das Abzapfen eines solchen vollen Striegelschach- tes kann inzwischen nur durch Auspumpen desselben, oder durch Wasserziehen, oder so ge- schehen, daß Jemand eine Oeffnung in den Strie- gelschacht an der Sohle desselben hinein macht. Durch eine Striegelrösche kann das Letztere sehr leicht und ohne Gefahr geschehen, da hingegen die andern Hülfsmittel sehr kostspielig und mühsam, öfters auch gefährlich oder ganz unzulänglich sind.
Noch ein Fall, wo die Striegelröschen ihre Nutzbarkeit sehr deutlich darthun, ist dieser: Weil das Abzugsgerenne, wenn keine Striegelrösche angelegt wird, durchaus mit Deckeln zugedeckt werden muß, und solche sowohl vom Drucke des Schuttes, als auch vom Verstopfen viel leiden, so kann man, wenn sie mit der Zeit einbrechen, dem Uebel nicht anders wieder abhelfen, und das Ge- renne wieder herstellen, als wenn man auf die oben gedachte Art, den Damm aufröschet, und neue Deckel statt der schadhaften auflegt. Wenn nun der Schade weit im Damme drinnen liegt, so wird solche Arbeit unbequem, kostbar, und mit- unter gefährlich. Ist hingegen eine Striegelrösche vorhanden, so braucht man keine Deckel, und man kann an den Gerennen und am Striegelschachte, wenn etwas schadhaft ist, weit leichter machen was man will, ohne daß der Damm im geringsten dabei leidet.
§. 163.
Z 2
das Abzapfen eines ſolchen vollen Striegelſchach- tes kann inzwiſchen nur durch Auspumpen deſſelben, oder durch Waſſerziehen, oder ſo ge- ſchehen, daß Jemand eine Oeffnung in den Strie- gelſchacht an der Sohle deſſelben hinein macht. Durch eine Striegelroͤſche kann das Letztere ſehr leicht und ohne Gefahr geſchehen, da hingegen die andern Huͤlfsmittel ſehr koſtſpielig und muͤhſam, oͤfters auch gefaͤhrlich oder ganz unzulaͤnglich ſind.
Noch ein Fall, wo die Striegelroͤſchen ihre Nutzbarkeit ſehr deutlich darthun, iſt dieſer: Weil das Abzugsgerenne, wenn keine Striegelroͤſche angelegt wird, durchaus mit Deckeln zugedeckt werden muß, und ſolche ſowohl vom Drucke des Schuttes, als auch vom Verſtopfen viel leiden, ſo kann man, wenn ſie mit der Zeit einbrechen, dem Uebel nicht anders wieder abhelfen, und das Ge- renne wieder herſtellen, als wenn man auf die oben gedachte Art, den Damm aufroͤſchet, und neue Deckel ſtatt der ſchadhaften auflegt. Wenn nun der Schade weit im Damme drinnen liegt, ſo wird ſolche Arbeit unbequem, koſtbar, und mit- unter gefaͤhrlich. Iſt hingegen eine Striegelroͤſche vorhanden, ſo braucht man keine Deckel, und man kann an den Gerennen und am Striegelſchachte, wenn etwas ſchadhaft iſt, weit leichter machen was man will, ohne daß der Damm im geringſten dabei leidet.
§. 163.
Z 2
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das Abzapfen eines ſolchen vollen Striegelſchach-
tes kann inzwiſchen nur durch Auspumpen
deſſelben, oder durch Waſſerziehen, oder ſo ge-
ſchehen, daß Jemand eine Oeffnung in den Strie-
gelſchacht an der Sohle deſſelben hinein macht.
Durch eine Striegelroͤſche kann das Letztere ſehr
leicht und ohne Gefahr geſchehen, da hingegen die
andern Huͤlfsmittel ſehr koſtſpielig und muͤhſam,
oͤfters auch gefaͤhrlich oder ganz unzulaͤnglich ſind.
Noch ein Fall, wo die Striegelroͤſchen ihre
Nutzbarkeit ſehr deutlich darthun, iſt dieſer: Weil
das Abzugsgerenne, wenn keine Striegelroͤſche
angelegt wird, durchaus mit Deckeln zugedeckt
werden muß, und ſolche ſowohl vom Drucke des
Schuttes, als auch vom Verſtopfen viel leiden, ſo
kann man, wenn ſie mit der Zeit einbrechen, dem
Uebel nicht anders wieder abhelfen, und das Ge-
renne wieder herſtellen, als wenn man auf die
oben gedachte Art, den Damm aufroͤſchet, und
neue Deckel ſtatt der ſchadhaften auflegt. Wenn
nun der Schade weit im Damme drinnen liegt, ſo
wird ſolche Arbeit unbequem, koſtbar, und mit-
unter gefaͤhrlich. Iſt hingegen eine Striegelroͤſche
vorhanden, ſo braucht man keine Deckel, und man
kann an den Gerennen und am Striegelſchachte,
wenn etwas ſchadhaft iſt, weit leichter machen
was man will, ohne daß der Damm im geringſten
dabei leidet.
§. 163.
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 351. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/361>, abgerufen am 21.11.2024.
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