[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.Ursachen und Wirkungen kennt, und den Er- Also, Gott ist allwißend. Wer alles vorher weiß, und die Macht Ihr habt gehört, daß Gott alles vorher- Also, Gott ist unveränderlich. Was keinen Anfang braucht, um zu seyn, also
Urſachen und Wirkungen kennt, und den Er- Alſo, Gott iſt allwißend. Wer alles vorher weiß, und die Macht Ihr habt gehoͤrt, daß Gott alles vorher- Alſo, Gott iſt unveraͤnderlich. Was keinen Anfang braucht, um zu ſeyn, alſo
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0064" n="42"/> Urſachen und Wirkungen kennt, und den Er-<lb/> folg einer jeden Handlung vorherſieht, der iſt<lb/> allwißend, oder weiß alles. Weil aber Gott<lb/> alle Dinge geſchaffen, oder hervorgebracht<lb/> hat, und allenthalben Weisheit, oder abſichts-<lb/> volle Ordnung, hervorblickt, und dieſe Ord-<lb/> nung ſich noch erhaͤlt; ſo ſchließen wir mit<lb/> Recht: daß Gott alles weiß, weil er es ſonſt<lb/> ſo ordentlich nicht haͤtte einrichten koͤnnen.</p><lb/> <p>Alſo, <hi rendition="#fr">Gott iſt allwißend.</hi></p><lb/> <p>Wer alles vorher weiß, und die Macht<lb/> hat, es ſo einzurichten, wie er es gut findet,<lb/> der braucht ſeine Meynung nicht zu aͤndern,<lb/> oder heute ſo, morgen anders, zu verfahren,<lb/> und der iſt unveraͤnderlich.</p><lb/> <p>Ihr habt gehoͤrt, daß Gott alles vorher-<lb/> weiß, und die hoͤchſte Weisheit und Macht<lb/> beſitzt, uͤberdem auch alle Vollkommenheit<lb/> hat; was aber ſich beſtaͤndig veraͤndert, das<lb/> iſt nicht ſtets vollkommen.</p><lb/> <p>Alſo, <hi rendition="#fr">Gott iſt unveraͤnderlich.</hi></p><lb/> <p>Was keinen Anfang braucht, um zu ſeyn,<lb/> noch, wegen Verluſt ſeiner Kraͤfte, zu ſeyn<lb/> aufhoͤren muß, das nennt man ewig, oder<lb/> immerwaͤhrend. Gott iſt die erſte Urſache<lb/> aller Wirkungen; haͤtte nun Gott einen Ur-<lb/> ſprung noͤthig, ſo waͤre ja dieſer die erſte<lb/> Urſach, und Gott waͤre die erſte Wirkung,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">alſo</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [42/0064]
Urſachen und Wirkungen kennt, und den Er-
folg einer jeden Handlung vorherſieht, der iſt
allwißend, oder weiß alles. Weil aber Gott
alle Dinge geſchaffen, oder hervorgebracht
hat, und allenthalben Weisheit, oder abſichts-
volle Ordnung, hervorblickt, und dieſe Ord-
nung ſich noch erhaͤlt; ſo ſchließen wir mit
Recht: daß Gott alles weiß, weil er es ſonſt
ſo ordentlich nicht haͤtte einrichten koͤnnen.
Alſo, Gott iſt allwißend.
Wer alles vorher weiß, und die Macht
hat, es ſo einzurichten, wie er es gut findet,
der braucht ſeine Meynung nicht zu aͤndern,
oder heute ſo, morgen anders, zu verfahren,
und der iſt unveraͤnderlich.
Ihr habt gehoͤrt, daß Gott alles vorher-
weiß, und die hoͤchſte Weisheit und Macht
beſitzt, uͤberdem auch alle Vollkommenheit
hat; was aber ſich beſtaͤndig veraͤndert, das
iſt nicht ſtets vollkommen.
Alſo, Gott iſt unveraͤnderlich.
Was keinen Anfang braucht, um zu ſeyn,
noch, wegen Verluſt ſeiner Kraͤfte, zu ſeyn
aufhoͤren muß, das nennt man ewig, oder
immerwaͤhrend. Gott iſt die erſte Urſache
aller Wirkungen; haͤtte nun Gott einen Ur-
ſprung noͤthig, ſo waͤre ja dieſer die erſte
Urſach, und Gott waͤre die erſte Wirkung,
alſo
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