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Robert, Carl: Bild und Lied. Archäologische Beiträge zur Geschichte der griechischen Heldensage. Berlin, 1881.

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toio, ten men Akhilleos, ten d Ektoros ippodamoio; elke de
messa labon; Repe d Ektoros aisimon emar; okheto d eis Aidao,
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mutho perietheken epigrapsas Psukhostasian kai parastesas tais
plastigxi tou Dios enthen men Thetin, enthen de ten Eo
deomenas uper ton uieon makhomenon
, was durch Pollux
IV 130 bestätigt wird. Es ist nun augenscheinlich, dass das Vasen-
bild mit der hier beschriebenen Scene keineswegs übereinstimmt.
Es möchte noch hingehen, dass nur eine der Mütter dargestellt
ist; der Vasenmaler kann die andere aus Rücksicht auf die
Symmetrie der Komposition weggelassen haben. Aber wie kommt
es, dass Hermes die Wage hält? Auch die Ausrede, dass er
vielleicht bei Aischylos kophon prosopon gewesen sei, wie Bia im
Prometheus, hält nicht Stich, da beide Gewährsmänner auch aus-
drücklich hervorheben, dass Zeus selbst die Wage hielt. Dies ist
um so auffälliger, als nicht nur auf späteren Darstellungen, wie
dem etruskischen Spiegel (Gerhard II 235, Overb. XXII 5) und der
unteritalischen Vase (Overb. XXII 7), sondern auch auf der dem
fünften Jahrhundert angehörigen Schale M. d. I. VI 5 a stets
Hermes es ist, der die Wägung vollzieht; auf der rotfigurigen
Vase strengen Stiles bei Overb. XXII 10, die Zeus in der Mitte und
auf beiden Seiten die flehenden Mütter zeigt, fehlt Hermes, aber
mit ihm auch jede Andeutung der Psychostasie. Wie soll man sich
das erklären, wenn wirklich die Tragödie des Aischylos diese
Scene der Kunst übermittelt hat. An sich ist es ja leicht be-
greiflich, dass das Amt der Seelenwägung dem Seelenführer über-
tragen, dass aus dem psukhopompos ein psukhostaies wird, aber man
verlangt doch zu wissen, wie gerade die Kunst dazu kam, diese
Figur einzufügen, statt sich mit der Gruppe des wägenden
Zeus in der Mitte der Mütter, wie sie bei Aischylos auf dem
theologeion sichtbar war, zu begnügen; wie sie weiter dazu kam,
gerade diese dem Aischylos fremde Figur mit solcher Zähigkeit
festzuhalten und lieber den Zeus selbst oder eine der Mütter
wegzulassen. Wie leicht wäre es z. B. dem Maler der Luynes-
schen Vase gewesen eine symmetrische Komposition herzustellen,

Διὸς εἰρηκότος Ὁμήρου·· ἐν δ̕ ἐτίϑει δύο κῆρε τανηλεγέος ϑανα-
τοιο, τὴν μὲν Ἀχιλλῆος, τὴν δ̕ Ἕκτορος ἱπποδάμοιο· ἕλκε δὲ
μέσσα λαβών· ῥέπε δ̕ Ἕκτορος αἴσιμον ἦμαρ· ᾤχετο δ̕ εἰς Ἀίδαο,
λίπεν δέ ἑ Φοῖβος Ἀπόλλων̕, τραγῳδίαν ὁ Αἰσχύλος ὅλην τῷ
μύϑῳ περιέϑηκεν ἐπιγράψας Ψυχοστασίαν καὶ παραστήσας ταῖς
πλάστιγξι τοῦ Διὸς ἔνϑεν μὲν Θέτιν, ἔνϑεν δὲ τὴν Ἠὦ
δεομένας ὑπὲρ τῶν υἱέων μαχομένων
, was durch Pollux
IV 130 bestätigt wird. Es ist nun augenscheinlich, daſs das Vasen-
bild mit der hier beschriebenen Scene keineswegs übereinstimmt.
Es möchte noch hingehen, daſs nur eine der Mütter dargestellt
ist; der Vasenmaler kann die andere aus Rücksicht auf die
Symmetrie der Komposition weggelassen haben. Aber wie kommt
es, daſs Hermes die Wage hält? Auch die Ausrede, daſs er
vielleicht bei Aischylos κωφὸν πρόσωπον gewesen sei, wie Bia im
Prometheus, hält nicht Stich, da beide Gewährsmänner auch aus-
drücklich hervorheben, daſs Zeus selbst die Wage hielt. Dies ist
um so auffälliger, als nicht nur auf späteren Darstellungen, wie
dem etruskischen Spiegel (Gerhard II 235, Overb. XXII 5) und der
unteritalischen Vase (Overb. XXII 7), sondern auch auf der dem
fünften Jahrhundert angehörigen Schale M. d. I. VI 5 a stets
Hermes es ist, der die Wägung vollzieht; auf der rotfigurigen
Vase strengen Stiles bei Overb. XXII 10, die Zeus in der Mitte und
auf beiden Seiten die flehenden Mütter zeigt, fehlt Hermes, aber
mit ihm auch jede Andeutung der Psychostasie. Wie soll man sich
das erklären, wenn wirklich die Tragödie des Aischylos diese
Scene der Kunst übermittelt hat. An sich ist es ja leicht be-
greiflich, daſs das Amt der Seelenwägung dem Seelenführer über-
tragen, daſs aus dem ψυχοπομπός ein ψυχοστάιης wird, aber man
verlangt doch zu wissen, wie gerade die Kunst dazu kam, diese
Figur einzufügen, statt sich mit der Gruppe des wägenden
Zeus in der Mitte der Mütter, wie sie bei Aischylos auf dem
ϑεολογεῖον sichtbar war, zu begnügen; wie sie weiter dazu kam,
gerade diese dem Aischylos fremde Figur mit solcher Zähigkeit
festzuhalten und lieber den Zeus selbst oder eine der Mütter
wegzulassen. Wie leicht wäre es z. B. dem Maler der Luynes-
schen Vase gewesen eine symmetrische Komposition herzustellen,

