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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912.

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"Praktische Beobachtungen über Krankheiten, die bei den Eisenbahnbeamten vorkommen", den Standpunkt, daß der Dienst auf der Maschine ein für die Gesundheit sehr zuträglicher und fördernder sei. Soule spricht sogar diesem Dienst Heilkraft gegen Schwindsucht zu. Er widerlegt auch weiterhin, daß die Maschinisten irgend eine besondere Krankheit aufweisen und behauptet, daß der Gesichts- und Gehörsinn der Maschinisten durch den Dienst in keiner Weise beeinträchtigt werde.

Was die Frage anbelangt, ob eine besondere B. des Personals des äußeren Dienstes überhaupt bestehe, so kam die im Verkehrsministerium in Bayern durch 25 Jahre geführte Statistik, ebenso wie die seit einigen Jahren im Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Preußen für die preußisch-hessische Eisenbahngemeinschaft und für die Reichsbahnen in Elsaß-Lothringen, dann die von Becker für die österreichischen Staatsbahnen angelegte Krankheits-, Sterblichkeits- und Invaliditätsstatistik übereinstimmend mit der von Dr. Perier für die französische Nordbahn aufgestellten Statistik zu dem Ergebnis, daß es eine eigentliche Eisenbahnerkrankheit nicht gibt.

Nach der 25jährigen bayerischen Statistik kamen auf:


Zahl der
auf je 100Krankheitst.
Bedienstetefür 1 Bed
das Zugbeförderungspersonal113·919·4
das Zugbegleitungspersonal86·819·1
das Bahnbewachungspersonal54·211·8
das Stations- und Bureaupersonal43·88·0
das niedere Stationspersonal88·916·7
das die Wechselwärter72·614·5
im ganzen71·414·0

Nach den bayerischen Beobachtungen zeigten sämtliche Dienstgruppen in den unteren und oberen Altersklassen eine größere Erkrankungshäufigkeit als in den mittleren Altersstufen. Diese Erscheinung ist teilweise der Einwirkung des ungewohnten Dienstes auf den Neuling, anderseits dem schwächenden Einflüsse des Alters zuzuschreiben.

Bei den österreichischen Staatsbahnen erkrankten von 100 Bediensteten:



In Preußen-Hessen erkrankten 1907-1909 von 100 Bediensteten 41·42%:



An Tuberkulose erkrankten in Preußen-Hessen 1909 0·50% Männer, in Elsaß-Lothringen 0·73 Männer, bei den österreichischen Staatsbahnen 0·52%, in Bayern im 25jährigen Durchschnitt von 1878 bis 1882 0·875%, von 1898 bis 1902 0·559%.

In Preußen-Hessen steht rücksichtlich der Tuberkulose das männliche Werkstättenpersonal am ungünstigsten, das Lokomotivpersonal am besten. Das Bureaupersonal nimmt die zweite Stelle ein.

Es erübrigt noch die besondere Würdigung der chirurgischen Krankheiten (Verletzungen) der Eisenbahnbediensteten. Die Veranlassungen sind Eisenbahnunglücksfälle, dann Unfälle beim Bau- und Werkstättendienst. Erstere kann man im allgemeinen in solche einteilen, die sich bei der Dienstleistung in den Stationen, und solche, die sich während der Fahrt ereignen. Sie betreffen dementsprechend die Bahnhofs- und Oberbauarbeiter, Weichen- und Bahnwärter, Schaffner, Bremser, Heizer und Lokomotivführer.

Unfälle bei der Beförderung auf Eisenbahnen gehen gewöhnlich, wenn man von den nicht seltenen Fällen des Überfahrenwerdens durch die Lokomotive absieht, entweder aus Zusammenstößen oder aus Entgleisungen hervor.

Entgleisungen bewirken, wenn nicht besondere Umstände - Stoß gegen einen bestimmten Körperteil u. s. w. - hinzutreten, in

„Praktische Beobachtungen über Krankheiten, die bei den Eisenbahnbeamten vorkommen“, den Standpunkt, daß der Dienst auf der Maschine ein für die Gesundheit sehr zuträglicher und fördernder sei. Soulé spricht sogar diesem Dienst Heilkraft gegen Schwindsucht zu. Er widerlegt auch weiterhin, daß die Maschinisten irgend eine besondere Krankheit aufweisen und behauptet, daß der Gesichts- und Gehörsinn der Maschinisten durch den Dienst in keiner Weise beeinträchtigt werde.

Was die Frage anbelangt, ob eine besondere B. des Personals des äußeren Dienstes überhaupt bestehe, so kam die im Verkehrsministerium in Bayern durch 25 Jahre geführte Statistik, ebenso wie die seit einigen Jahren im Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Preußen für die preußisch-hessische Eisenbahngemeinschaft und für die Reichsbahnen in Elsaß-Lothringen, dann die von Becker für die österreichischen Staatsbahnen angelegte Krankheits-, Sterblichkeits- und Invaliditätsstatistik übereinstimmend mit der von Dr. Périer für die französische Nordbahn aufgestellten Statistik zu dem Ergebnis, daß es eine eigentliche Eisenbahnerkrankheit nicht gibt.

Nach der 25jährigen bayerischen Statistik kamen auf:


Zahl der
auf je 100Krankheitst.
Bedienstetefür 1 Bed
das Zugbeförderungspersonal113·919·4
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das Stations- und Bureaupersonal43·88·0
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im ganzen71·414·0

Nach den bayerischen Beobachtungen zeigten sämtliche Dienstgruppen in den unteren und oberen Altersklassen eine größere Erkrankungshäufigkeit als in den mittleren Altersstufen. Diese Erscheinung ist teilweise der Einwirkung des ungewohnten Dienstes auf den Neuling, anderseits dem schwächenden Einflüsse des Alters zuzuschreiben.

