Jch vermuthe, daß ich euch voreurer Abreise sehen werde. Noch einmal, ich wünfchte, daß ihr schon wegwäret. Diese schwere Luft auf der Jn- sel kann euch nicht so gut seyn, als die Luft auf dem festen Lande seyn wird.
Jch glaube nicht, daß ich euch disseits des Ca- nals ferner, wie ich zu thun pflegte, schreiben müs- se. Laßt mich also von der entgegenstehenden Küste Nachricht von euch haben: und ihr sollt nach eurem Gefallen über meine Feder, und, auf alle anständige Weise über alles, was ich vermag, zu befehlen haben.
J. Belford.
Der vier und neunzigste Brief von Herrn Lovelacen an Hrn. Joh. Belford.
Dienstags, den 26ten Sept.
Das Schicksal, glaube ich aufrichtig, spinnet eignes Gewerbes Fäden zu Trauerspielen für dich, damit du sie zusammenwebest. - - Dein Onkel von Watfort, der arme Belton, die unnachahmliche Schöne; o die erhabene Fräu- lein! Und muß die in einer solchen Liste gefunden werden! Das verfluchte Weib und Tomlinson, scheinen alle dazu verdammt zu seyn, daß sie dir einen Vortrag vom Seltsamen und Schrecklichen
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Jch vermuthe, daß ich euch voreurer Abreiſe ſehen werde. Noch einmal, ich wuͤnfchte, daß ihr ſchon wegwaͤret. Dieſe ſchwere Luft auf der Jn- ſel kann euch nicht ſo gut ſeyn, als die Luft auf dem feſten Lande ſeyn wird.
Jch glaube nicht, daß ich euch diſſeits des Ca- nals ferner, wie ich zu thun pflegte, ſchreiben muͤſ- ſe. Laßt mich alſo von der entgegenſtehenden Kuͤſte Nachricht von euch haben: und ihr ſollt nach eurem Gefallen uͤber meine Feder, und, auf alle anſtaͤndige Weiſe uͤber alles, was ich vermag, zu befehlen haben.
J. Belford.
Der vier und neunzigſte Brief von Herrn Lovelacen an Hrn. Joh. Belford.
Dienſtags, den 26ten Sept.
Das Schickſal, glaube ich aufrichtig, ſpinnet eignes Gewerbes Faͤden zu Trauerſpielen fuͤr dich, damit du ſie zuſammenwebeſt. ‒ ‒ Dein Onkel von Watfort, der arme Belton, die unnachahmliche Schoͤne; o die erhabene Fraͤu- lein! Und muß die in einer ſolchen Liſte gefunden werden! Das verfluchte Weib und Tomlinſon, ſcheinen alle dazu verdammt zu ſeyn, daß ſie dir einen Vortrag vom Seltſamen und Schrecklichen
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Jch vermuthe, daß ich euch voreurer Abreiſe
ſehen werde. Noch einmal, ich wuͤnfchte, daß ihr
ſchon wegwaͤret. Dieſe ſchwere Luft auf der Jn-
ſel kann euch nicht ſo gut ſeyn, als die Luft auf dem
feſten Lande ſeyn wird.
Jch glaube nicht, daß ich euch diſſeits des Ca-
nals ferner, wie ich zu thun pflegte, ſchreiben muͤſ-
ſe. Laßt mich alſo von der entgegenſtehenden
Kuͤſte Nachricht von euch haben: und ihr ſollt
nach eurem Gefallen uͤber meine Feder, und, auf
alle anſtaͤndige Weiſe uͤber alles, was ich vermag,
zu befehlen haben.
J. Belford.
Der vier und neunzigſte Brief
von
Herrn Lovelacen an Hrn. Joh. Belford.
Dienſtags, den 26ten Sept.
Das Schickſal, glaube ich aufrichtig, ſpinnet
eignes Gewerbes Faͤden zu Trauerſpielen
fuͤr dich, damit du ſie zuſammenwebeſt. ‒ ‒
Dein Onkel von Watfort, der arme Belton, die
unnachahmliche Schoͤne; o die erhabene Fraͤu-
lein! Und muß die in einer ſolchen Liſte gefunden
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ſcheinen alle dazu verdammt zu ſeyn, daß ſie dir
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 707. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/713>, abgerufen am 27.11.2024.
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