[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.abgiebt, und die Wirthschaft geht gemeinig- lich dabey zu Grunde. In einem Dorfe nahe bey der Stadt, war Pfer-
abgiebt, und die Wirthſchaft geht gemeinig- lich dabey zu Grunde. In einem Dorfe nahe bey der Stadt, war Pfer-
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abgiebt, und die Wirthſchaft geht gemeinig-
lich dabey zu Grunde.
In einem Dorfe nahe bey der Stadt, war
einmal ein Bauer, der hielt ſich vier ſtarke
Pferde, und hatte ein treflich Ackergut. Da
kamen die Leute aus der Stadt, haͤufig hin,
und handelten mit ihm, daß er Lohnfuhren
thun ſollte, ſie boten ihm viel Geld, und er
fieng an zu fahren. Dem Knecht gaben ſie
Biergeld, und ſchenkten ihm manch Glas
Branntewein, daß er geſchwind zufahren ſollte.
Dem Knecht gefiel das beßer, als die Acker-
arbeit. Wrnn nun noͤthig zu pfluͤgen, zu
eggen, Heu zu fahren ꝛc. war, und es
kam eine Lohnfuhre, ſo rieth der Knecht
immer zu: Der Herr ſollte das ſchoͤne
Geld mitnehmen, es wuͤrde wohl Wet-
ter bleiben; zum Pfluͤgen waͤre immer Zeit
genug ꝛc. Der Herr hatte ſchon auf hun-
dert Thaler verdient, und das gefiel ihm:
Er ließ ſichs alſo ferner gefallen. Die Pfer-
de waren oft uͤberjagt worden, wenn der
Knecht zu viel geſoffen hatte, nun ſollten ſie
auch noch alle verſaͤumte Ackerarbeit nach-
thun. Aber es fiel Regenwetter ein, das
Heu verdarb; es kam ein fruͤher Winter, der
Acker blieb unbeſaͤet, oder eilig und ſchlecht
beſtellt. Als der Winter kam, fielen die
Pfer-
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