Richter, Christoph Philipp: Spectaculum Historicum. Historisches Schauspiel. Jena, 1661.zum allerhöchsten/ er küsset wohl tausend mahl die Hände/ welche ihm hernach den grimmigen Tod anthun werden/ und ist ihm Zeit und Weile zu lang/ er klaget die Sonne an/ daß sie zu langsam lauffe/ und kan des erwünschten Stündleins seiner langwirigen Hoffnung kaum erwarten. Fleurie aber schicket unterdessen alsobald nach des Lucidamors Kämmerling / welcher auch in Eil erscheinet/ und der Fleurie seinen getreuen Beystand zusaget. Diese beyde nun gehen in aller Frühe mit einander in den Garten/ und richten etliche Garn in dem Gartenhause auf/ schliessen hernach die Thür wieder zu/ und nehmen die Schlüssel zu sich. Als nun an gedachtem Tage die Sonne untergangen/ und der Himmel voller Sternen war/ erschiene Clorisande an dem bestimten Orte/ und wurde von der schönen Fleurie gar freundlich empfangen/ welche ihn baht/ daß er in den Saal des Gartenhauses gehen wolte. Er thut es/ aber so bald er hinein kommen/ wird er wohl mit andern/ als Lie- zum allerhöchsten/ er küsset wohl tausend mahl die Hände/ welche ihm hernach den grimmigen Tod anthun werden/ und ist ihm Zeit und Weile zu lang/ er klaget die Sonne an/ daß sie zu langsam lauffe/ und kan des erwünschten Stündleins seiner langwirigen Hoffnung kaum erwarten. Fleurie aber schicket unterdessen alsobald nach des Lucidamors Kämmerling / welcher auch in Eil erscheinet/ und der Fleurie seinen getreuen Beystand zusaget. Diese beyde nun gehen in aller Frühe mit einander in den Garten/ und richten etliche Garn in dem Gartenhause auf/ schliessen hernach die Thür wieder zu/ und nehmen die Schlüssel zu sich. Als nun an gedachtem Tage die Sonne untergangen/ und der Himmel voller Sternen war/ erschiene Clorisande an dem bestimten Orte/ und wurde von der schönen Fleurie gar freundlich empfangen/ welche ihn baht/ daß er in den Saal des Gartenhauses gehen wolte. Er thut es/ aber so bald er hinein kommen/ wird er wohl mit andern/ als Lie- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0508" n="484"/> zum allerhöchsten/ er küsset wohl tausend mahl die Hände/ welche ihm hernach den grimmigen Tod anthun werden/ und ist ihm Zeit und Weile zu lang/ er klaget die Sonne an/ daß sie zu langsam lauffe/ und kan des erwünschten Stündleins seiner langwirigen Hoffnung kaum erwarten.</p> <p>Fleurie aber schicket unterdessen alsobald nach des Lucidamors Kämmerling / welcher auch in Eil erscheinet/ und der Fleurie seinen getreuen Beystand zusaget. Diese beyde nun gehen in aller Frühe mit einander in den Garten/ und richten etliche Garn in dem Gartenhause auf/ schliessen hernach die Thür wieder zu/ und nehmen die Schlüssel zu sich.</p> <p>Als nun an gedachtem Tage die Sonne untergangen/ und der Himmel voller Sternen war/ erschiene Clorisande an dem bestimten Orte/ und wurde von der schönen Fleurie gar freundlich empfangen/ welche ihn baht/ daß er in den Saal des Gartenhauses gehen wolte.</p> <p>Er thut es/ aber so bald er hinein kommen/ wird er wohl mit andern/ als Lie- </p> </div> </body> </text> </TEI> [484/0508]
zum allerhöchsten/ er küsset wohl tausend mahl die Hände/ welche ihm hernach den grimmigen Tod anthun werden/ und ist ihm Zeit und Weile zu lang/ er klaget die Sonne an/ daß sie zu langsam lauffe/ und kan des erwünschten Stündleins seiner langwirigen Hoffnung kaum erwarten.
Fleurie aber schicket unterdessen alsobald nach des Lucidamors Kämmerling / welcher auch in Eil erscheinet/ und der Fleurie seinen getreuen Beystand zusaget. Diese beyde nun gehen in aller Frühe mit einander in den Garten/ und richten etliche Garn in dem Gartenhause auf/ schliessen hernach die Thür wieder zu/ und nehmen die Schlüssel zu sich.
Als nun an gedachtem Tage die Sonne untergangen/ und der Himmel voller Sternen war/ erschiene Clorisande an dem bestimten Orte/ und wurde von der schönen Fleurie gar freundlich empfangen/ welche ihn baht/ daß er in den Saal des Gartenhauses gehen wolte.
Er thut es/ aber so bald er hinein kommen/ wird er wohl mit andern/ als Lie-
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