[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.Rindvieh sind die Kühe dem Wirthe sehr nützlich mit ihrer Milch, denn von ihr wird Butter und Käse gemacht; auch wird sie als Milch, verspeiset. Der Landwirth thut wohl, wenn er auf starkes Kuhvieh hält, und für Bullen, oder Rinder, von großer Art, lieber mehr giebt, als sich mit kleinen, wohlfeiler behilft. Der Nutzen ist ungemein. Groß Rindvieh bringt auf alle Weise, mehr ein, und kostet nicht mehr zu erhalten, als kleines. Die Ochsen sind das nützlichste und beste ab-
Rindvieh ſind die Kuͤhe dem Wirthe ſehr nuͤtzlich mit ihrer Milch, denn von ihr wird Butter und Kaͤſe gemacht; auch wird ſie als Milch, verſpeiſet. Der Landwirth thut wohl, wenn er auf ſtarkes Kuhvieh haͤlt, und fuͤr Bullen, oder Rinder, von großer Art, lieber mehr giebt, als ſich mit kleinen, wohlfeiler behilft. Der Nutzen iſt ungemein. Groß Rindvieh bringt auf alle Weiſe, mehr ein, und koſtet nicht mehr zu erhalten, als kleines. Die Ochſen ſind das nuͤtzlichſte und beſte ab-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0161" n="139"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> Rindvieh ſind die Kuͤhe dem Wirthe ſehr<lb/> nuͤtzlich mit ihrer Milch, denn von ihr wird<lb/> Butter und Kaͤſe gemacht; auch wird ſie<lb/> als Milch, verſpeiſet. Der Landwirth thut<lb/> wohl, wenn er auf ſtarkes Kuhvieh haͤlt,<lb/> und fuͤr Bullen, oder Rinder, von großer<lb/> Art, lieber mehr giebt, als ſich mit kleinen,<lb/> wohlfeiler behilft. Der Nutzen iſt ungemein.<lb/> Groß Rindvieh bringt auf alle Weiſe, mehr<lb/> ein, und koſtet nicht mehr zu erhalten, als<lb/> kleines.</p><lb/> <p>Die Ochſen ſind das nuͤtzlichſte und beſte<lb/> Spannvieh; ſie ſind wohlfeiler zu erhalten<lb/> im Futter, als die Pferde; ziehen gut im<lb/> Wagen und Pflug, zur Noth auch in der<lb/> Egge; und wenn ſie alt ſind, gelten ſie,<lb/> beym Schlaͤchter, mehr, als da ſie jung wa-<lb/> ren, welches letztere bey den Pferden ſchon<lb/> nicht zutrift. Auch iſt ihr Duͤnger beßer,<lb/> als der von Pferden. Es iſt daher eine<lb/> große Thorheit, lieben Kinder, wenn ein<lb/> Ackersmann gar zu viel Pferde haͤlt, da er<lb/> mit Ochſen weit leidlicher fertig wuͤrde, und<lb/> manches erſparen koͤnnte. Die meiſten thun<lb/> es um des Fuhrwerkes willen, und Lohnfuh-<lb/> ren zu verdienen. Es iſt aber meiſtentheils<lb/> das Zeichen eines ſchlechten Wirthes, wenn<lb/> ſich Jemand mit ſolchen Nebendingen zu viel<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ab-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [139/0161]
Rindvieh ſind die Kuͤhe dem Wirthe ſehr
nuͤtzlich mit ihrer Milch, denn von ihr wird
Butter und Kaͤſe gemacht; auch wird ſie
als Milch, verſpeiſet. Der Landwirth thut
wohl, wenn er auf ſtarkes Kuhvieh haͤlt,
und fuͤr Bullen, oder Rinder, von großer
Art, lieber mehr giebt, als ſich mit kleinen,
wohlfeiler behilft. Der Nutzen iſt ungemein.
Groß Rindvieh bringt auf alle Weiſe, mehr
ein, und koſtet nicht mehr zu erhalten, als
kleines.
Die Ochſen ſind das nuͤtzlichſte und beſte
Spannvieh; ſie ſind wohlfeiler zu erhalten
im Futter, als die Pferde; ziehen gut im
Wagen und Pflug, zur Noth auch in der
Egge; und wenn ſie alt ſind, gelten ſie,
beym Schlaͤchter, mehr, als da ſie jung wa-
ren, welches letztere bey den Pferden ſchon
nicht zutrift. Auch iſt ihr Duͤnger beßer,
als der von Pferden. Es iſt daher eine
große Thorheit, lieben Kinder, wenn ein
Ackersmann gar zu viel Pferde haͤlt, da er
mit Ochſen weit leidlicher fertig wuͤrde, und
manches erſparen koͤnnte. Die meiſten thun
es um des Fuhrwerkes willen, und Lohnfuh-
ren zu verdienen. Es iſt aber meiſtentheils
das Zeichen eines ſchlechten Wirthes, wenn
ſich Jemand mit ſolchen Nebendingen zu viel
ab-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |