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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913.

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In Österreich wird die offene Halle auf die Bahnseite gelegt und dient dort gleichfalls


Abb. 232. Gebäude mit offener Halle auf der Ortsseite (Waldshut).
als Wartehalle und als Restaurationsraum für die Sommerszeit (Abb. 233).


Abb. 233. Gebäude mit offener Halle auf der Bahnseite (Bad Gastein).

Liegt die Zufuhrstraße seitlich und parallel zum Bahnkörper und unmittelbar an diesem,


Abb. 234. Gebäude mit Eingang vor Kopf (Semmering).
so werden auch Vorplatz und Halle an der Schmalseite des Gebäudes angelegt. Ein Gang an der Bahnseite führt zu den Wartesälen. Ein Beispiel zeigt Abb. 234 (Semmering).

2. Schienenfreier Zugang der Bahnsteige.

a) Zugang von der Längsseite des Gebäudes. Bei schienenfrei zugänglichen Gleisen finden sich am häufigsten E. in Seitenlage mit einem Zugang von der Längsseite. In diesem Falle lassen sich die Grundrißformen 3 bis 5 der preußisch-hessischen Staatsbahnen anwenden, wenn ein gemeinsamer Bahnsteigtunnel für den Ab- und Zugang als genügend erachtet wird, also bei kleinen und mittelgroßen Anlagen. Abweichungen in der Grundrißlösung ergeben sich, wenn der Bauplatz für das E. sehr flach oder sehr tief ist.

Abb. 1 auf Tafel VI zeigt das E. in Crefeld. Die Grundrißlösung ist mit geringfügigen Abänderungen für Mittelstädte häufig angewendet worden und kann daher fast als Regelform bei einem unbeschränkten Bauplatz gelten. Die Fahrkartenausgabe liegt gegenüber dem Eingang, rechtsseitlich die Gepäckabfertigung mit einem besonderen Eingang vom Vorplatz aus. Die Stationskasse kann bei dieser Grundrißanordnung nicht mit der Fahrkartenausgabe vereinigt werden und liegt seitlich neben der Gepäckabfertigung. In Verlängerung des Bahnsteigtunnels besitzt die Halle einen besonderen Ausgang. Die Bahnsteigsperre kann entweder wie in der Abb. in der Mitte der Halle oder am Zugang zu den Bahnsteigen angelegt auch nach Bedarf verändert werden. Die gegenseitige Anordnung der Wartesäle, die beide an der Halle liegen, ist nicht nur übersichtlich, sondern erleichtert auch den Anschluß der Wirtschaftsräume.

In Gelsenkirchen, Abb. 235, ist durch die Richtung der Hauptzufuhrstraße eine schräge Lage der Halle gegen die Bahnachse bedingt.

In Österreich wird die offene Halle auf die Bahnseite gelegt und dient dort gleichfalls


Abb. 232. Gebäude mit offener Halle auf der Ortsseite (Waldshut).
als Wartehalle und als Restaurationsraum für die Sommerszeit (Abb. 233).


Abb. 233. Gebäude mit offener Halle auf der Bahnseite (Bad Gastein).

Liegt die Zufuhrstraße seitlich und parallel zum Bahnkörper und unmittelbar an diesem,


Abb. 234. Gebäude mit Eingang vor Kopf (Semmering).
so werden auch Vorplatz und Halle an der Schmalseite des Gebäudes angelegt. Ein Gang an der Bahnseite führt zu den Wartesälen. Ein Beispiel zeigt Abb. 234 (Semmering).

2. Schienenfreier Zugang der Bahnsteige.

a) Zugang von der Längsseite des Gebäudes. Bei schienenfrei zugänglichen Gleisen finden sich am häufigsten E. in Seitenlage mit einem Zugang von der Längsseite. In diesem Falle lassen sich die Grundrißformen 3 bis 5 der preußisch-hessischen Staatsbahnen anwenden, wenn ein gemeinsamer Bahnsteigtunnel für den Ab- und Zugang als genügend erachtet wird, also bei kleinen und mittelgroßen Anlagen. Abweichungen in der Grundrißlösung ergeben sich, wenn der Bauplatz für das E. sehr flach oder sehr tief ist.

