Robert, Carl: Bild und Lied. Archäologische Beiträge zur Geschichte der griechischen Heldensage. Berlin, 1881.erscheint eine Schlange, die den Sohn umringelt und tötet, Sollte dieser Erklärungsversuch im Stande sein, den eben aus- erscheint eine Schlange, die den Sohn umringelt und tötet, Sollte dieser Erklärungsversuch im Stande sein, den eben aus- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0226" n="212"/> erscheint eine Schlange, die den Sohn umringelt und tötet,<lb/> Laokoon zieht das Schwert und flüchtet sich auf den Altar, zu<lb/> welchem Zweck ist wiederum nicht klar, wie es auch unver-<lb/> ständlich ist, warum er sich des gezückten Schwertes nicht zur<lb/> Verteidigung seines Sohnes bedient hat oder jetzt, da die Schlange<lb/> ihn selbst umringelt, zu seiner eigenen bedient. Aber noch im<lb/> letzten Augenblick naht unerwartete Hilfe; sein Bruder Anchises<lb/> eilt herbei und schleudert einen Stein auf die Schlange. Leider<lb/> wird es ihm nicht gelingen sie zu töten, ohne daſs er gleichzeitig<lb/> seinem Bruder Laokoon die Schulter zerschmettert.</p><lb/> <p>Sollte dieser Erklärungsversuch im Stande sein, den eben aus-<lb/> gesprochenen Satz umzustoſsen, daſs eine Darstellung der Laokoon-<lb/> sage in der Blütezeit der griechischen Kunst bis zur Stunde noch<lb/> nicht nachgewiesen ist?</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [212/0226]
erscheint eine Schlange, die den Sohn umringelt und tötet,
Laokoon zieht das Schwert und flüchtet sich auf den Altar, zu
welchem Zweck ist wiederum nicht klar, wie es auch unver-
ständlich ist, warum er sich des gezückten Schwertes nicht zur
Verteidigung seines Sohnes bedient hat oder jetzt, da die Schlange
ihn selbst umringelt, zu seiner eigenen bedient. Aber noch im
letzten Augenblick naht unerwartete Hilfe; sein Bruder Anchises
eilt herbei und schleudert einen Stein auf die Schlange. Leider
wird es ihm nicht gelingen sie zu töten, ohne daſs er gleichzeitig
seinem Bruder Laokoon die Schulter zerschmettert.
Sollte dieser Erklärungsversuch im Stande sein, den eben aus-
gesprochenen Satz umzustoſsen, daſs eine Darstellung der Laokoon-
sage in der Blütezeit der griechischen Kunst bis zur Stunde noch
nicht nachgewiesen ist?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |