Leser, welche Lust haben möchten, die Rechnung auf andere Art weitläuftig anzustellen, mögen den 1ten Theil von Silberschlags Hydrotechnik nachschlagen, wo sie weitere Anleitung finden. Die- jenigen aber, welche tiefer in die Mathematik ge- blickt haben, werden die Schriften des vortreffli- chen Herrn Woltmanns mit so viel Nutzen als Vergnügen lesen können, und ihre Wißbegierde nicht unbefriedigt sehen.
§. 32. Kräfte, mit denen die Dämme widerstehen, und zwar 1) Schwere der Dämme.
In dem Vorhergehenden ist mit Wenigem von den Kräften, welche das Wasser ausübt, das beige- bracht worden, was der vorgesetzte Umfang dieses Buches gestattet. Da sich aber in der Natur nicht viel Kräfte finden, denen der menschliche Geist zu widerstehen nicht gewagt hätte oder noch unter- fangen sollte, wie auch übrigens der Erfolg seyn mag, so ist gleichfalls die Gewalt des Wassers in ihre Schranken gewiesen worden. Kennt man da- her nur ihre Größe genau, und weiß man gegen- theils, mit wie viel Stärke, und mit was für Kräf- ten Dämme widerstehen, so ist die Bändi- gung auch selbst der Fluthen leichter, als man glaubt. Dieß führt uns auf eine nähere Betrach- tung der Dämme und auf folgende Sätze.
Die
Leſer, welche Luſt haben moͤchten, die Rechnung auf andere Art weitlaͤuftig anzuſtellen, moͤgen den 1ten Theil von Silberſchlags Hydrotechnik nachſchlagen, wo ſie weitere Anleitung finden. Die- jenigen aber, welche tiefer in die Mathematik ge- blickt haben, werden die Schriften des vortreffli- chen Herrn Woltmanns mit ſo viel Nutzen als Vergnuͤgen leſen koͤnnen, und ihre Wißbegierde nicht unbefriedigt ſehen.
§. 32. Kraͤfte, mit denen die Daͤmme widerſtehen, und zwar 1) Schwere der Daͤmme.
In dem Vorhergehenden iſt mit Wenigem von den Kraͤften, welche das Waſſer ausuͤbt, das beige- bracht worden, was der vorgeſetzte Umfang dieſes Buches geſtattet. Da ſich aber in der Natur nicht viel Kraͤfte finden, denen der menſchliche Geiſt zu widerſtehen nicht gewagt haͤtte oder noch unter- fangen ſollte, wie auch uͤbrigens der Erfolg ſeyn mag, ſo iſt gleichfalls die Gewalt des Waſſers in ihre Schranken gewieſen worden. Kennt man da- her nur ihre Groͤße genau, und weiß man gegen- theils, mit wie viel Staͤrke, und mit was fuͤr Kraͤf- ten Daͤmme widerſtehen, ſo iſt die Baͤndi- gung auch ſelbſt der Fluthen leichter, als man glaubt. Dieß fuͤhrt uns auf eine naͤhere Betrach- tung der Daͤmme und auf folgende Saͤtze.
Die
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Leſer, welche Luſt haben moͤchten, die Rechnung
auf andere Art weitlaͤuftig anzuſtellen, moͤgen den
1ten Theil von Silberſchlags Hydrotechnik
nachſchlagen, wo ſie weitere Anleitung finden. Die-
jenigen aber, welche tiefer in die Mathematik ge-
blickt haben, werden die Schriften des vortreffli-
chen Herrn Woltmanns mit ſo viel Nutzen als
Vergnuͤgen leſen koͤnnen, und ihre Wißbegierde
nicht unbefriedigt ſehen.
§. 32.
Kraͤfte, mit denen die Daͤmme widerſtehen,
und zwar
1) Schwere der Daͤmme.
In dem Vorhergehenden iſt mit Wenigem von
den Kraͤften, welche das Waſſer ausuͤbt, das beige-
bracht worden, was der vorgeſetzte Umfang dieſes
Buches geſtattet. Da ſich aber in der Natur nicht
viel Kraͤfte finden, denen der menſchliche Geiſt zu
widerſtehen nicht gewagt haͤtte oder noch unter-
fangen ſollte, wie auch uͤbrigens der Erfolg ſeyn
mag, ſo iſt gleichfalls die Gewalt des Waſſers in
ihre Schranken gewieſen worden. Kennt man da-
her nur ihre Groͤße genau, und weiß man gegen-
theils, mit wie viel Staͤrke, und mit was fuͤr Kraͤf-
ten Daͤmme widerſtehen, ſo iſt die Baͤndi-
gung auch ſelbſt der Fluthen leichter, als man
glaubt. Dieß fuͤhrt uns auf eine naͤhere Betrach-
tung der Daͤmme und auf folgende Saͤtze.
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/68>, abgerufen am 21.11.2024.
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