Abb. 1 auf Tafel VI zeigt das E. in Crefeld. Die Grundrißlösung ist mit geringfügigen Abänderungen für Mittelstädte häufig angewendet worden und kann daher fast als Regelform bei einem unbeschränkten Bauplatz gelten. Die Fahrkartenausgabe liegt gegenüber dem Eingang, rechtsseitlich die Gepäckabfertigung mit einem besonderen Eingang vom Vorplatz aus. Die Stationskasse kann bei dieser Grundrißanordnung nicht mit der Fahrkartenausgabe vereinigt werden und liegt seitlich neben der Gepäckabfertigung. In Verlängerung des Bahnsteigtunnels besitzt die Halle einen besonderen Ausgang. Die Bahnsteigsperre kann entweder wie in der Abb. in der Mitte der Halle oder am Zugang zu den Bahnsteigen angelegt auch nach Bedarf verändert werden. Die gegenseitige Anordnung der Wartesäle, die beide an der Halle liegen, ist nicht nur übersichtlich, sondern erleichtert auch den Anschluß der Wirtschaftsräume.

In Gelsenkirchen, Abb. 235, ist durch die Richtung der Hauptzufuhrstraße eine schräge Lage der Halle gegen die Bahnachse bedingt.

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[316/0330] In Österreich wird die offene Halle auf die Bahnseite gelegt und dient dort gleichfalls [Abbildung Abb. 232. Gebäude mit offener Halle auf der Ortsseite (Waldshut). ] als Wartehalle und als Restaurationsraum für die Sommerszeit (Abb. 233). [Abbildung Abb. 233. Gebäude mit offener Halle auf der Bahnseite (Bad Gastein). ] Liegt die Zufuhrstraße seitlich und parallel zum Bahnkörper und unmittelbar an diesem, [Abbildung Abb. 234. Gebäude mit Eingang vor Kopf (Semmering). ] so werden auch Vorplatz und Halle an der Schmalseite des Gebäudes angelegt. Ein Gang an der Bahnseite führt zu den Wartesälen. Ein Beispiel zeigt Abb. 234 (Semmering). 2. Schienenfreier Zugang der Bahnsteige. a) Zugang von der Längsseite des Gebäudes. Bei schienenfrei zugänglichen Gleisen finden sich am häufigsten E. in Seitenlage mit einem Zugang von der Längsseite. In diesem Falle lassen sich die Grundrißformen 3 bis 5 der preußisch-hessischen Staatsbahnen anwenden, wenn ein gemeinsamer Bahnsteigtunnel für den Ab- und Zugang als genügend erachtet wird, also bei kleinen und mittelgroßen Anlagen. Abweichungen in der Grundrißlösung ergeben sich, wenn der Bauplatz für das E. sehr flach oder sehr tief ist. Abb. 1 auf Tafel VI zeigt das E. in Crefeld. Die Grundrißlösung ist mit geringfügigen Abänderungen für Mittelstädte häufig angewendet worden und kann daher fast als Regelform bei einem unbeschränkten Bauplatz gelten. Die Fahrkartenausgabe liegt gegenüber dem Eingang, rechtsseitlich die Gepäckabfertigung mit einem besonderen Eingang vom Vorplatz aus. Die Stationskasse kann bei dieser Grundrißanordnung nicht mit der Fahrkartenausgabe vereinigt werden und liegt seitlich neben der Gepäckabfertigung. In Verlängerung des Bahnsteigtunnels besitzt die Halle einen besonderen Ausgang. Die Bahnsteigsperre kann entweder wie in der Abb. in der Mitte der Halle oder am Zugang zu den Bahnsteigen angelegt auch nach Bedarf verändert werden. Die gegenseitige Anordnung der Wartesäle, die beide an der Halle liegen, ist nicht nur übersichtlich, sondern erleichtert auch den Anschluß der Wirtschaftsräume. In Gelsenkirchen, Abb. 235, ist durch die Richtung der Hauptzufuhrstraße eine schräge Lage der Halle gegen die Bahnachse bedingt.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen04_1913/330>, abgerufen am 22.11.2024.