Bei den österreichischen Staatsbahnen erkrankten von 100 Bediensteten:



In Preußen-Hessen erkrankten 1907–1909 von 100 Bediensteten 41·42%:



An Tuberkulose erkrankten in Preußen-Hessen 1909 0·50% Männer, in Elsaß-Lothringen 0·73 Männer, bei den österreichischen Staatsbahnen 0·52%, in Bayern im 25jährigen Durchschnitt von 1878 bis 1882 0·875%, von 1898 bis 1902 0·559%.

In Preußen-Hessen steht rücksichtlich der Tuberkulose das männliche Werkstättenpersonal am ungünstigsten, das Lokomotivpersonal am besten. Das Bureaupersonal nimmt die zweite Stelle ein.

Es erübrigt noch die besondere Würdigung der chirurgischen Krankheiten (Verletzungen) der Eisenbahnbediensteten. Die Veranlassungen sind Eisenbahnunglücksfälle, dann Unfälle beim Bau- und Werkstättendienst. Erstere kann man im allgemeinen in solche einteilen, die sich bei der Dienstleistung in den Stationen, und solche, die sich während der Fahrt ereignen. Sie betreffen dementsprechend die Bahnhofs- und Oberbauarbeiter, Weichen- und Bahnwärter, Schaffner, Bremser, Heizer und Lokomotivführer.

Unfälle bei der Beförderung auf Eisenbahnen gehen gewöhnlich, wenn man von den nicht seltenen Fällen des Überfahrenwerdens durch die Lokomotive absieht, entweder aus Zusammenstößen oder aus Entgleisungen hervor.

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[262/0272] „Praktische Beobachtungen über Krankheiten, die bei den Eisenbahnbeamten vorkommen“, den Standpunkt, daß der Dienst auf der Maschine ein für die Gesundheit sehr zuträglicher und fördernder sei. Soulé spricht sogar diesem Dienst Heilkraft gegen Schwindsucht zu. Er widerlegt auch weiterhin, daß die Maschinisten irgend eine besondere Krankheit aufweisen und behauptet, daß der Gesichts- und Gehörsinn der Maschinisten durch den Dienst in keiner Weise beeinträchtigt werde. Was die Frage anbelangt, ob eine besondere B. des Personals des äußeren Dienstes überhaupt bestehe, so kam die im Verkehrsministerium in Bayern durch 25 Jahre geführte Statistik, ebenso wie die seit einigen Jahren im Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Preußen für die preußisch-hessische Eisenbahngemeinschaft und für die Reichsbahnen in Elsaß-Lothringen, dann die von Becker für die österreichischen Staatsbahnen angelegte Krankheits-, Sterblichkeits- und Invaliditätsstatistik übereinstimmend mit der von Dr. Périer für die französische Nordbahn aufgestellten Statistik zu dem Ergebnis, daß es eine eigentliche Eisenbahnerkrankheit nicht gibt. Nach der 25jährigen bayerischen Statistik kamen auf: Zahl der auf je 100 Krankheitst. Bedienstete für 1 Bed das Zugbeförderungspersonal 113·9 19·4 das Zugbegleitungspersonal 86·8 19·1 das Bahnbewachungspersonal 54·2 11·8 das Stations- und Bureaupersonal 43·8 8·0 das niedere Stationspersonal 88·9 16·7 das die Wechselwärter 72·6 14·5 im ganzen 71·4 14·0 Nach den bayerischen Beobachtungen zeigten sämtliche Dienstgruppen in den unteren und oberen Altersklassen eine größere Erkrankungshäufigkeit als in den mittleren Altersstufen. Diese Erscheinung ist teilweise der Einwirkung des ungewohnten Dienstes auf den Neuling, anderseits dem schwächenden Einflüsse des Alters zuzuschreiben. Bei den österreichischen Staatsbahnen erkrankten von 100 Bediensteten: In Preußen-Hessen erkrankten 1907–1909 von 100 Bediensteten 41·42%: An Tuberkulose erkrankten in Preußen-Hessen 1909 0·50% Männer, in Elsaß-Lothringen 0·73 Männer, bei den österreichischen Staatsbahnen 0·52%, in Bayern im 25jährigen Durchschnitt von 1878 bis 1882 0·875%, von 1898 bis 1902 0·559%. In Preußen-Hessen steht rücksichtlich der Tuberkulose das männliche Werkstättenpersonal am ungünstigsten, das Lokomotivpersonal am besten. Das Bureaupersonal nimmt die zweite Stelle ein. Es erübrigt noch die besondere Würdigung der chirurgischen Krankheiten (Verletzungen) der Eisenbahnbediensteten. Die Veranlassungen sind Eisenbahnunglücksfälle, dann Unfälle beim Bau- und Werkstättendienst. Erstere kann man im allgemeinen in solche einteilen, die sich bei der Dienstleistung in den Stationen, und solche, die sich während der Fahrt ereignen. Sie betreffen dementsprechend die Bahnhofs- und Oberbauarbeiter, Weichen- und Bahnwärter, Schaffner, Bremser, Heizer und Lokomotivführer. Unfälle bei der Beförderung auf Eisenbahnen gehen gewöhnlich, wenn man von den nicht seltenen Fällen des Überfahrenwerdens durch die Lokomotive absieht, entweder aus Zusammenstößen oder aus Entgleisungen hervor. Entgleisungen bewirken, wenn nicht besondere Umstände – Stoß gegen einen bestimmten Körperteil u. s. w. – hinzutreten, in

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen02_1912/272>, abgerufen am 22.12.2024.