Robert, Ludwig: Die Sylphen. Berlin, 1806.
mich selbst nicht besser. Wie ich übrigens durch ihre Güte und ihres Herrn Gemahls Vermittelung, am Hofe zu Ormus wieder zu einer Corpulenz gekommen bin, wissen Sie, aber was Sie noch nicht wissen, ist, daß ich eben zum Kammerdiener von Groß- Asien ernannt worden bin, und daß ich da- her so zu sagen, eine Art von Factotum bin. Papagena. Das ist alles recht schön, aber wo werd' ich denn meine Prinzessin wieder finden? ich darf ja ohne sie nicht in die Stadt zurück. Leporello. Sie muß hier wieder vorbei, wenn sie aus dem königlichen Zelte kömmt. Papagena. Jst es denn auch gewiß wahr Herr Leporel- lo, daß sie bei ihrem Herrn Vater ist? Leporello. (sich ehrlich stellend.) Was sollte ich dabei für Absicht haben, Sie belügen zu wollen, das wäre ja schlecht von mir. -- Lassen Sie sichs immer ein wenig in meiner Gesellschaft gefallen. Da hier in dieser einsamen Laube läßt sichs ganz treff- lich sitzen. Papagena (hineilend.) Ach die Laube hatte ich noch nicht einmal
mich selbst nicht besser. Wie ich übrigens durch ihre Güte und ihres Herrn Gemahls Vermittelung, am Hofe zu Ormus wieder zu einer Corpulenz gekommen bin, wissen Sie, aber was Sie noch nicht wissen, ist, daß ich eben zum Kammerdiener von Groß- Asien ernannt worden bin, und daß ich da- her so zu sagen, eine Art von Factotum bin. Papagena. Das ist alles recht schön, aber wo werd' ich denn meine Prinzessin wieder finden? ich darf ja ohne sie nicht in die Stadt zurück. Leporello. Sie muß hier wieder vorbei, wenn sie aus dem königlichen Zelte kömmt. Papagena. Jst es denn auch gewiß wahr Herr Leporel- lo, daß sie bei ihrem Herrn Vater ist? Leporello. (sich ehrlich stellend.) Was sollte ich dabei für Absicht haben, Sie belügen zu wollen, das wäre ja schlecht von mir. — Lassen Sie sichs immer ein wenig in meiner Gesellschaft gefallen. Da hier in dieser einsamen Laube läßt sichs ganz treff- lich sitzen. Papagena (hineilend.) Ach die Laube hatte ich noch nicht einmal <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#LEP"> <p><pb facs="#f0116" n="112"/> mich selbst nicht besser. Wie ich übrigens<lb/> durch ihre Güte und ihres Herrn Gemahls<lb/> Vermittelung, am Hofe zu Ormus wieder<lb/> zu einer Corpulenz gekommen bin, wissen<lb/> Sie, aber was Sie noch nicht wissen, ist,<lb/> daß ich eben zum Kammerdiener von Groß-<lb/> Asien ernannt worden bin, und daß ich da-<lb/> her so zu sagen, eine Art von Factotum bin.</p> </sp><lb/> <sp who="#PAP"> <speaker>Papagena.</speaker><lb/> <p>Das ist alles recht schön, aber wo werd' ich<lb/> denn meine Prinzessin wieder finden? ich<lb/> darf ja ohne sie nicht in die Stadt zurück.</p> </sp><lb/> <sp who="#LEP"> <speaker>Leporello.</speaker><lb/> <p>Sie muß hier wieder vorbei, wenn sie aus<lb/> dem königlichen Zelte kömmt.</p> </sp><lb/> <sp who="#PAP"> <speaker>Papagena.</speaker><lb/> <p>Jst es denn auch gewiß wahr Herr Leporel-<lb/> lo, daß sie bei ihrem Herrn Vater ist?</p> </sp><lb/> <sp who="#LEP"> <speaker>Leporello.</speaker><lb/> <stage>(sich ehrlich stellend.)</stage><lb/> <p>Was sollte ich dabei für Absicht haben, Sie<lb/> belügen zu wollen, das wäre ja schlecht von<lb/> mir. — Lassen Sie sichs immer ein wenig<lb/> in meiner Gesellschaft gefallen. Da hier in<lb/> dieser einsamen Laube läßt sichs ganz treff-<lb/> lich sitzen.</p> </sp><lb/> <sp who="#PAP"> <speaker>Papagena</speaker> <stage>(hineilend.)</stage><lb/> <p>Ach die Laube hatte ich noch nicht einmal<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [112/0116]
mich selbst nicht besser. Wie ich übrigens
durch ihre Güte und ihres Herrn Gemahls
Vermittelung, am Hofe zu Ormus wieder
zu einer Corpulenz gekommen bin, wissen
Sie, aber was Sie noch nicht wissen, ist,
daß ich eben zum Kammerdiener von Groß-
Asien ernannt worden bin, und daß ich da-
her so zu sagen, eine Art von Factotum bin.
Papagena.
Das ist alles recht schön, aber wo werd' ich
denn meine Prinzessin wieder finden? ich
darf ja ohne sie nicht in die Stadt zurück.
Leporello.
Sie muß hier wieder vorbei, wenn sie aus
dem königlichen Zelte kömmt.
Papagena.
Jst es denn auch gewiß wahr Herr Leporel-
lo, daß sie bei ihrem Herrn Vater ist?
Leporello.
(sich ehrlich stellend.)
Was sollte ich dabei für Absicht haben, Sie
belügen zu wollen, das wäre ja schlecht von
mir. — Lassen Sie sichs immer ein wenig
in meiner Gesellschaft gefallen. Da hier in
dieser einsamen Laube läßt sichs ganz treff-
lich sitzen.
Papagena (hineilend.)
Ach die Laube hatte ich noch nicht einmal
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