des nächsten Abschnitts: über meine Beute zu hören.
Abermals ein Aussenwerk gewonnen, allein so sehr wider Willen meines Kindes, daß sie mir gedrohet hat; weil ich gelitten hätte, daß Jungfer Partington wider ihre Erlaubniß zu ihr geführet wäre. Dies setzte sie in eine Nothwendigkeit, einem so artigen jungen Frauen- zimmer eine dringende Bitte entweder abzuschla- gen, oder zuzugestehen, da sie versprochen hat- te, uns bei dem Schmause mit ihrer Gegenwart zu beehren, wenn meine Liebste in der Gesell- schaft seyn würde.
Daß sie sich genöthigt sähe, vor meinen Freun- den eine andere Person vorzustellen, als sie würk- lich wäre! - - Sie bestand darauf, ich sollte dem Frauenzimmer im Hause die Warheit der gan- zen Sache bekannt machen, und nicht ferner Geschichte ausbreiten, die sie unterstützen müß- te, weil sie sonst Theil an meinem Verbrechen nähme.
Doch was wird meine Beständigkeit nicht noch gewinnen? vornemlich wenn ich mich hin- ter die Gewohnheit der Parther verstecke, die jetzt fliehen, und dann wieder zum Treffen zu- rückkehren. Erhalten die Mädgen nicht auf die- selbe Art alles von den Mannspersonen? Soll- te ich mit ihnen so frei umgegangen seyn, und nichts von ihnen gelernet haben? Hast du je ge- höret, daß es einem Mädgen etwas geholfen hat, mir die geringste oder größeste Gunst zu
versa-
des naͤchſten Abſchnitts: uͤber meine Beute zu hoͤren.
Abermals ein Auſſenwerk gewonnen, allein ſo ſehr wider Willen meines Kindes, daß ſie mir gedrohet hat; weil ich gelitten haͤtte, daß Jungfer Partington wider ihre Erlaubniß zu ihr gefuͤhret waͤre. Dies ſetzte ſie in eine Nothwendigkeit, einem ſo artigen jungen Frauen- zimmer eine dringende Bitte entweder abzuſchla- gen, oder zuzugeſtehen, da ſie verſprochen hat- te, uns bei dem Schmauſe mit ihrer Gegenwart zu beehren, wenn meine Liebſte in der Geſell- ſchaft ſeyn wuͤrde.
Daß ſie ſich genoͤthigt ſaͤhe, vor meinen Freun- den eine andere Perſon vorzuſtellen, als ſie wuͤrk- lich waͤre! ‒ ‒ Sie beſtand darauf, ich ſollte dem Frauenzimmer im Hauſe die Warheit der gan- zen Sache bekannt machen, und nicht ferner Geſchichte ausbreiten, die ſie unterſtuͤtzen muͤß- te, weil ſie ſonſt Theil an meinem Verbrechen naͤhme.
Doch was wird meine Beſtaͤndigkeit nicht noch gewinnen? vornemlich wenn ich mich hin- ter die Gewohnheit der Parther verſtecke, die jetzt fliehen, und dann wieder zum Treffen zu- ruͤckkehren. Erhalten die Maͤdgen nicht auf die- ſelbe Art alles von den Mannsperſonen? Soll- te ich mit ihnen ſo frei umgegangen ſeyn, und nichts von ihnen gelernet haben? Haſt du je ge- hoͤret, daß es einem Maͤdgen etwas geholfen hat, mir die geringſte oder groͤßeſte Gunſt zu
verſa-
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des naͤchſten Abſchnitts: uͤber meine
Beute zu hoͤren.
Abermals ein Auſſenwerk gewonnen, allein
ſo ſehr wider Willen meines Kindes, daß ſie
mir gedrohet hat; weil ich gelitten haͤtte, daß
Jungfer Partington wider ihre Erlaubniß
zu ihr gefuͤhret waͤre. Dies ſetzte ſie in eine
Nothwendigkeit, einem ſo artigen jungen Frauen-
zimmer eine dringende Bitte entweder abzuſchla-
gen, oder zuzugeſtehen, da ſie verſprochen hat-
te, uns bei dem Schmauſe mit ihrer Gegenwart
zu beehren, wenn meine Liebſte in der Geſell-
ſchaft ſeyn wuͤrde.
Daß ſie ſich genoͤthigt ſaͤhe, vor meinen Freun-
den eine andere Perſon vorzuſtellen, als ſie wuͤrk-
lich waͤre! ‒ ‒ Sie beſtand darauf, ich ſollte dem
Frauenzimmer im Hauſe die Warheit der gan-
zen Sache bekannt machen, und nicht ferner
Geſchichte ausbreiten, die ſie unterſtuͤtzen muͤß-
te, weil ſie ſonſt Theil an meinem Verbrechen
naͤhme.
Doch was wird meine Beſtaͤndigkeit nicht
noch gewinnen? vornemlich wenn ich mich hin-
ter die Gewohnheit der Parther verſtecke, die
jetzt fliehen, und dann wieder zum Treffen zu-
ruͤckkehren. Erhalten die Maͤdgen nicht auf die-
ſelbe Art alles von den Mannsperſonen? Soll-
te ich mit ihnen ſo frei umgegangen ſeyn, und
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/126>, abgerufen am 23.11.2024.
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