Robert, Ludwig: Die Sylphen. Berlin, 1806. Larifari (für sich.) Er hat recht, ein Minister muß schmeicheln, aber ich bin General, ich muß sagen: Pfui, wer wird schmeicheln; ich brumme Etwas unverständliches zwischen den Zähnen, und mache eine barsche Reverenz. (Er bückt sich.) Sinabal. Die Strafe des Himmels bleibt nicht aus. Es nahet diesen Ufern eine Flotte, und mei- ner Hauptstadt drohet eine Belagerung. Gehe General, mache alle Zurüstungen, die Stadt, besonders aber die Küsten zu verthei- digen, damit der Feind nicht landen möge. Larifari. Landen wollen sie? ha, ha, ha, ha, landen! ha, ha, daß ist ja ein wahrer Unsinn, hier landen, ha, ha, ha, ha, Jch gehe, Jhro Majestät Befehle zu vollziehen, landen, hier landen, ha, ha, landen! (ab.) Sinabal. Und du, Minister, gehe und befehle denen Derwischen und Talismanen, daß sie auf die Kuppeln der Tempel steigen, und das Volk zu frommen Gebeten zusammen rufen; ich hoffe alles von dem Himmel. Larifari (für sich.) Er hat recht, ein Minister muß schmeicheln, aber ich bin General, ich muß sagen: Pfui, wer wird schmeicheln; ich brumme Etwas unverständliches zwischen den Zähnen, und mache eine barsche Reverenz. (Er bückt sich.) Sinabal. Die Strafe des Himmels bleibt nicht aus. Es nahet diesen Ufern eine Flotte, und mei- ner Hauptstadt drohet eine Belagerung. Gehe General, mache alle Zurüstungen, die Stadt, besonders aber die Küsten zu verthei- digen, damit der Feind nicht landen möge. Larifari. Landen wollen sie? ha, ha, ha, ha, landen! ha, ha, daß ist ja ein wahrer Unsinn, hier landen, ha, ha, ha, ha, Jch gehe, Jhro Majestät Befehle zu vollziehen, landen, hier landen, ha, ha, landen! (ab.) Sinabal. Und du, Minister, gehe und befehle denen Derwischen und Talismanen, daß sie auf die Kuppeln der Tempel steigen, und das Volk zu frommen Gebeten zusammen rufen; ich hoffe alles von dem Himmel. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0027" n="23"/> <sp who="#LAR"> <speaker>Larifari</speaker> <stage>(für sich.)</stage><lb/> <p>Er hat recht, ein Minister muß schmeicheln,<lb/> aber ich bin General, ich muß sagen: Pfui,<lb/> wer wird schmeicheln; ich brumme Etwas<lb/> unverständliches zwischen den Zähnen, und<lb/> mache eine barsche Reverenz.</p><lb/> <stage>(Er bückt sich.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#SIN"> <speaker>Sinabal.</speaker><lb/> <p>Die Strafe des Himmels bleibt nicht aus.<lb/> Es nahet diesen Ufern eine Flotte, und mei-<lb/> ner Hauptstadt drohet eine Belagerung.<lb/> Gehe General, mache alle Zurüstungen, die<lb/> Stadt, besonders aber die Küsten zu verthei-<lb/> digen, damit der Feind nicht landen möge.</p> </sp><lb/> <sp who="#LAR"> <speaker>Larifari.</speaker><lb/> <p>Landen wollen sie? ha, ha, ha, ha, landen!<lb/> ha, ha, daß ist ja ein wahrer Unsinn, hier<lb/> landen, ha, ha, ha, ha, Jch gehe, Jhro<lb/> Majestät Befehle zu vollziehen, landen, hier<lb/> landen, ha, ha, landen!</p><lb/> <stage>(ab.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#SIN"> <speaker>Sinabal.</speaker><lb/> <p>Und du, Minister, gehe und befehle denen<lb/> Derwischen und Talismanen, daß sie auf die<lb/> Kuppeln der Tempel steigen, und das Volk<lb/> zu frommen Gebeten zusammen rufen; ich<lb/> hoffe alles von dem Himmel.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [23/0027]
Larifari (für sich.)
Er hat recht, ein Minister muß schmeicheln,
aber ich bin General, ich muß sagen: Pfui,
wer wird schmeicheln; ich brumme Etwas
unverständliches zwischen den Zähnen, und
mache eine barsche Reverenz.
(Er bückt sich.)
Sinabal.
Die Strafe des Himmels bleibt nicht aus.
Es nahet diesen Ufern eine Flotte, und mei-
ner Hauptstadt drohet eine Belagerung.
Gehe General, mache alle Zurüstungen, die
Stadt, besonders aber die Küsten zu verthei-
digen, damit der Feind nicht landen möge.
Larifari.
Landen wollen sie? ha, ha, ha, ha, landen!
ha, ha, daß ist ja ein wahrer Unsinn, hier
landen, ha, ha, ha, ha, Jch gehe, Jhro
Majestät Befehle zu vollziehen, landen, hier
landen, ha, ha, landen!
(ab.)
Sinabal.
Und du, Minister, gehe und befehle denen
Derwischen und Talismanen, daß sie auf die
Kuppeln der Tempel steigen, und das Volk
zu frommen Gebeten zusammen rufen; ich
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Zitationshilfe: | Robert, Ludwig: Die Sylphen. Berlin, 1806, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robert_sylphen_1806/27>, abgerufen am 27.07.2024. |