Steinen viel Oefnungen entstehn, und viel Rän- der zum Vorschein kommen.
§. 107.
Allen aufgestürzten Schutt läßt man von Leu- ten mit Kratzen, etwa zu 6 Zoll hohen Schichten aus einander ziehn. Wenn er auf diese Weise fein gleich geebnet ist, wird er mit Handstampfen oder Rammeln überstampft. Derjenige Schutt, wel- cher vor der Thon- oder Rasenbrust zu liegen kommt, und die Brustseite des Dammes bilden soll, muß, weil er dem Wasser zunächst kömmt, der bindigste und feinste seyn, und durchgehends 3 bis 4 mal überstampft werden. Hinter der Thon- oder Rasenbrust wird der gröbere hingestürzt, und auch solcher, der sich für sich selbst nicht so stark verbindet, als der vorwärts gebrauchte. Diesen überstampft man bei ziemlicher Güte nur einmal, wenn er schlecht ist, 2 mal. Weil er sich aber nicht so derb zusammensetzt, und wegen seiner geringern Bindigkeit und Güte, an anderes Material nicht so leicht anhängt, muß man erst hinter die Thon- oder Rasenbrust und zwischen ihr, einer Elle breit noch von dem vorerwähnten besten und feinen Schutte anstürzen, um die großen Spalten zu verhüten. Unmittelbar darf also der schlechte Schutt die Brüste nie berühren.
Bei dem Rammeln oder Stampfen stellt man 3, 4, 5, oder mehrere Leute, je nachdem sie des
Rau-
Steinen viel Oefnungen entſtehn, und viel Raͤn- der zum Vorſchein kommen.
§. 107.
Allen aufgeſtuͤrzten Schutt laͤßt man von Leu- ten mit Kratzen, etwa zu 6 Zoll hohen Schichten aus einander ziehn. Wenn er auf dieſe Weiſe fein gleich geebnet iſt, wird er mit Handſtampfen oder Rammeln uͤberſtampft. Derjenige Schutt, wel- cher vor der Thon- oder Raſenbruſt zu liegen kommt, und die Bruſtſeite des Dammes bilden ſoll, muß, weil er dem Waſſer zunaͤchſt koͤmmt, der bindigſte und feinſte ſeyn, und durchgehends 3 bis 4 mal uͤberſtampft werden. Hinter der Thon- oder Raſenbruſt wird der groͤbere hingeſtuͤrzt, und auch ſolcher, der ſich fuͤr ſich ſelbſt nicht ſo ſtark verbindet, als der vorwaͤrts gebrauchte. Dieſen uͤberſtampft man bei ziemlicher Guͤte nur einmal, wenn er ſchlecht iſt, 2 mal. Weil er ſich aber nicht ſo derb zuſammenſetzt, und wegen ſeiner geringern Bindigkeit und Guͤte, an anderes Material nicht ſo leicht anhaͤngt, muß man erſt hinter die Thon- oder Raſenbruſt und zwiſchen ihr, einer Elle breit noch von dem vorerwaͤhnten beſten und feinen Schutte anſtuͤrzen, um die großen Spalten zu verhuͤten. Unmittelbar darf alſo der ſchlechte Schutt die Bruͤſte nie beruͤhren.
Bei dem Rammeln oder Stampfen ſtellt man 3, 4, 5, oder mehrere Leute, je nachdem ſie des
Rau-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0238"n="228"/>
Steinen viel Oefnungen entſtehn, und viel Raͤn-<lb/>
der zum Vorſchein kommen.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 107.</head><lb/><p>Allen aufgeſtuͤrzten Schutt laͤßt man von Leu-<lb/>
ten mit Kratzen, etwa zu 6 Zoll hohen Schichten<lb/>
aus einander ziehn. Wenn er auf dieſe Weiſe fein<lb/>
gleich geebnet iſt, wird er mit Handſtampfen oder<lb/>
Rammeln uͤberſtampft. Derjenige Schutt, wel-<lb/>
cher vor der Thon- oder Raſenbruſt zu liegen<lb/>
kommt, und die Bruſtſeite des Dammes bilden<lb/>ſoll, muß, weil er dem Waſſer zunaͤchſt koͤmmt, der<lb/>
bindigſte und feinſte ſeyn, und durchgehends 3<lb/>
bis 4 mal uͤberſtampft werden. Hinter der Thon-<lb/>
oder Raſenbruſt wird der groͤbere hingeſtuͤrzt, und<lb/>
auch ſolcher, der ſich fuͤr ſich ſelbſt nicht ſo ſtark<lb/>
verbindet, als der vorwaͤrts gebrauchte. Dieſen<lb/>
uͤberſtampft man bei ziemlicher Guͤte nur einmal,<lb/>
wenn er ſchlecht iſt, 2 mal. Weil er ſich aber nicht<lb/>ſo derb zuſammenſetzt, und wegen ſeiner geringern<lb/>
Bindigkeit und Guͤte, an anderes Material nicht<lb/>ſo leicht anhaͤngt, muß man erſt hinter die Thon-<lb/>
oder Raſenbruſt und zwiſchen ihr, einer Elle breit<lb/>
noch von dem vorerwaͤhnten beſten und feinen<lb/>
Schutte anſtuͤrzen, um die großen Spalten zu<lb/>
verhuͤten. Unmittelbar darf alſo der ſchlechte<lb/>
Schutt die Bruͤſte nie beruͤhren.</p><lb/><p>Bei dem Rammeln oder Stampfen ſtellt man<lb/>
3, 4, 5, oder mehrere Leute, je nachdem ſie des<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Rau-</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[228/0238]
Steinen viel Oefnungen entſtehn, und viel Raͤn-
der zum Vorſchein kommen.
§. 107.
Allen aufgeſtuͤrzten Schutt laͤßt man von Leu-
ten mit Kratzen, etwa zu 6 Zoll hohen Schichten
aus einander ziehn. Wenn er auf dieſe Weiſe fein
gleich geebnet iſt, wird er mit Handſtampfen oder
Rammeln uͤberſtampft. Derjenige Schutt, wel-
cher vor der Thon- oder Raſenbruſt zu liegen
kommt, und die Bruſtſeite des Dammes bilden
ſoll, muß, weil er dem Waſſer zunaͤchſt koͤmmt, der
bindigſte und feinſte ſeyn, und durchgehends 3
bis 4 mal uͤberſtampft werden. Hinter der Thon-
oder Raſenbruſt wird der groͤbere hingeſtuͤrzt, und
auch ſolcher, der ſich fuͤr ſich ſelbſt nicht ſo ſtark
verbindet, als der vorwaͤrts gebrauchte. Dieſen
uͤberſtampft man bei ziemlicher Guͤte nur einmal,
wenn er ſchlecht iſt, 2 mal. Weil er ſich aber nicht
ſo derb zuſammenſetzt, und wegen ſeiner geringern
Bindigkeit und Guͤte, an anderes Material nicht
ſo leicht anhaͤngt, muß man erſt hinter die Thon-
oder Raſenbruſt und zwiſchen ihr, einer Elle breit
noch von dem vorerwaͤhnten beſten und feinen
Schutte anſtuͤrzen, um die großen Spalten zu
verhuͤten. Unmittelbar darf alſo der ſchlechte
Schutt die Bruͤſte nie beruͤhren.
Bei dem Rammeln oder Stampfen ſtellt man
3, 4, 5, oder mehrere Leute, je nachdem ſie des
Rau-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/238>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.