Rechtens zu fordern. Denn, wenn man Sie nöthigt, den Weg zu gehen, so wird solches die Nothwendigkeit rechtfertigen, daß Sie von ihnen gegangen sind. Da es überdem für Jh- ren guten Namen nicht vortheilhaft ist, zu ge- stehen, daß man Sie gegen Jhre Absicht mit List weggebracht hat, so wird dies eine Ursache Jhrer Entweichung an die Hand geben, wo- von ich sehr guten Gebrauch machen würde. Sie sehen, daß ich hierin des Herrn Lovela- ce Rath billige. Jch kan Jhrer Antwort, die Sie ihm darauf gegeben haben, nicht die Ge- rechtigkeit wiederfahren lassen, die ihr vielleicht gebühret. (*)
Sie müssen sich über die Erfindungen dieses Mannes, wegen seiner ungemeinen Gaben, we- niger verwundern. Jn allem, worauf er sich nur geleget hätte, würde er es weit gebracht, und außerordentliche Dinge gethan haben. Man sagt, daß er rachgierig sei! Eine sehr böse Ei- genschaft! Jch glaube in der That, er hat mit dem Teufel alles gemein, außer den Kuhfuß! - - Dies bleibt also immer mein Rath: Ma- chen Sie nicht, daß er zu sehr wider Sie auf- gebracht wird. Aber nehmen Sie ihm seine Ketten, und lassen ihn los auf Jhrer Schwe- ster garstige Elisabeth, und Jhres Bruders Joseph Lemann. Das ist freilich eine nie- drige Rache: Aber ich weiß, an wen ich schrei-
be,
(*) Siehe Th. III. S. 254.
Rechtens zu fordern. Denn, wenn man Sie noͤthigt, den Weg zu gehen, ſo wird ſolches die Nothwendigkeit rechtfertigen, daß Sie von ihnen gegangen ſind. Da es uͤberdem fuͤr Jh- ren guten Namen nicht vortheilhaft iſt, zu ge- ſtehen, daß man Sie gegen Jhre Abſicht mit Liſt weggebracht hat, ſo wird dies eine Urſache Jhrer Entweichung an die Hand geben, wo- von ich ſehr guten Gebrauch machen wuͤrde. Sie ſehen, daß ich hierin des Herrn Lovela- ce Rath billige. Jch kan Jhrer Antwort, die Sie ihm darauf gegeben haben, nicht die Ge- rechtigkeit wiederfahren laſſen, die ihr vielleicht gebuͤhret. (*)
Sie muͤſſen ſich uͤber die Erfindungen dieſes Mannes, wegen ſeiner ungemeinen Gaben, we- niger verwundern. Jn allem, worauf er ſich nur geleget haͤtte, wuͤrde er es weit gebracht, und außerordentliche Dinge gethan haben. Man ſagt, daß er rachgierig ſei! Eine ſehr boͤſe Ei- genſchaft! Jch glaube in der That, er hat mit dem Teufel alles gemein, außer den Kuhfuß! ‒ ‒ Dies bleibt alſo immer mein Rath: Ma- chen Sie nicht, daß er zu ſehr wider Sie auf- gebracht wird. Aber nehmen Sie ihm ſeine Ketten, und laſſen ihn los auf Jhrer Schwe- ſter garſtige Eliſabeth, und Jhres Bruders Joſeph Lemann. Das iſt freilich eine nie- drige Rache: Aber ich weiß, an wen ich ſchrei-
be,
(*) Siehe Th. III. S. 254.
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Rechtens zu fordern. Denn, wenn man Sie
noͤthigt, den Weg zu gehen, ſo wird ſolches
die Nothwendigkeit rechtfertigen, daß Sie von
ihnen gegangen ſind. Da es uͤberdem fuͤr Jh-
ren guten Namen nicht vortheilhaft iſt, zu ge-
ſtehen, daß man Sie gegen Jhre Abſicht mit
Liſt weggebracht hat, ſo wird dies eine Urſache
Jhrer Entweichung an die Hand geben, wo-
von ich ſehr guten Gebrauch machen wuͤrde.
Sie ſehen, daß ich hierin des Herrn Lovela-
ce Rath billige. Jch kan Jhrer Antwort, die
Sie ihm darauf gegeben haben, nicht die Ge-
rechtigkeit wiederfahren laſſen, die ihr vielleicht
gebuͤhret. (*)
Sie muͤſſen ſich uͤber die Erfindungen dieſes
Mannes, wegen ſeiner ungemeinen Gaben, we-
niger verwundern. Jn allem, worauf er ſich
nur geleget haͤtte, wuͤrde er es weit gebracht,
und außerordentliche Dinge gethan haben. Man
ſagt, daß er rachgierig ſei! Eine ſehr boͤſe Ei-
genſchaft! Jch glaube in der That, er hat mit
dem Teufel alles gemein, außer den Kuhfuß!
‒ ‒ Dies bleibt alſo immer mein Rath: Ma-
chen Sie nicht, daß er zu ſehr wider Sie auf-
gebracht wird. Aber nehmen Sie ihm ſeine
Ketten, und laſſen ihn los auf Jhrer Schwe-
ſter garſtige Eliſabeth, und Jhres Bruders
Joſeph Lemann. Das iſt freilich eine nie-
drige Rache: Aber ich weiß, an wen ich ſchrei-
be,
(*) Siehe Th. III. S. 254.
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/83>, abgerufen am 17.07.2024.
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