[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.4) Im Sommer den Stall kühl, und wegen der Fliegen finster, im Winter aber warm gehalten, ist den Pferden sehr heil- sam. 5) Unter dem Pferde, wo möglich, al- les trocken gehalten, sonst werden ihm die Hüfe weich, und die Füße werden von der Feuchtigkeit schadhaft, daß es leicht lahm wird, oder blöde geht. Auch dem Pferde, wenn es ruhen soll, reines Stroh unter- gestreut. 6) Vom Pferde in der Arbeit nicht mehr gefordert, als es thun kann Im Sande, Morast und bergauf, nicht getrieben, oder scharf gefahren. Ein jedes Pferd nach sei- ner Stärke an den Wagen gespannt; die fleißigsten links, und die, so sich treiben laßen, auf die rechte Hand, weil sie da bes- ser zu treffen sind. Die Fohlenzucht ist gemeiniglich für den Fut-
4) Im Sommer den Stall kuͤhl, und wegen der Fliegen finſter, im Winter aber warm gehalten, iſt den Pferden ſehr heil- ſam. 5) Unter dem Pferde, wo moͤglich, al- les trocken gehalten, ſonſt werden ihm die Huͤfe weich, und die Fuͤße werden von der Feuchtigkeit ſchadhaft, daß es leicht lahm wird, oder bloͤde geht. Auch dem Pferde, wenn es ruhen ſoll, reines Stroh unter- geſtreut. 6) Vom Pferde in der Arbeit nicht mehr gefordert, als es thun kann Im Sande, Moraſt und bergauf, nicht getrieben, oder ſcharf gefahren. Ein jedes Pferd nach ſei- ner Staͤrke an den Wagen geſpannt; die fleißigſten links, und die, ſo ſich treiben laßen, auf die rechte Hand, weil ſie da beſ- ſer zu treffen ſind. Die Fohlenzucht iſt gemeiniglich fuͤr den Fut-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <list> <item> <list> <pb facs="#f0165" n="143"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <item>4) Im Sommer den Stall kuͤhl, und<lb/> wegen der Fliegen finſter, im Winter aber<lb/> warm gehalten, iſt den Pferden ſehr heil-<lb/> ſam.</item><lb/> <item>5) Unter dem Pferde, wo moͤglich, al-<lb/> les trocken gehalten, ſonſt werden ihm die<lb/> Huͤfe weich, und die Fuͤße werden von der<lb/> Feuchtigkeit ſchadhaft, daß es leicht lahm<lb/> wird, oder bloͤde geht. Auch dem Pferde,<lb/> wenn es ruhen ſoll, reines Stroh unter-<lb/> geſtreut.</item><lb/> <item>6) Vom Pferde in der Arbeit nicht mehr<lb/> gefordert, als es thun kann Im Sande,<lb/> Moraſt und bergauf, nicht getrieben, oder<lb/> ſcharf gefahren. Ein jedes Pferd nach ſei-<lb/> ner Staͤrke an den Wagen geſpannt; die<lb/> fleißigſten links, und die, ſo ſich treiben<lb/> laßen, auf die rechte Hand, weil ſie da beſ-<lb/> ſer zu treffen ſind.</item> </list> </item> </list><lb/> <p>Die Fohlenzucht iſt gemeiniglich fuͤr den<lb/> hieſigen Landwirth mit Schaden verknuͤpft.<lb/> Vor dem vierten Jahre kann ein Fohlen<lb/> ohne Schaden nicht ſtark gebraucht werden,<lb/> und denn hat es gewiß mehr gekoſtet, als<lb/> es werth iſt; oder es iſt wohl gar verbuttet und<lb/> verdorben. Man thut alſo beßer, auf den<lb/> Maͤrkten ſich mit guten brauchbaren Pfer-<lb/> den zu verſehen, und die Muͤhe nebſt dem<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Fut-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [143/0165]
4) Im Sommer den Stall kuͤhl, und
wegen der Fliegen finſter, im Winter aber
warm gehalten, iſt den Pferden ſehr heil-
ſam.
5) Unter dem Pferde, wo moͤglich, al-
les trocken gehalten, ſonſt werden ihm die
Huͤfe weich, und die Fuͤße werden von der
Feuchtigkeit ſchadhaft, daß es leicht lahm
wird, oder bloͤde geht. Auch dem Pferde,
wenn es ruhen ſoll, reines Stroh unter-
geſtreut.
6) Vom Pferde in der Arbeit nicht mehr
gefordert, als es thun kann Im Sande,
Moraſt und bergauf, nicht getrieben, oder
ſcharf gefahren. Ein jedes Pferd nach ſei-
ner Staͤrke an den Wagen geſpannt; die
fleißigſten links, und die, ſo ſich treiben
laßen, auf die rechte Hand, weil ſie da beſ-
ſer zu treffen ſind.
Die Fohlenzucht iſt gemeiniglich fuͤr den
hieſigen Landwirth mit Schaden verknuͤpft.
Vor dem vierten Jahre kann ein Fohlen
ohne Schaden nicht ſtark gebraucht werden,
und denn hat es gewiß mehr gekoſtet, als
es werth iſt; oder es iſt wohl gar verbuttet und
verdorben. Man thut alſo beßer, auf den
Maͤrkten ſich mit guten brauchbaren Pfer-
den zu verſehen, und die Muͤhe nebſt dem
Fut-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |