Der siebente Brief von Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford.
Den 24ten Aug. Donnerstags frühe.
Jch habe deinen Brief durch die geschwinde Besorgung deines Bedienten bey so guter Zeit bekommen, daß es mir bequem ist, einige Zeilen darüber aufzusetzen. Jch habe eine oder zwo Stellen davon Mowbrayen vorgelesen: und wir sind beyde darinn einig, daß du ein vollkom- mener Meister bist, etwas kläglich vorzustellen.
Armer Belton! Wie schrecklich ist dein letz- ter Kampf gewesen! - - Jch hoffe inzwischen, daß er glückselig sey: und habe dazu um desto mehr Hoffnung, weil sein harter Tod dir vermuth- lich zu einer solchen Warnung dienen wird. Wo er die Wirkung hat, welche er nach deiner Erklä- rung bey dir haben soll: was für eine Welt voll Unglück wird er verhüten! Wie viel Gutes wird er schaffen! Wie viele elende Personen werden sich über die Gelegenheit, wo sie sie erfahren, freuen, ob sie gleich an sich selbst noch so betrübt ist! Ueber die Gelegenheit, welche ihnen eine Er- stattung für das Unrecht, das sie in der Stille zu ertragen genöthigt worden sind, zuwege bringen wird! Aber, Bruder, ob dich gleich deines Onkels
Tod
Der ſiebente Brief von Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford.
Den 24ten Aug. Donnerſtags fruͤhe.
Jch habe deinen Brief durch die geſchwinde Beſorgung deines Bedienten bey ſo guter Zeit bekommen, daß es mir bequem iſt, einige Zeilen daruͤber aufzuſetzen. Jch habe eine oder zwo Stellen davon Mowbrayen vorgeleſen: und wir ſind beyde darinn einig, daß du ein vollkom- mener Meiſter biſt, etwas klaͤglich vorzuſtellen.
Armer Belton! Wie ſchrecklich iſt dein letz- ter Kampf geweſen! ‒ ‒ Jch hoffe inzwiſchen, daß er gluͤckſelig ſey: und habe dazu um deſto mehr Hoffnung, weil ſein harter Tod dir vermuth- lich zu einer ſolchen Warnung dienen wird. Wo er die Wirkung hat, welche er nach deiner Erklaͤ- rung bey dir haben ſoll: was fuͤr eine Welt voll Ungluͤck wird er verhuͤten! Wie viel Gutes wird er ſchaffen! Wie viele elende Perſonen werden ſich uͤber die Gelegenheit, wo ſie ſie erfahren, freuen, ob ſie gleich an ſich ſelbſt noch ſo betruͤbt iſt! Ueber die Gelegenheit, welche ihnen eine Er- ſtattung fuͤr das Unrecht, das ſie in der Stille zu ertragen genoͤthigt worden ſind, zuwege bringen wird! Aber, Bruder, ob dich gleich deines Onkels
Tod
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Der ſiebente Brief
von
Herrn Lovelace an Herrn Joh. Belford.
Den 24ten Aug. Donnerſtags
fruͤhe.
Jch habe deinen Brief durch die geſchwinde
Beſorgung deines Bedienten bey ſo guter
Zeit bekommen, daß es mir bequem iſt, einige
Zeilen daruͤber aufzuſetzen. Jch habe eine oder
zwo Stellen davon Mowbrayen vorgeleſen: und
wir ſind beyde darinn einig, daß du ein vollkom-
mener Meiſter biſt, etwas klaͤglich vorzuſtellen.
Armer Belton! Wie ſchrecklich iſt dein letz-
ter Kampf geweſen! ‒ ‒ Jch hoffe inzwiſchen,
daß er gluͤckſelig ſey: und habe dazu um deſto
mehr Hoffnung, weil ſein harter Tod dir vermuth-
lich zu einer ſolchen Warnung dienen wird. Wo
er die Wirkung hat, welche er nach deiner Erklaͤ-
rung bey dir haben ſoll: was fuͤr eine Welt voll
Ungluͤck wird er verhuͤten! Wie viel Gutes wird
er ſchaffen! Wie viele elende Perſonen werden
ſich uͤber die Gelegenheit, wo ſie ſie erfahren,
freuen, ob ſie gleich an ſich ſelbſt noch ſo betruͤbt
iſt! Ueber die Gelegenheit, welche ihnen eine Er-
ſtattung fuͤr das Unrecht, das ſie in der Stille zu
ertragen genoͤthigt worden ſind, zuwege bringen
wird! Aber, Bruder, ob dich gleich deines Onkels
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/76>, abgerufen am 24.11.2024.
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