Der hundert und vierzehnte Brief von Herrn Lovelace an Hrn. Joh. Belford.
Linz, den
28ten Nov.
9ten Dec.
Jch bin itzo auf meinem Wege nach Trident, um den Obrist Morden, nach seiner Ant- wort auf meinen Brief, den ich in meinem letzten eingeschlossen hatte, anzutreffen. Jch war in Presburg gewesen, und hatte mir vorgenommen, einige andere Städte von Ungarn zu besuchen. Allein da ich mich verbindlich gemacht hatte, erst nach Wien zurückzukehren: so fand ich daselbst seinen Brief, welcher hier folget.
München, den
21ten Nov.
2ten Dec.
Mein Herr.
Jhr Brief war vier Tage vorher zu Florenz, ehe ich daselbst anlangte.
Damit ich Jhrer Gewogenheit nicht unwür- dig scheinen möchte: begab ich mich alsobald des nächstsolgenden Morgens nach dieser Stadt auf den Weg. Jch wußte nicht anders, als daß die Artigkeit dieses Hofes einen Cavallier, der bloß
sein
H h h 2
Der hundert und vierzehnte Brief von Herrn Lovelace an Hrn. Joh. Belford.
Linz, den
28ten Nov.
9ten Dec.
Jch bin itzo auf meinem Wege nach Trident, um den Obriſt Morden, nach ſeiner Ant- wort auf meinen Brief, den ich in meinem letzten eingeſchloſſen hatte, anzutreffen. Jch war in Presburg geweſen, und hatte mir vorgenommen, einige andere Staͤdte von Ungarn zu beſuchen. Allein da ich mich verbindlich gemacht hatte, erſt nach Wien zuruͤckzukehren: ſo fand ich daſelbſt ſeinen Brief, welcher hier folget.
Muͤnchen, den
21ten Nov.
2ten Dec.
Mein Herr.
Jhr Brief war vier Tage vorher zu Florenz, ehe ich daſelbſt anlangte.
Damit ich Jhrer Gewogenheit nicht unwuͤr- dig ſcheinen moͤchte: begab ich mich alſobald des naͤchſtſolgenden Morgens nach dieſer Stadt auf den Weg. Jch wußte nicht anders, als daß die Artigkeit dieſes Hofes einen Cavallier, der bloß
ſein
H h h 2
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0857"n="851"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="2"><head><hirendition="#fr">Der hundert und vierzehnte Brief</hi><lb/>
von<lb/><hirendition="#fr">Herrn Lovelace an Hrn. Joh. Belford.</hi></head><lb/><divn="3"><dateline><hirendition="#et"><list><item>Linz, den <listrendition="#leftBraced"><item>28ten Nov.</item><lb/><item>9ten Dec.</item></list></item></list></hi></dateline><lb/><p><hirendition="#in">J</hi>ch bin itzo auf meinem Wege nach Trident,<lb/>
um den Obriſt Morden, nach ſeiner Ant-<lb/>
wort auf meinen Brief, den ich in meinem letzten<lb/>
eingeſchloſſen hatte, anzutreffen. Jch war in<lb/>
Presburg geweſen, und hatte mir vorgenommen,<lb/>
einige andere Staͤdte von Ungarn zu beſuchen.<lb/>
Allein da ich mich verbindlich gemacht hatte, erſt<lb/>
nach Wien zuruͤckzukehren: ſo fand ich daſelbſt<lb/>ſeinen Brief, welcher hier folget.</p></div><lb/><divn="3"><dateline><hirendition="#et"><list><item>Muͤnchen, den <listrendition="#leftBraced"><item>21ten Nov.</item><lb/><item>2ten Dec.</item></list></item></list></hi></dateline><lb/><salute><hirendition="#b">Mein Herr.</hi></salute><lb/><p><hirendition="#in">J</hi>hr Brief war vier Tage vorher zu Florenz,<lb/>
ehe ich daſelbſt anlangte.</p><lb/><p>Damit ich Jhrer Gewogenheit nicht unwuͤr-<lb/>
dig ſcheinen moͤchte: begab ich mich alſobald des<lb/>
naͤchſtſolgenden Morgens nach dieſer Stadt auf<lb/>
den Weg. Jch wußte nicht anders, als daß die<lb/>
Artigkeit dieſes Hofes einen Cavallier, der bloß<lb/><fwplace="bottom"type="sig">H h h 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">ſein</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[851/0857]
Der hundert und vierzehnte Brief
von
Herrn Lovelace an Hrn. Joh. Belford.
Linz, den 28ten Nov.
9ten Dec.
Jch bin itzo auf meinem Wege nach Trident,
um den Obriſt Morden, nach ſeiner Ant-
wort auf meinen Brief, den ich in meinem letzten
eingeſchloſſen hatte, anzutreffen. Jch war in
Presburg geweſen, und hatte mir vorgenommen,
einige andere Staͤdte von Ungarn zu beſuchen.
Allein da ich mich verbindlich gemacht hatte, erſt
nach Wien zuruͤckzukehren: ſo fand ich daſelbſt
ſeinen Brief, welcher hier folget.
Muͤnchen, den 21ten Nov.
2ten Dec.
Mein Herr.
Jhr Brief war vier Tage vorher zu Florenz,
ehe ich daſelbſt anlangte.
Damit ich Jhrer Gewogenheit nicht unwuͤr-
dig ſcheinen moͤchte: begab ich mich alſobald des
naͤchſtſolgenden Morgens nach dieſer Stadt auf
den Weg. Jch wußte nicht anders, als daß die
Artigkeit dieſes Hofes einen Cavallier, der bloß
ſein
H h h 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 851. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/857>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.