Robert, Ludwig: Die Sylphen. Berlin, 1806.
Dir heilige Erscheinung, Dir seeliges Gefühl. Liebe hat meiner Seele sich bemeistert, Der geb' ich mich bezwungen, und begeistert. (ab.) Zehnte Scene. Papageno. Leporello, dann Larifari. Leporello. Das ist ja eine fürchterliche Wildniß! Kannst du mir denn nicht ein bischen Muth einspre- chen, lieber, bester Herzensfreund? Papageno. Ei was, Freund! Jch bin kein Freund von den Freunden meiner Frau. Leporello. Schäme dich, mir jetzt Vorwürfe zu ma- chen, in dem Augenblick, da ich mich in der miserabelsten Lage meines Lebens befinde. Jst das moralisch? he? Papageno. Jch glaube gar, du willst mir hier Moral predigen? Du mit deiner verführungssüchti- gen Ausführung! Leporello. Ausführung, was geht dich meine Ausführung
Dir heilige Erscheinung, Dir seeliges Gefühl. Liebe hat meiner Seele sich bemeistert, Der geb' ich mich bezwungen, und begeistert. (ab.) Zehnte Scene. Papageno. Leporello, dann Larifari. Leporello. Das ist ja eine fürchterliche Wildniß! Kannst du mir denn nicht ein bischen Muth einspre- chen, lieber, bester Herzensfreund? Papageno. Ei was, Freund! Jch bin kein Freund von den Freunden meiner Frau. Leporello. Schäme dich, mir jetzt Vorwürfe zu ma- chen, in dem Augenblick, da ich mich in der miserabelsten Lage meines Lebens befinde. Jst das moralisch? he? Papageno. Jch glaube gar, du willst mir hier Moral predigen? Du mit deiner verführungssüchti- gen Ausführung! Leporello. Ausführung, was geht dich meine Ausführung <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#ZOBE"> <p><pb facs="#f0077" n="73"/> Dir heilige Erscheinung,<lb/> Dir seeliges Gefühl.<lb/> Liebe hat meiner Seele sich bemeistert,<lb/> Der geb' ich mich bezwungen, und begeistert.</p><lb/> <stage>(ab.)</stage> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head>Zehnte Scene.</head><lb/> <p>Papageno. Leporello, dann Larifari.</p><lb/> <sp who="#LEP"> <speaker>Leporello.</speaker><lb/> <p>Das ist ja eine fürchterliche Wildniß! Kannst<lb/> du mir denn nicht ein bischen Muth einspre-<lb/> chen, lieber, bester Herzensfreund?</p> </sp><lb/> <sp who="#PAPO"> <speaker>Papageno.</speaker><lb/> <p>Ei was, Freund! Jch bin kein Freund von<lb/> den Freunden meiner Frau.</p> </sp><lb/> <sp who="#LEP"> <speaker>Leporello.</speaker><lb/> <p>Schäme dich, mir jetzt Vorwürfe zu ma-<lb/> chen, in dem Augenblick, da ich mich in der<lb/> miserabelsten Lage meines Lebens befinde.<lb/> Jst das moralisch? he?</p> </sp><lb/> <sp who="#PAPO"> <speaker>Papageno.</speaker><lb/> <p>Jch glaube gar, du willst mir hier Moral<lb/> predigen? Du mit deiner verführungssüchti-<lb/> gen Ausführung!</p> </sp><lb/> <sp who="#LEP"> <speaker>Leporello.</speaker><lb/> <p>Ausführung, was geht dich meine Ausführung<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [73/0077]
Dir heilige Erscheinung,
Dir seeliges Gefühl.
Liebe hat meiner Seele sich bemeistert,
Der geb' ich mich bezwungen, und begeistert.
(ab.)
Zehnte Scene.
Papageno. Leporello, dann Larifari.
Leporello.
Das ist ja eine fürchterliche Wildniß! Kannst
du mir denn nicht ein bischen Muth einspre-
chen, lieber, bester Herzensfreund?
Papageno.
Ei was, Freund! Jch bin kein Freund von
den Freunden meiner Frau.
Leporello.
Schäme dich, mir jetzt Vorwürfe zu ma-
chen, in dem Augenblick, da ich mich in der
miserabelsten Lage meines Lebens befinde.
Jst das moralisch? he?
Papageno.
Jch glaube gar, du willst mir hier Moral
predigen? Du mit deiner verführungssüchti-
gen Ausführung!
Leporello.
Ausführung, was geht dich meine Ausführung
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