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[144/0158] Διὸς εἰρηκότος Ὁμήρου·· ἐν δ̕ ἐτίϑει δύο κῆρε τανηλεγέος ϑανα- τοιο, τὴν μὲν Ἀχιλλῆος, τὴν δ̕ Ἕκτορος ἱπποδάμοιο· ἕλκε δὲ μέσσα λαβών· ῥέπε δ̕ Ἕκτορος αἴσιμον ἦμαρ· ᾤχετο δ̕ εἰς Ἀίδαο, λίπεν δέ ἑ Φοῖβος Ἀπόλλων̕, τραγῳδίαν ὁ Αἰσχύλος ὅλην τῷ μύϑῳ περιέϑηκεν ἐπιγράψας Ψυχοστασίαν καὶ παραστήσας ταῖς πλάστιγξι τοῦ Διὸς ἔνϑεν μὲν Θέτιν, ἔνϑεν δὲ τὴν Ἠὦ δεομένας ὑπὲρ τῶν υἱέων μαχομένων, was durch Pollux IV 130 bestätigt wird. Es ist nun augenscheinlich, daſs das Vasen- bild mit der hier beschriebenen Scene keineswegs übereinstimmt. Es möchte noch hingehen, daſs nur eine der Mütter dargestellt ist; der Vasenmaler kann die andere aus Rücksicht auf die Symmetrie der Komposition weggelassen haben. Aber wie kommt es, daſs Hermes die Wage hält? Auch die Ausrede, daſs er vielleicht bei Aischylos κωφὸν πρόσωπον gewesen sei, wie Bia im Prometheus, hält nicht Stich, da beide Gewährsmänner auch aus- drücklich hervorheben, daſs Zeus selbst die Wage hielt. Dies ist um so auffälliger, als nicht nur auf späteren Darstellungen, wie dem etruskischen Spiegel (Gerhard II 235, Overb. XXII 5) und der unteritalischen Vase (Overb. XXII 7), sondern auch auf der dem fünften Jahrhundert angehörigen Schale M. d. I. VI 5 a stets Hermes es ist, der die Wägung vollzieht; auf der rotfigurigen Vase strengen Stiles bei Overb. XXII 10, die Zeus in der Mitte und auf beiden Seiten die flehenden Mütter zeigt, fehlt Hermes, aber mit ihm auch jede Andeutung der Psychostasie. Wie soll man sich das erklären, wenn wirklich die Tragödie des Aischylos diese Scene der Kunst übermittelt hat. An sich ist es ja leicht be- greiflich, daſs das Amt der Seelenwägung dem Seelenführer über- tragen, daſs aus dem ψυχοπομπός ein ψυχοστάιης wird, aber man verlangt doch zu wissen, wie gerade die Kunst dazu kam, diese Figur einzufügen, statt sich mit der Gruppe des wägenden Zeus in der Mitte der Mütter, wie sie bei Aischylos auf dem ϑεολογεῖον sichtbar war, zu begnügen; wie sie weiter dazu kam, gerade diese dem Aischylos fremde Figur mit solcher Zähigkeit festzuhalten und lieber den Zeus selbst oder eine der Mütter wegzulassen. Wie leicht wäre es z. B. dem Maler der Luynes- schen Vase gewesen eine symmetrische Komposition herzustellen,

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Zitationshilfe: Robert, Carl: Bild und Lied. Archäologische Beiträge zur Geschichte der griechischen Heldensage. Berlin, 1881, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robert_griechische_1881/158>, abgerufen am 24.11.2024.