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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913.

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Abb. 196.
(Abb. 194.) Sie haben den Vorteil, daß sie rasch in Verkehr gesetzt werden können und den Betrieb wenig stören. Für schwere Räumungsarbeiten auf Außenstrecken, besonders auf eigenem Bahnplanum dienen motorisch betriebene Kehrmaschinen mit rotierenden Walzen. (Abb. 195.) Beiden Arten von Pflügen ist der Nachteil gemeinsam, daß nur die

Abb. 197.
eigentliche Gleiszone vom Schnee gereinigt wird, wodurch das Schwerfuhrwerk zur Benutzung der Gleise verlockt und der Betrieb arg gehindert wird. Es ist daher vorteilhaft, mit der Gleisreinigung auch die Räumung eines Teiles der übrigen Fahrbahn der Straße zu verbinden. Zu dem Zwecke werden vorteilhaft mit Automobillenkung versehene Schneepflüge verwendet, die von einem Motorwagen geschleppt, neben der Gleiszone laufen können. (Abb. 196.)

Gleichzeitig mit der Reinigung der Straßenoberfläche vom Schnee ist die Säuberung der Schienenrille vorzunehmen, damit sie nicht durch zusammenbackenden Schnee verlegt werden kann. Dies besorgen Schienenkratzer, die vor den Rädern der Motorwagen in den Rillen schleifen. (Abb. 197.) Es empfiehlt sich, in rauhen Klimaten alle Motorwagen mit solchen Kratzern auszurüsten, damit, ehe die Schneereinigung einsetzt, schon die Schienen geputzt werden.

Die Kosten für die Betriebsführung elektrischer Straßenbahnen in Städten sind sehr verschieden; sie schwanken für den Wagenkilometer bei ausgiebigem Anhängewagenbetrieb ohne Verzinsung und Tilgung des Anlagekapitales und ohne die Auslagen für die Erneuerung zwischen 25 und 40 Heller, je nach der Inanspruchnahme und der Bezahlung des Personals und je nach den Preisen der Materialien und des elektrischen Stromes. Von den Verzinsungs- und Erneuerungskosten entfallen auf 1 Wagenkilometer



Abb. 196.
(Abb. 194.) Sie haben den Vorteil, daß sie rasch in Verkehr gesetzt werden können und den Betrieb wenig stören. Für schwere Räumungsarbeiten auf Außenstrecken, besonders auf eigenem Bahnplanum dienen motorisch betriebene Kehrmaschinen mit rotierenden Walzen. (Abb. 195.) Beiden Arten von Pflügen ist der Nachteil gemeinsam, daß nur die

Abb. 197.
eigentliche Gleiszone vom Schnee gereinigt wird, wodurch das Schwerfuhrwerk zur Benutzung der Gleise verlockt und der Betrieb arg gehindert wird. Es ist daher vorteilhaft, mit der Gleisreinigung auch die Räumung eines Teiles der übrigen Fahrbahn der Straße zu verbinden. Zu dem Zwecke werden vorteilhaft mit Automobillenkung versehene Schneepflüge verwendet, die von einem Motorwagen geschleppt, neben der Gleiszone laufen können. (Abb. 196.)

Gleichzeitig mit der Reinigung der Straßenoberfläche vom Schnee ist die Säuberung der Schienenrille vorzunehmen, damit sie nicht durch zusammenbackenden Schnee verlegt werden kann. Dies besorgen Schienenkratzer, die vor den Rädern der Motorwagen in den Rillen schleifen. (Abb. 197.) Es empfiehlt sich, in rauhen Klimaten alle Motorwagen mit solchen Kratzern auszurüsten, damit, ehe die Schneereinigung einsetzt, schon die Schienen geputzt werden.

Die Kosten für die Betriebsführung elektrischer Straßenbahnen in Städten sind sehr verschieden; sie schwanken für den Wagenkilometer bei ausgiebigem Anhängewagenbetrieb ohne Verzinsung und Tilgung des Anlagekapitales und ohne die Auslagen für die Erneuerung zwischen 25 und 40 Heller, je nach der Inanspruchnahme und der Bezahlung des Personals und je nach den Preisen der Materialien und des elektrischen Stromes. Von den Verzinsungs- und Erneuerungskosten entfallen auf 1 Wagenkilometer

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[274/0287] [Abbildung Abb. 196. ] (Abb. 194.) Sie haben den Vorteil, daß sie rasch in Verkehr gesetzt werden können und den Betrieb wenig stören. Für schwere Räumungsarbeiten auf Außenstrecken, besonders auf eigenem Bahnplanum dienen motorisch betriebene Kehrmaschinen mit rotierenden Walzen. (Abb. 195.) Beiden Arten von Pflügen ist der Nachteil gemeinsam, daß nur die [Abbildung Abb. 197. ] eigentliche Gleiszone vom Schnee gereinigt wird, wodurch das Schwerfuhrwerk zur Benutzung der Gleise verlockt und der Betrieb arg gehindert wird. Es ist daher vorteilhaft, mit der Gleisreinigung auch die Räumung eines Teiles der übrigen Fahrbahn der Straße zu verbinden. Zu dem Zwecke werden vorteilhaft mit Automobillenkung versehene Schneepflüge verwendet, die von einem Motorwagen geschleppt, neben der Gleiszone laufen können. (Abb. 196.) Gleichzeitig mit der Reinigung der Straßenoberfläche vom Schnee ist die Säuberung der Schienenrille vorzunehmen, damit sie nicht durch zusammenbackenden Schnee verlegt werden kann. Dies besorgen Schienenkratzer, die vor den Rädern der Motorwagen in den Rillen schleifen. (Abb. 197.) Es empfiehlt sich, in rauhen Klimaten alle Motorwagen mit solchen Kratzern auszurüsten, damit, ehe die Schneereinigung einsetzt, schon die Schienen geputzt werden. Die Kosten für die Betriebsführung elektrischer Straßenbahnen in Städten sind sehr verschieden; sie schwanken für den Wagenkilometer bei ausgiebigem Anhängewagenbetrieb ohne Verzinsung und Tilgung des Anlagekapitales und ohne die Auslagen für die Erneuerung zwischen 25 und 40 Heller, je nach der Inanspruchnahme und der Bezahlung des Personals und je nach den Preisen der Materialien und des elektrischen Stromes. Von den Verzinsungs- und Erneuerungskosten entfallen auf 1 Wagenkilometer

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen04_1913/287>, abgerufen am 01.11.2024.