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[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.

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Wenn die Weisheit, durch ihre Wirkung,
den Nutzen und die Glückseeligkeit aller an-
dern Geschöpfe befördert; so heißt dieses die
höchste Gütigkeit.

Lieben Kinder! Schon daß ihr das Le-
ben habt, das ist: daß Gott euch auserse-
hen hat, die Zahl der Geschöpfe zu vermeh-
ren, ist eine große Gütigkeit. Was habt
ihr Gott zu Gefallen thun können, ehe ihr
wart? Womit habt ihr Ihn zu dieser Wohl-
that bewegen können? Es ist Gottes freye
Gnade und Gütigkeit, daß ihr lebt, und in
Seiner schönen Welt, tägliche Proben Seiner
Vaterliebe genießt.

Erinnert euch ja, wenn ihr am schönen
Frühlingstage spielt, oder gute Speisen eßt,
oder die Vögel singen hört, kurz; bey jeder
frohen Empfindung, in eurem ganzen Leben,
erinnert euch:

Daß Gott höchstgütig ist!

Wer gar keinen Mangel, weder an Macht,
noch Weisheit, noch Gütigkeit hat, der ist
vollkommen, das ist: Alles Gute, was sich
nur gedenken läßt, ist da beysammen.

In Gott ist dieses einzig und allein zu
finden: Denn es ist kein Grund anzugeben,
wie, und wodurch Gott sollte unvollkommen

wer-

Wenn die Weisheit, durch ihre Wirkung,
den Nutzen und die Gluͤckſeeligkeit aller an-
dern Geſchoͤpfe befoͤrdert; ſo heißt dieſes die
hoͤchſte Guͤtigkeit.

Lieben Kinder! Schon daß ihr das Le-
ben habt, das iſt: daß Gott euch auserſe-
hen hat, die Zahl der Geſchoͤpfe zu vermeh-
ren, iſt eine große Guͤtigkeit. Was habt
ihr Gott zu Gefallen thun koͤnnen, ehe ihr
wart? Womit habt ihr Ihn zu dieſer Wohl-
that bewegen koͤnnen? Es iſt Gottes freye
Gnade und Guͤtigkeit, daß ihr lebt, und in
Seiner ſchoͤnen Welt, taͤgliche Proben Seiner
Vaterliebe genießt.

Erinnert euch ja, wenn ihr am ſchoͤnen
Fruͤhlingstage ſpielt, oder gute Speiſen eßt,
oder die Voͤgel ſingen hoͤrt, kurz; bey jeder
frohen Empfindung, in eurem ganzen Leben,
erinnert euch:

Daß Gott hoͤchſtguͤtig iſt!

Wer gar keinen Mangel, weder an Macht,
noch Weisheit, noch Guͤtigkeit hat, der iſt
vollkommen, das iſt: Alles Gute, was ſich
nur gedenken laͤßt, iſt da beyſammen.

In Gott iſt dieſes einzig und allein zu
finden: Denn es iſt kein Grund anzugeben,
wie, und wodurch Gott ſollte unvollkommen

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[40/0062] Wenn die Weisheit, durch ihre Wirkung, den Nutzen und die Gluͤckſeeligkeit aller an- dern Geſchoͤpfe befoͤrdert; ſo heißt dieſes die hoͤchſte Guͤtigkeit. Lieben Kinder! Schon daß ihr das Le- ben habt, das iſt: daß Gott euch auserſe- hen hat, die Zahl der Geſchoͤpfe zu vermeh- ren, iſt eine große Guͤtigkeit. Was habt ihr Gott zu Gefallen thun koͤnnen, ehe ihr wart? Womit habt ihr Ihn zu dieſer Wohl- that bewegen koͤnnen? Es iſt Gottes freye Gnade und Guͤtigkeit, daß ihr lebt, und in Seiner ſchoͤnen Welt, taͤgliche Proben Seiner Vaterliebe genießt. Erinnert euch ja, wenn ihr am ſchoͤnen Fruͤhlingstage ſpielt, oder gute Speiſen eßt, oder die Voͤgel ſingen hoͤrt, kurz; bey jeder frohen Empfindung, in eurem ganzen Leben, erinnert euch: Daß Gott hoͤchſtguͤtig iſt! Wer gar keinen Mangel, weder an Macht, noch Weisheit, noch Guͤtigkeit hat, der iſt vollkommen, das iſt: Alles Gute, was ſich nur gedenken laͤßt, iſt da beyſammen. In Gott iſt dieſes einzig und allein zu finden: Denn es iſt kein Grund anzugeben, wie, und wodurch Gott ſollte unvollkommen wer-

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Zitationshilfe: [Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rochow_versuch_1772/62>, abgerufen am 04.12.2024.