dinn, der Fraͤulein Anna Howe; und dieß um ſo vielmehr, weil ſie einige Jahre her ein ſehr betraͤchtliches Antheil an dem Briefwechſel ge- habt hat.
Jch mache, beſtelle und verordne hiemit Herrn Johann Belford, von Edgworth in der Graf- ſchaft Middleſex zu dem einzigen Ausrichter dieſes meines letzten Willens und Teſtaments: nachdem ich vorher von ihm die Erlaubniß dazu erhalten habe. Die Gruͤnde, welche mich bewogen haben, dieſen Herrn zu bitten, daß er dieſe Muͤhe uͤber ſich nehme, habe ich der Fraͤu- lein Howe eroͤffnet. Jch beziehe mich alſo in dieſem Stuͤcke auf ſie.
Allein ich bitte ihn, den gedachten Herrn Belford, inſtaͤndigſt, daß er ſich bey der Vollziehung die- ſes Amts, wie er zu verſchiedenen malen ver- ſprochen hat, ſorgfaͤltig bemuͤhen wolle, bey ei- nem jeden Theil Ruhe und Friede zu befoͤr- dern, und Zorn und Widerwillen zu daͤmpfen: ſo daß alles Ungluͤck ſo wohl von, als wider
ſeinen
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machen, vor dem ſich keine junge Perſon mei-
nes Geſchlechts ſchaͤmen darf, wenn man der
Zeit des Alters, da die meinigen geſchrieben
ſind, etwas zu gute haͤlt; da auch viele vor-
treffliche Dinge in denen enthalten ſind, welche
an mich geſchrieben worden; und da die Fraͤu-
lein Howe, der die meiſten davon gezeiget ſind,
vordem gewuͤnſchet hat, ſie zu haben, wo ſie
mich uͤberlebte: ſo vermache ich ſie, dieſer Ur-
ſachen wegen, meiner gedachten lieben Freun-
dinn, der Fraͤulein Anna Howe; und dieß um
ſo vielmehr, weil ſie einige Jahre her ein ſehr
betraͤchtliches Antheil an dem Briefwechſel ge-
habt hat.
Jch mache, beſtelle und verordne hiemit Herrn
Johann Belford, von Edgworth in der Graf-
ſchaft Middleſex zu dem einzigen Ausrichter
dieſes meines letzten Willens und Teſtaments:
nachdem ich vorher von ihm die Erlaubniß
dazu erhalten habe. Die Gruͤnde, welche mich
bewogen haben, dieſen Herrn zu bitten, daß er
dieſe Muͤhe uͤber ſich nehme, habe ich der Fraͤu-
lein Howe eroͤffnet. Jch beziehe mich alſo in
dieſem Stuͤcke auf ſie.
Allein ich bitte ihn, den gedachten Herrn Belford,
inſtaͤndigſt, daß er ſich bey der Vollziehung die-
ſes Amts, wie er zu verſchiedenen malen ver-
ſprochen hat, ſorgfaͤltig bemuͤhen wolle, bey ei-
nem jeden Theil Ruhe und Friede zu befoͤr-
dern, und Zorn und Widerwillen zu daͤmpfen:
ſo daß alles Ungluͤck ſo wohl von, als wider
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 644. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/650>, abgerufen am 22.11.2024.
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