[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.man Korn naß in die Scheune fährt, oder Weil nun aber der Kornbau, wie ihr ge- Rind-
man Korn naß in die Scheune faͤhrt, oder Weil nun aber der Kornbau, wie ihr ge- Rind-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0160" n="138"/> man Korn naß in die Scheune faͤhrt, oder<lb/> nicht lange genung im Felde trocknen laͤßt.<lb/> Er muß, als Saͤemann betrachtet, den Saa-<lb/> men nicht zu dicke ſaͤen, denn da bleibt der<lb/> Halm kurz, und die Aehre klein; doch rich-<lb/> tet ſich dieſes nach Erfahrungen, von der<lb/> Guͤte des Ackers. In dem beſten Acker<lb/> pflegt man aber, an Wintergetreyde nicht<lb/> uͤber anderthalb Scheffel, auf den Morgen<lb/> von 180 Ruthen, auszuſaͤen. Gar zu<lb/> duͤnne iſt auch nicht gut; doch wenn eins<lb/> ſeyn muͤßte, (welches doch nicht iſt, da<lb/> man die Mittelſtraße halten kann,) ſo wuͤr-<lb/> de bey duͤnner Ausſaat Vortheil ſeyn: Denn<lb/> das Korn beſtaudet ſich aus der Wurzel,<lb/> oder treibt viel Halme, zieht viel Nahrungs-<lb/> ſaft an ſich, und waͤchſt ſtark und lang.</p><lb/> <p>Weil nun aber der Kornbau, wie ihr ge-<lb/> hoͤrt habt, nicht leicht mit Nutzen getrieben<lb/> werden kann, ohne Zugvieh und ohne Duͤn-<lb/> ger oder Miſt; der Miſt aber von Vieh<lb/> meiſtens entſteht: So ſeht ihr ſelbſt, lieben<lb/> Kinder, daß der Landmann auch Vieh hal-<lb/> ten muͤße. Des Viehes giebt es nun ver-<lb/> ſchiedene Arten: Rindvieh, Pferde, Schafe,<lb/> und Schweine, ſind die vornehmſten Arten,<lb/> von welchen auch der beſte Miſt oder Duͤn-<lb/> ger fuͤr den Acker geſammlet wird. Vom<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Rind-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [138/0160]
man Korn naß in die Scheune faͤhrt, oder
nicht lange genung im Felde trocknen laͤßt.
Er muß, als Saͤemann betrachtet, den Saa-
men nicht zu dicke ſaͤen, denn da bleibt der
Halm kurz, und die Aehre klein; doch rich-
tet ſich dieſes nach Erfahrungen, von der
Guͤte des Ackers. In dem beſten Acker
pflegt man aber, an Wintergetreyde nicht
uͤber anderthalb Scheffel, auf den Morgen
von 180 Ruthen, auszuſaͤen. Gar zu
duͤnne iſt auch nicht gut; doch wenn eins
ſeyn muͤßte, (welches doch nicht iſt, da
man die Mittelſtraße halten kann,) ſo wuͤr-
de bey duͤnner Ausſaat Vortheil ſeyn: Denn
das Korn beſtaudet ſich aus der Wurzel,
oder treibt viel Halme, zieht viel Nahrungs-
ſaft an ſich, und waͤchſt ſtark und lang.
Weil nun aber der Kornbau, wie ihr ge-
hoͤrt habt, nicht leicht mit Nutzen getrieben
werden kann, ohne Zugvieh und ohne Duͤn-
ger oder Miſt; der Miſt aber von Vieh
meiſtens entſteht: So ſeht ihr ſelbſt, lieben
Kinder, daß der Landmann auch Vieh hal-
ten muͤße. Des Viehes giebt es nun ver-
ſchiedene Arten: Rindvieh, Pferde, Schafe,
und Schweine, ſind die vornehmſten Arten,
von welchen auch der beſte Miſt oder Duͤn-
ger fuͤr den Acker geſammlet wird. Vom
Rind-
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