[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.Aber, Kinder, man kann auch gewiße Ar- Baum
Aber, Kinder, man kann auch gewiße Ar- Baum
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Aber, Kinder, man kann auch gewiße Ar-
ten von Baͤumen verderben, daß ſie unbrauch-
bar werden, ohne, daß man ſie abhauet. Z. E.
Wenn man an den jungen Fichten, Tannen
und Kiehnen, nur die Aeſte abſchneidet oder
verhauet, ſo wird nimmer ein ſtarker Stamm
daraus; denn der Saft dringt aus dem Hiebe,
und der Baum hoͤrt auf zu wachſen. Auch
bey der Holzwirthſchaft iſt die Sparſamkeit
vortreflich. Das hoͤlzerne Geraͤthe in Acht ge-
nommen; nach den Gebaͤuden zu rechter Zeit
geſehen; die Gehege verwahrt; die Hoͤfe mit
ſteinernen Mauern zugemacht; weniger Backoͤfen
gehalten; die noͤthigen Backofens mit Spar-
famkeit geheitzt, die Stubenofens nicht zur Un-
gebuͤhr heiß gemacht — So kann viel Holz ge-
ſpart werden. Es iſt aber nicht genung, we-
nig Holz zu verbrauchen, ſondern man muß
auch wieder viel anlegen, weil es ſonſt doch
alle wird. An die Gehege, Grabens, wuͤſte
Oerter, ſind immer Gelegenheiten genung, Holz
zu pflanzen, oder Holzſamen zu ſaͤen. Es iſt
loͤblich, lieben Kinder, auf ſolche Weiſe wohl-
thaͤtig zu ſeyn; denn wer einen Baum pflanzt,
der thut, auch noch nach ſeinem Tode, der
Welt gutes. Von ſeiner Frucht, oder in
ſeinem Schatten, wird einmal einer gelabt,
oder erfriſcht, und ſeegnet dafuͤr den, der den
Baum
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