[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.werden können; da Er die höchste Macht, Also, Gott ist vollkommen. Gerechtigkeit nennt man diejenige Gütig- Lieben Kinder! Wer weise ist, das ist: Daß aber Gott heilig sey, oder an Sich Also, Gott ist heilig und gerecht. Wer alle nur mögliche Einsicht in den Ur- C 5
werden koͤnnen; da Er die hoͤchſte Macht, Alſo, Gott iſt vollkommen. Gerechtigkeit nennt man diejenige Guͤtig- Lieben Kinder! Wer weiſe iſt, das iſt: Daß aber Gott heilig ſey, oder an Sich Alſo, Gott iſt heilig und gerecht. Wer alle nur moͤgliche Einſicht in den Ur- C 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0063" n="41"/> werden koͤnnen; da Er die hoͤchſte Macht,<lb/> Weisheit und Guͤtigkeit iſt.</p><lb/> <p>Alſo, <hi rendition="#fr">Gott iſt vollkommen.</hi></p><lb/> <p>Gerechtigkeit nennt man diejenige Guͤtig-<lb/> keit, die einen Unterſchied macht, zwiſchen<lb/> gut und boͤſe, gehorſam und ungehorſam.<lb/> Heiligkeit aber, die mit Mißfallen begleitete<lb/> Abſonderung von aller Unvollkommenheit.</p><lb/> <p>Lieben Kinder! Wer weiſe iſt, das iſt:<lb/> wer Ordnung erhalten will, wo er gewirkt<lb/> hat, der muß alſo auch gerecht ſeyn; er muß<lb/> einen Unterſchied, zwiſchen dem gehorſamen,<lb/> der ſich die Ordnung gefallen laͤßt, und dem<lb/> ungehorſamen, der der Ordnung widerſtrebt,<lb/> machen. Daß Gott dieſes wirklich thut, wer-<lb/> det ihr aus dem Worte Gottes, mit meh-<lb/> rern lernen: Denn in der Bibel iſt der ei-<lb/> gentliche Beweis der Gerechtigkeit Gottes zu<lb/> finden.</p><lb/> <p>Daß aber Gott heilig ſey, oder an Sich<lb/> ſelbſt, oder andern nichts boͤſes leiden, oder das<lb/> Boͤſe erlauben kann, iſt ſchon in dem Beweiſe<lb/> der Vollkommenheit Gottes mit enthalten:<lb/> Denn, wer an ſich ſelbſt das Boͤſe leidet, der<lb/> iſt nicht vollkommen.</p><lb/> <p>Alſo, <hi rendition="#fr">Gott iſt heilig und gerecht.</hi></p><lb/> <p>Wer alle nur moͤgliche Einſicht in den<lb/> Zuſammenhang aller Dinge hat; wer alle<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C 5</fw><fw place="bottom" type="catch">Ur-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [41/0063]
werden koͤnnen; da Er die hoͤchſte Macht,
Weisheit und Guͤtigkeit iſt.
Alſo, Gott iſt vollkommen.
Gerechtigkeit nennt man diejenige Guͤtig-
keit, die einen Unterſchied macht, zwiſchen
gut und boͤſe, gehorſam und ungehorſam.
Heiligkeit aber, die mit Mißfallen begleitete
Abſonderung von aller Unvollkommenheit.
Lieben Kinder! Wer weiſe iſt, das iſt:
wer Ordnung erhalten will, wo er gewirkt
hat, der muß alſo auch gerecht ſeyn; er muß
einen Unterſchied, zwiſchen dem gehorſamen,
der ſich die Ordnung gefallen laͤßt, und dem
ungehorſamen, der der Ordnung widerſtrebt,
machen. Daß Gott dieſes wirklich thut, wer-
det ihr aus dem Worte Gottes, mit meh-
rern lernen: Denn in der Bibel iſt der ei-
gentliche Beweis der Gerechtigkeit Gottes zu
finden.
Daß aber Gott heilig ſey, oder an Sich
ſelbſt, oder andern nichts boͤſes leiden, oder das
Boͤſe erlauben kann, iſt ſchon in dem Beweiſe
der Vollkommenheit Gottes mit enthalten:
Denn, wer an ſich ſelbſt das Boͤſe leidet, der
iſt nicht vollkommen.
Alſo, Gott iſt heilig und gerecht.
Wer alle nur moͤgliche Einſicht in den
Zuſammenhang aller Dinge hat; wer alle
Ur-
C 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |