Brust zweimal gestampft wird; bei größerer Höhe, z. E. 10 -- 12 Fuß -- auch wol schon dreimal, und da verfährt man völlig wie bei großen Däm- men.
An denjenigen Stellen, wo die Erhöhungen am höchsten seyn müssen, erhalten sie natürlich auch mehrere Dicke, als da wo sie niedriger seyn kön- nen. Erforderten nun die Erhöhungen bald eine größere bald eine geringere untere Breite, so nimmt man hierauf dennoch nicht so genaue Rück- sicht, und giebt ihnen lieber eine angemessene durchgängig gleiche Breite, oder wenigstens eine solche, deren Größe immer mit der Länge der Erhöhung zu- oder abnimmt; nachdem es die Um- stände erheischen, so bekommen sie theils ein besse- res Ansehn, theils -- und das ist das Wichtigste -- einen bessern Halt.
Sind hingegen die Widerlagen hoch genug, aber nur so gebildet, daß sie mehrere Dicke nöthig haben, so sucht man, nach der im Obigen gegebnen Anleitung, diejenige Dicke der Seite, welche dem Wasser gehörig zu widerstehen fähig ist, aus der gegebnen Höhe des Wasserstandes. Diese zeigt dann bald, ob die Widerlage zu schwach und um wie viel ihre Dicke noch zu vergrößern ist. Wäre z. E. die untere Breite oder Dicke der Widerlage 18 Fuß, die Rechnung forderte aber 36 Fuß, so müßten zu der gegebnen Dicke der Widerlage noch 18 Fuß zugelegt werden. Nun kann man aber
dennoch
Bruſt zweimal geſtampft wird; bei groͤßerer Hoͤhe, z. E. 10 — 12 Fuß — auch wol ſchon dreimal, und da verfaͤhrt man voͤllig wie bei großen Daͤm- men.
An denjenigen Stellen, wo die Erhoͤhungen am hoͤchſten ſeyn muͤſſen, erhalten ſie natuͤrlich auch mehrere Dicke, als da wo ſie niedriger ſeyn koͤn- nen. Erforderten nun die Erhoͤhungen bald eine groͤßere bald eine geringere untere Breite, ſo nimmt man hierauf dennoch nicht ſo genaue Ruͤck- ſicht, und giebt ihnen lieber eine angemeſſene durchgaͤngig gleiche Breite, oder wenigſtens eine ſolche, deren Groͤße immer mit der Laͤnge der Erhoͤhung zu- oder abnimmt; nachdem es die Um- ſtaͤnde erheiſchen, ſo bekommen ſie theils ein beſſe- res Anſehn, theils — und das iſt das Wichtigſte — einen beſſern Halt.
Sind hingegen die Widerlagen hoch genug, aber nur ſo gebildet, daß ſie mehrere Dicke noͤthig haben, ſo ſucht man, nach der im Obigen gegebnen Anleitung, diejenige Dicke der Seite, welche dem Waſſer gehoͤrig zu widerſtehen faͤhig iſt, aus der gegebnen Hoͤhe des Waſſerſtandes. Dieſe zeigt dann bald, ob die Widerlage zu ſchwach und um wie viel ihre Dicke noch zu vergroͤßern iſt. Waͤre z. E. die untere Breite oder Dicke der Widerlage 18 Fuß, die Rechnung forderte aber 36 Fuß, ſo muͤßten zu der gegebnen Dicke der Widerlage noch 18 Fuß zugelegt werden. Nun kann man aber
dennoch
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0160"n="150"/>
Bruſt zweimal geſtampft wird; bei groͤßerer Hoͤhe,<lb/>
z. E. 10 — 12 Fuß — auch wol ſchon dreimal,<lb/>
und da verfaͤhrt man voͤllig wie bei großen Daͤm-<lb/>
