[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753.Rechtens zu fordern. Denn, wenn man Sie nöthigt, den Weg zu gehen, so wird solches die Nothwendigkeit rechtfertigen, daß Sie von ihnen gegangen sind. Da es überdem für Jh- ren guten Namen nicht vortheilhaft ist, zu ge- stehen, daß man Sie gegen Jhre Absicht mit List weggebracht hat, so wird dies eine Ursache Jhrer Entweichung an die Hand geben, wo- von ich sehr guten Gebrauch machen würde. Sie sehen, daß ich hierin des Herrn Lovela- ce Rath billige. Jch kan Jhrer Antwort, die Sie ihm darauf gegeben haben, nicht die Ge- rechtigkeit wiederfahren lassen, die ihr vielleicht gebühret. (*) Sie müssen sich über die Erfindungen dieses be, (*) Siehe Th. III. S. 254.
Rechtens zu fordern. Denn, wenn man Sie noͤthigt, den Weg zu gehen, ſo wird ſolches die Nothwendigkeit rechtfertigen, daß Sie von ihnen gegangen ſind. Da es uͤberdem fuͤr Jh- ren guten Namen nicht vortheilhaft iſt, zu ge- ſtehen, daß man Sie gegen Jhre Abſicht mit Liſt weggebracht hat, ſo wird dies eine Urſache Jhrer Entweichung an die Hand geben, wo- von ich ſehr guten Gebrauch machen wuͤrde. Sie ſehen, daß ich hierin des Herrn Lovela- ce Rath billige. Jch kan Jhrer Antwort, die Sie ihm darauf gegeben haben, nicht die Ge- rechtigkeit wiederfahren laſſen, die ihr vielleicht gebuͤhret. (*) Sie muͤſſen ſich uͤber die Erfindungen dieſes be, (*) Siehe Th. III. S. 254.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0083" n="75"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> Rechtens zu fordern. Denn, wenn man Sie<lb/> noͤthigt, den Weg zu gehen, ſo wird ſolches<lb/> die Nothwendigkeit rechtfertigen, daß Sie von<lb/> ihnen gegangen ſind. Da es uͤberdem fuͤr Jh-<lb/> ren guten Namen nicht vortheilhaft iſt, zu ge-<lb/> ſtehen, daß man Sie gegen Jhre Abſicht mit<lb/> Liſt weggebracht hat, ſo wird dies eine Urſache<lb/> Jhrer Entweichung an die Hand geben, wo-<lb/> von ich ſehr guten Gebrauch machen wuͤrde.<lb/> Sie ſehen, daß ich hierin des Herrn <hi rendition="#fr">Lovela-<lb/> ce</hi> Rath billige. Jch kan Jhrer Antwort, die<lb/> Sie ihm darauf gegeben haben, nicht die Ge-<lb/> rechtigkeit wiederfahren laſſen, die ihr vielleicht<lb/> gebuͤhret. <note place="foot" n="(*)">Siehe Th. <hi rendition="#aq">III</hi>. S. 254.</note></p><lb/> <p>Sie muͤſſen ſich uͤber die Erfindungen dieſes<lb/> Mannes, wegen ſeiner ungemeinen Gaben, we-<lb/> niger verwundern. Jn allem, worauf er ſich<lb/> nur geleget haͤtte, wuͤrde er es weit gebracht,<lb/> und außerordentliche Dinge gethan haben. Man<lb/> ſagt, daß er rachgierig ſei! Eine ſehr boͤſe Ei-<lb/> genſchaft! Jch glaube in der That, er hat mit<lb/> dem Teufel alles gemein, außer den Kuhfuß!<lb/> ‒ ‒ Dies bleibt alſo immer mein Rath: Ma-<lb/> chen Sie nicht, daß er zu ſehr wider Sie auf-<lb/> gebracht wird. Aber nehmen Sie ihm ſeine<lb/> Ketten, und laſſen ihn los auf Jhrer Schwe-<lb/> ſter garſtige <hi rendition="#fr">Eliſabeth,</hi> und Jhres Bruders<lb/><hi rendition="#fr">Joſeph Lemann.</hi> Das iſt freilich eine <hi rendition="#fr">nie-<lb/> drige</hi> Rache: Aber ich weiß, an wen ich ſchrei-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">be,</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [75/0083]
Rechtens zu fordern. Denn, wenn man Sie
noͤthigt, den Weg zu gehen, ſo wird ſolches
die Nothwendigkeit rechtfertigen, daß Sie von
ihnen gegangen ſind. Da es uͤberdem fuͤr Jh-
ren guten Namen nicht vortheilhaft iſt, zu ge-
ſtehen, daß man Sie gegen Jhre Abſicht mit
Liſt weggebracht hat, ſo wird dies eine Urſache
Jhrer Entweichung an die Hand geben, wo-
von ich ſehr guten Gebrauch machen wuͤrde.
Sie ſehen, daß ich hierin des Herrn Lovela-
ce Rath billige. Jch kan Jhrer Antwort, die
Sie ihm darauf gegeben haben, nicht die Ge-
rechtigkeit wiederfahren laſſen, die ihr vielleicht
gebuͤhret. (*)
Sie muͤſſen ſich uͤber die Erfindungen dieſes
Mannes, wegen ſeiner ungemeinen Gaben, we-
niger verwundern. Jn allem, worauf er ſich
nur geleget haͤtte, wuͤrde er es weit gebracht,
und außerordentliche Dinge gethan haben. Man
ſagt, daß er rachgierig ſei! Eine ſehr boͤſe Ei-
genſchaft! Jch glaube in der That, er hat mit
dem Teufel alles gemein, außer den Kuhfuß!
‒ ‒ Dies bleibt alſo immer mein Rath: Ma-
chen Sie nicht, daß er zu ſehr wider Sie auf-
gebracht wird. Aber nehmen Sie ihm ſeine
Ketten, und laſſen ihn los auf Jhrer Schwe-
ſter garſtige Eliſabeth, und Jhres Bruders
Joſeph Lemann. Das iſt freilich eine nie-
drige Rache: Aber ich weiß, an wen ich ſchrei-
be,
(*) Siehe Th. III. S. 254.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |