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[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.

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menschlichen Geschlechts annehmen, in Sei-
nem Namen beten, und auf Ihn, die ganze
Hofnung einer seeligen Unsterblichkeit gründen.

Christus Jesus lehrte die Menschen viel
mehr Wahrheit als sie jemals gewußt hat-
ten, verstehen, oder begreifen. Das wichtig-
ste aber, was Er lehrte, war für die Men-
schen: daß ein Leben nach dem Tode sey,
oder daß, wenn gleich der Mensch stirbt, und
in der Erde verweset, doch ein jeder Mensch,
zu seiner Zeit, wieder aufersteht, das ist,
wieder zu leben anfängt, und daß, nach
dieser Auferstehung, ein jeder Mensch gerich-
tet werden, oder den verdienten Lohn seiner
Thaten empfangen solle.

Christus Jesus lebte eine Zeitlang, auf
Erden, unter den Juden, war wohlthätig
gegen jedermann, und that solche Werke, die,
nur Gott, aber kein bloßer Mensch, thun
kann, und daher mit Recht Wunder genennt
werden.

Er wußte, was die Menschen dachten; ver-
wandelte Wasser in Wein; heilte die gefähr-
lichsten Krankheiten durch ein bloßes Wort,
und machte die Todten lebendig; auf Sei-
nen Befehl gehorchte der Wind, und das
Meer ward stille; dieß und noch mehr, that

er,
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menſchlichen Geſchlechts annehmen, in Sei-
nem Namen beten, und auf Ihn, die ganze
Hofnung einer ſeeligen Unſterblichkeit gruͤnden.

Chriſtus Jeſus lehrte die Menſchen viel
mehr Wahrheit als ſie jemals gewußt hat-
ten, verſtehen, oder begreifen. Das wichtig-
ſte aber, was Er lehrte, war fuͤr die Men-
ſchen: daß ein Leben nach dem Tode ſey,
oder daß, wenn gleich der Menſch ſtirbt, und
in der Erde verweſet, doch ein jeder Menſch,
zu ſeiner Zeit, wieder auferſteht, das iſt,
wieder zu leben anfaͤngt, und daß, nach
dieſer Auferſtehung, ein jeder Menſch gerich-
tet werden, oder den verdienten Lohn ſeiner
Thaten empfangen ſolle.

Chriſtus Jeſus lebte eine Zeitlang, auf
Erden, unter den Juden, war wohlthaͤtig
gegen jedermann, und that ſolche Werke, die,
nur Gott, aber kein bloßer Menſch, thun
kann, und daher mit Recht Wunder genennt
werden.

Er wußte, was die Menſchen dachten; ver-
wandelte Waſſer in Wein; heilte die gefaͤhr-
lichſten Krankheiten durch ein bloßes Wort,
und machte die Todten lebendig; auf Sei-
nen Befehl gehorchte der Wind, und das
Meer ward ſtille; dieß und noch mehr, that

er,
D 2
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[51/0073] menſchlichen Geſchlechts annehmen, in Sei- nem Namen beten, und auf Ihn, die ganze Hofnung einer ſeeligen Unſterblichkeit gruͤnden. Chriſtus Jeſus lehrte die Menſchen viel mehr Wahrheit als ſie jemals gewußt hat- ten, verſtehen, oder begreifen. Das wichtig- ſte aber, was Er lehrte, war fuͤr die Men- ſchen: daß ein Leben nach dem Tode ſey, oder daß, wenn gleich der Menſch ſtirbt, und in der Erde verweſet, doch ein jeder Menſch, zu ſeiner Zeit, wieder auferſteht, das iſt, wieder zu leben anfaͤngt, und daß, nach dieſer Auferſtehung, ein jeder Menſch gerich- tet werden, oder den verdienten Lohn ſeiner Thaten empfangen ſolle. Chriſtus Jeſus lebte eine Zeitlang, auf Erden, unter den Juden, war wohlthaͤtig gegen jedermann, und that ſolche Werke, die, nur Gott, aber kein bloßer Menſch, thun kann, und daher mit Recht Wunder genennt werden. Er wußte, was die Menſchen dachten; ver- wandelte Waſſer in Wein; heilte die gefaͤhr- lichſten Krankheiten durch ein bloßes Wort, und machte die Todten lebendig; auf Sei- nen Befehl gehorchte der Wind, und das Meer ward ſtille; dieß und noch mehr, that er, D 2

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Zitationshilfe: [Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rochow_versuch_1772/73>, abgerufen am 03.05.2024.