[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.Seht! lieben Kinder, das sind die Hauptar- Die Wiesen sind solche Oerter, wo das Gras 1) Durch Mooß; dieses Gewächs überzieht den ganzen Boden, so daß kein Gras durch- wachsen kann. Dieses muß der Landmann im Herbst, sorgfältig abharken oder eggen, wenn die Wiese trocken ist. 2) Durch Hüllen, oder Erdhügel, die theils von Maulwurfshaufen entstehen, die bewach- sen sind, theils auch von Behüten mit dem Vieh, bey naßen Zeiten: Denn da tritt das Vieh K
Seht! lieben Kinder, das ſind die Hauptar- Die Wieſen ſind ſolche Oerter, wo das Gras 1) Durch Mooß; dieſes Gewaͤchs uͤberzieht den ganzen Boden, ſo daß kein Gras durch- wachſen kann. Dieſes muß der Landmann im Herbſt, ſorgfaͤltig abharken oder eggen, wenn die Wieſe trocken iſt. 2) Durch Huͤllen, oder Erdhuͤgel, die theils von Maulwurfshaufen entſtehen, die bewach- ſen ſind, theils auch von Behuͤten mit dem Vieh, bey naßen Zeiten: Denn da tritt das Vieh K
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0167" n="145"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Seht! lieben Kinder, das ſind die Hauptar-<lb/> ten von Thieren, womit ſich der Landmann be-<lb/> ſchaͤftiget. Außer ihnen giebt es Gaͤnſe, die an<lb/> ſolchen Orten, wo große Waſſer und ſchlechter<lb/> Erdboden ſind, ſowohl, als Enten, mit Nutzen<lb/> gehalten werden. Wo aber guter Boden und<lb/> wenig Waſſer iſt, da ſind dieſe Arten Thiere ge-<lb/> meiniglich ſchaͤdlich. Huͤner halten faſt alle,<lb/> und es ſind, wegen der Eyer, die Huͤner ſehr<lb/> nuͤtzlich. Die Truthuͤner und Tauben ſind nicht<lb/> aller Orten, dem Landmann, zu halten erlaubt.</p><lb/> <p>Die Wieſen ſind ſolche Oerter, wo das Gras<lb/> zum Winterfutter gemaͤht, getrocknet, und als<lb/> Heu, hernach weggefahren und verwahret wird.<lb/> Auf dieſe hat allerdings der Landmann zu ſe-<lb/> hen, daß er durch ſeinen Fleiß, ſie in tragba-<lb/> rem Stande erhalte, weil davon, daß er viel<lb/> Heu, und gutes Heu gewinnt, alles abhaͤngt.<lb/> Die Wieſen werden verdorben:</p><lb/> <list> <item> <list> <item>1) Durch Mooß; dieſes Gewaͤchs uͤberzieht<lb/> den ganzen Boden, ſo daß kein Gras durch-<lb/> wachſen kann. Dieſes muß der Landmann im<lb/> Herbſt, ſorgfaͤltig abharken oder eggen, wenn<lb/> die Wieſe trocken iſt.</item><lb/> <item>2) Durch Huͤllen, oder Erdhuͤgel, die theils<lb/> von Maulwurfshaufen entſtehen, die bewach-<lb/> ſen ſind, theils auch von Behuͤten mit dem<lb/> Vieh, bey naßen Zeiten: Denn da tritt das<lb/> <fw place="bottom" type="sig">K</fw><fw place="bottom" type="catch">Vieh</fw><lb/></item> </list> </item> </list> </div> </div> </body> </text> </TEI> [145/0167]
Seht! lieben Kinder, das ſind die Hauptar-
ten von Thieren, womit ſich der Landmann be-
ſchaͤftiget. Außer ihnen giebt es Gaͤnſe, die an
ſolchen Orten, wo große Waſſer und ſchlechter
Erdboden ſind, ſowohl, als Enten, mit Nutzen
gehalten werden. Wo aber guter Boden und
wenig Waſſer iſt, da ſind dieſe Arten Thiere ge-
meiniglich ſchaͤdlich. Huͤner halten faſt alle,
und es ſind, wegen der Eyer, die Huͤner ſehr
nuͤtzlich. Die Truthuͤner und Tauben ſind nicht
aller Orten, dem Landmann, zu halten erlaubt.
Die Wieſen ſind ſolche Oerter, wo das Gras
zum Winterfutter gemaͤht, getrocknet, und als
Heu, hernach weggefahren und verwahret wird.
Auf dieſe hat allerdings der Landmann zu ſe-
hen, daß er durch ſeinen Fleiß, ſie in tragba-
rem Stande erhalte, weil davon, daß er viel
Heu, und gutes Heu gewinnt, alles abhaͤngt.
Die Wieſen werden verdorben:
1) Durch Mooß; dieſes Gewaͤchs uͤberzieht
den ganzen Boden, ſo daß kein Gras durch-
wachſen kann. Dieſes muß der Landmann im
Herbſt, ſorgfaͤltig abharken oder eggen, wenn
die Wieſe trocken iſt.
2) Durch Huͤllen, oder Erdhuͤgel, die theils
von Maulwurfshaufen entſtehen, die bewach-
ſen ſind, theils auch von Behuͤten mit dem
Vieh, bey naßen Zeiten: Denn da tritt das
Vieh
K
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |