gut erfüllen sollen, so verlangen die Praktiker, daß sie auf der Kappe wenigstens noch den achten Theil der Höhe des Dammes zur Dicke haben. Die Böschung an der Rasenbrust legt man so an, daß man sie gleich von der Dammsohle, bis zur Kappe hinauf in einer schiefen Ebne zuführt, nach Figur 27. b. Oder man macht auch wol das Rasenhaupt auf die Art, daß man von der Damm- sohle angerechnet, von 10 zu 10 Fußen Höhe, die Stärke derselben etwas verringert, und die Wände der Rasenbrust senkrecht aufführt. Jene Art bleibt indeß immer die beste, weil da jede Schicht gleich stark unterstützt wird, da sie an den Wänden zu beiden Seiten Böschung hat.
Bei der Methode, die Rasen- oder Thonbrust zu dossiren, zeigt sich aber auch noch ein anderer wesentlicher Vorzug, welcher bei der letztern Art nicht statt hat. Der an die Böschung der Rasen- oder Thonbrust angestürzte Schutt, zieht sich nicht so leicht, und nie so weit von der Böschung loß, als wie solches bei Rasenhäuptern und Thonbrüsten mit senkrechten Flächen geschieht. Denn im letztern Falle, in Figur 27. a, muß der Schutt blos durch sich selbst unterstützt werden und seinen Halt durch seine Schweere und Cohäsion be- kommen, weil er von nichts anderm getragen wird; im erstern Falle aber ruht er auf der Schiefe der Böschung zum Theil auf, und wenn er auch wegen seiner Lockerheit etwas nachsinkt, so bleibt
er
gut erfuͤllen ſollen, ſo verlangen die Praktiker, daß ſie auf der Kappe wenigſtens noch den achten Theil der Hoͤhe des Dammes zur Dicke haben. Die Boͤſchung an der Raſenbruſt legt man ſo an, daß man ſie gleich von der Dammſohle, bis zur Kappe hinauf in einer ſchiefen Ebne zufuͤhrt, nach Figur 27. b. Oder man macht auch wol das Raſenhaupt auf die Art, daß man von der Damm- ſohle angerechnet, von 10 zu 10 Fußen Hoͤhe, die Staͤrke derſelben etwas verringert, und die Waͤnde der Raſenbruſt ſenkrecht auffuͤhrt. Jene Art bleibt indeß immer die beſte, weil da jede Schicht gleich ſtark unterſtuͤtzt wird, da ſie an den Waͤnden zu beiden Seiten Boͤſchung hat.
Bei der Methode, die Raſen- oder Thonbruſt zu doſſiren, zeigt ſich aber auch noch ein anderer weſentlicher Vorzug, welcher bei der letztern Art nicht ſtatt hat. Der an die Boͤſchung der Raſen- oder Thonbruſt angeſtuͤrzte Schutt, zieht ſich nicht ſo leicht, und nie ſo weit von der Boͤſchung loß, als wie ſolches bei Raſenhaͤuptern und Thonbruͤſten mit ſenkrechten Flaͤchen geſchieht. Denn im letztern Falle, in Figur 27. a, muß der Schutt blos durch ſich ſelbſt unterſtuͤtzt werden und ſeinen Halt durch ſeine Schweere und Cohaͤſion be- kommen, weil er von nichts anderm getragen wird; im erſtern Falle aber ruht er auf der Schiefe der Boͤſchung zum Theil auf, und wenn er auch wegen ſeiner Lockerheit etwas nachſinkt, ſo bleibt
er
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0227"n="217"/>
gut erfuͤllen ſollen, ſo verlangen die Praktiker,<lb/>
daß ſie auf der Kappe wenigſtens noch den achten<lb/>
Theil der Hoͤhe des Dammes <hirendition="#g">zur Dicke</hi> haben.<lb/>
Die Boͤſchung an der Raſenbruſt legt man ſo an,<lb/>
daß man ſie gleich von der Dammſohle, bis zur<lb/>
Kappe hinauf in einer ſchiefen Ebne zufuͤhrt, nach<lb/>
Figur 27. <hirendition="#aq">b.</hi> Oder man macht auch wol das<lb/>
Raſenhaupt auf die Art, daß man von der Damm-<lb/>ſohle angerechnet, von 10 zu 10 Fußen Hoͤhe,<lb/>
die Staͤrke derſelben etwas verringert, und die<lb/>
Waͤnde der Raſenbruſt ſenkrecht auffuͤhrt. Jene<lb/>
Art bleibt indeß immer die beſte, weil da jede<lb/>
Schicht gleich ſtark unterſtuͤtzt wird, da ſie an den<lb/>
Waͤnden zu beiden Seiten Boͤſchung hat.</p><lb/><p>Bei der Methode, die Raſen- oder Thonbruſt<lb/>
zu doſſiren, zeigt ſich aber auch noch ein anderer<lb/>
weſentlicher Vorzug, welcher bei der letztern Art<lb/>
nicht ſtatt hat. Der an die Boͤſchung der Raſen-<lb/>
oder Thonbruſt angeſtuͤrzte Schutt, zieht ſich<lb/><hirendition="#g">nicht ſo leicht, und nie ſo weit</hi> von der<lb/>
Boͤſchung loß, als wie ſolches bei Raſenhaͤuptern<lb/>
und Thonbruͤſten mit ſenkrechten Flaͤchen geſchieht.<lb/>
Denn im letztern Falle, in Figur 27. <hirendition="#aq">a,</hi> muß der<lb/>
Schutt blos durch ſich ſelbſt unterſtuͤtzt werden und<lb/>ſeinen Halt durch ſeine Schweere und Cohaͤſion be-<lb/>
kommen, weil er von nichts anderm getragen<lb/>
wird; im erſtern Falle aber ruht er auf der Schiefe<lb/>
der Boͤſchung zum Theil auf, und wenn er auch<lb/>
wegen ſeiner Lockerheit etwas nachſinkt, ſo bleibt<lb/><fwplace="bottom"type="catch">er</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[217/0227]
gut erfuͤllen ſollen, ſo verlangen die Praktiker,
daß ſie auf der Kappe wenigſtens noch den achten
Theil der Hoͤhe des Dammes zur Dicke haben.
Die Boͤſchung an der Raſenbruſt legt man ſo an,
daß man ſie gleich von der Dammſohle, bis zur
Kappe hinauf in einer ſchiefen Ebne zufuͤhrt, nach
Figur 27. b. Oder man macht auch wol das
Raſenhaupt auf die Art, daß man von der Damm-
ſohle angerechnet, von 10 zu 10 Fußen Hoͤhe,
die Staͤrke derſelben etwas verringert, und die
Waͤnde der Raſenbruſt ſenkrecht auffuͤhrt. Jene
Art bleibt indeß immer die beſte, weil da jede
Schicht gleich ſtark unterſtuͤtzt wird, da ſie an den
Waͤnden zu beiden Seiten Boͤſchung hat.
Bei der Methode, die Raſen- oder Thonbruſt
zu doſſiren, zeigt ſich aber auch noch ein anderer
weſentlicher Vorzug, welcher bei der letztern Art
nicht ſtatt hat. Der an die Boͤſchung der Raſen-
oder Thonbruſt angeſtuͤrzte Schutt, zieht ſich
nicht ſo leicht, und nie ſo weit von der
Boͤſchung loß, als wie ſolches bei Raſenhaͤuptern
und Thonbruͤſten mit ſenkrechten Flaͤchen geſchieht.
Denn im letztern Falle, in Figur 27. a, muß der
Schutt blos durch ſich ſelbſt unterſtuͤtzt werden und
ſeinen Halt durch ſeine Schweere und Cohaͤſion be-
kommen, weil er von nichts anderm getragen
wird; im erſtern Falle aber ruht er auf der Schiefe
der Boͤſchung zum Theil auf, und wenn er auch
wegen ſeiner Lockerheit etwas nachſinkt, ſo bleibt
er
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/227>, abgerufen am 28.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.