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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753.

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lezeit mit den Blumen und den ersten Früch-
ten ihres Gartens zu beschenken pflegten! Jn
Warheit, in Warheit, meine Göttin sollte in
London dies Haus der Witwe nicht gewäh-
let haben! - - Doch kann ich sagen, wenn ich
es gewählet hätte, so hätte sie sich dagegen ge-
setzet. Wenn Leute so gern widersprechen, so
müssen sie dafür büssen. Und durch die Fol-
gen unsrer eignen Wahl gestraffet werden, was
steckt darin nicht für eine Moral! Wie viel
Gutes kann ich nicht durch ein kleines Uebel
stiften!

Dorcas ist ein angenehmes u. s. w.

Th. III. S. 468. gegen das Ende, nach den
Worten: Freundschaft einzulassen,
lies statt der drei folgenden Zeilen des
Abschnitts:

Er drang noch weiter darauf, daß ich mein
Urtheil darüber fällen sollte.

Jch könnte nicht sagen, daß mir eine von
dem jungen Frauenzimmer sonderlich gefiele,
so wenig als ihre Tante, und wenn auch mei-
ne Umstände noch so glücklich wären, so wür-
den sie mir doch zu lustig seyn.

Es wunderte ihn nicht, sagte er, dies von
mir zu hören. Er kennete kein einziges Frauen-
zimmer, die gewohnt wäre, an den Lustbarkei-
ten der Stadt Theil zu nehmen, die mir nur
erträglich scheinen könnte. Schweigen und
Erröthen, gnädige Fräulein, sind bei unsern

feinen



lezeit mit den Blumen und den erſten Fruͤch-
ten ihres Gartens zu beſchenken pflegten! Jn
Warheit, in Warheit, meine Goͤttin ſollte in
London dies Haus der Witwe nicht gewaͤh-
let haben! ‒ ‒ Doch kann ich ſagen, wenn ich
es gewaͤhlet haͤtte, ſo haͤtte ſie ſich dagegen ge-
ſetzet. Wenn Leute ſo gern widerſprechen, ſo
muͤſſen ſie dafuͤr buͤſſen. Und durch die Fol-
gen unſrer eignen Wahl geſtraffet werden, was
ſteckt darin nicht fuͤr eine Moral! Wie viel
Gutes kann ich nicht durch ein kleines Uebel
ſtiften!

Dorcas iſt ein angenehmes u. ſ. w.

Th. III. S. 468. gegen das Ende, nach den
Worten: Freundſchaft einzulaſſen,
lies ſtatt der drei folgenden Zeilen des
Abſchnitts:

Er drang noch weiter darauf, daß ich mein
Urtheil daruͤber faͤllen ſollte.

Jch koͤnnte nicht ſagen, daß mir eine von
dem jungen Frauenzimmer ſonderlich gefiele,
ſo wenig als ihre Tante, und wenn auch mei-
ne Umſtaͤnde noch ſo gluͤcklich waͤren, ſo wuͤr-
den ſie mir doch zu luſtig ſeyn.

Es wunderte ihn nicht, ſagte er, dies von
mir zu hoͤren. Er kennete kein einziges Frauen-
zimmer, die gewohnt waͤre, an den Luſtbarkei-
ten der Stadt Theil zu nehmen, die mir nur
ertraͤglich ſcheinen koͤnnte. Schweigen und
Erroͤthen, gnaͤdige Fraͤulein, ſind bei unſern

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[102/0110] lezeit mit den Blumen und den erſten Fruͤch- ten ihres Gartens zu beſchenken pflegten! Jn Warheit, in Warheit, meine Goͤttin ſollte in London dies Haus der Witwe nicht gewaͤh- let haben! ‒ ‒ Doch kann ich ſagen, wenn ich es gewaͤhlet haͤtte, ſo haͤtte ſie ſich dagegen ge- ſetzet. Wenn Leute ſo gern widerſprechen, ſo muͤſſen ſie dafuͤr buͤſſen. Und durch die Fol- gen unſrer eignen Wahl geſtraffet werden, was ſteckt darin nicht fuͤr eine Moral! Wie viel Gutes kann ich nicht durch ein kleines Uebel ſtiften! Dorcas iſt ein angenehmes u. ſ. w. Th. III. S. 468. gegen das Ende, nach den Worten: Freundſchaft einzulaſſen, lies ſtatt der drei folgenden Zeilen des Abſchnitts: Er drang noch weiter darauf, daß ich mein Urtheil daruͤber faͤllen ſollte. Jch koͤnnte nicht ſagen, daß mir eine von dem jungen Frauenzimmer ſonderlich gefiele, ſo wenig als ihre Tante, und wenn auch mei- ne Umſtaͤnde noch ſo gluͤcklich waͤren, ſo wuͤr- den ſie mir doch zu luſtig ſeyn. Es wunderte ihn nicht, ſagte er, dies von mir zu hoͤren. Er kennete kein einziges Frauen- zimmer, die gewohnt waͤre, an den Luſtbarkei- ten der Stadt Theil zu nehmen, die mir nur ertraͤglich ſcheinen koͤnnte. Schweigen und Erroͤthen, gnaͤdige Fraͤulein, ſind bei unſern feinen

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/110>, abgerufen am 23.11.2024.