men.</p><lb/><p>An denjenigen Stellen, wo die Erhoͤhungen am<lb/>
hoͤchſten ſeyn muͤſſen, erhalten ſie natuͤrlich auch<lb/>
mehrere Dicke, als da wo ſie niedriger ſeyn koͤn-<lb/>
nen. Erforderten nun die Erhoͤhungen bald eine<lb/>
groͤßere bald eine geringere untere Breite, ſo<lb/>
nimmt man hierauf dennoch nicht ſo genaue Ruͤck-<lb/>ſicht, und giebt ihnen lieber eine angemeſſene<lb/>
durchgaͤngig <hirendition="#g">gleiche Breite</hi>, oder wenigſtens<lb/>
eine ſolche, deren Groͤße immer mit der Laͤnge der<lb/>
Erhoͤhung zu- oder abnimmt; nachdem es die Um-<lb/>ſtaͤnde erheiſchen, ſo bekommen ſie theils ein beſſe-<lb/>
res Anſehn, theils — und das iſt das Wichtigſte —<lb/>
einen beſſern Halt.</p><lb/><p>Sind hingegen die Widerlagen hoch genug,<lb/>
aber nur ſo gebildet, daß ſie mehrere Dicke noͤthig<lb/>
haben, ſo ſucht man, nach der im Obigen gegebnen<lb/>
Anleitung, diejenige Dicke der Seite, welche dem<lb/>
Waſſer gehoͤrig zu widerſtehen faͤhig iſt, aus der<lb/>
gegebnen Hoͤhe des Waſſerſtandes. Dieſe zeigt<lb/>
dann bald, ob die Widerlage zu ſchwach und um<lb/>
wie viel ihre Dicke noch zu vergroͤßern iſt. Waͤre<lb/>
z. E. die untere Breite oder Dicke der Widerlage<lb/>
18 Fuß, die Rechnung forderte aber 36 Fuß, ſo<lb/>
muͤßten zu der gegebnen Dicke der Widerlage noch<lb/>
18 Fuß zugelegt werden. Nun kann man aber<lb/><fwplace="bottom"type="catch">dennoch</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[150/0160]
Bruſt zweimal geſtampft wird; bei groͤßerer Hoͤhe,
z. E. 10 — 12 Fuß — auch wol ſchon dreimal,
und da verfaͤhrt man voͤllig wie bei großen Daͤm-
men.
An denjenigen Stellen, wo die Erhoͤhungen am
hoͤchſten ſeyn muͤſſen, erhalten ſie natuͤrlich auch
mehrere Dicke, als da wo ſie niedriger ſeyn koͤn-
nen. Erforderten nun die Erhoͤhungen bald eine
groͤßere bald eine geringere untere Breite, ſo
nimmt man hierauf dennoch nicht ſo genaue Ruͤck-
ſicht, und giebt ihnen lieber eine angemeſſene
durchgaͤngig gleiche Breite, oder wenigſtens
eine ſolche, deren Groͤße immer mit der Laͤnge der
Erhoͤhung zu- oder abnimmt; nachdem es die Um-
ſtaͤnde erheiſchen, ſo bekommen ſie theils ein beſſe-
res Anſehn, theils — und das iſt das Wichtigſte —
einen beſſern Halt.
Sind hingegen die Widerlagen hoch genug,
aber nur ſo gebildet, daß ſie mehrere Dicke noͤthig
haben, ſo ſucht man, nach der im Obigen gegebnen
Anleitung, diejenige Dicke der Seite, welche dem
Waſſer gehoͤrig zu widerſtehen faͤhig iſt, aus der
gegebnen Hoͤhe des Waſſerſtandes. Dieſe zeigt
dann bald, ob die Widerlage zu ſchwach und um
wie viel ihre Dicke noch zu vergroͤßern iſt. Waͤre
z. E. die untere Breite oder Dicke der Widerlage
18 Fuß, die Rechnung forderte aber 36 Fuß, ſo
muͤßten zu der gegebnen Dicke der Widerlage noch
18 Fuß zugelegt werden. Nun kann man aber
dennoch
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/160>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.