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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913.

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Beschaffenheit des Erdkörpers und dementsprechend großer Bettungshöhe Abb. 285 und wenn die Abführung des Wassers auch sonst nach außen wegen unzureichender Tiefe und Gefällsverhältnisse der seitlichen Bahngräben wie in Bahnhöfen mit größeren Breiten nicht möglich ist, nach einem in der Bahnachse liegenden Kanal führen s. Art. Bahnunterhaltung und Bettung. In


Abb. 286.

Abb. 287.

Abb. 288.
Abb. 289.
Abb. 290.
Abb. 291.
Abb. 292.

den Bahnhöfen bereitet die E. des Planums und der Bettung größere Schwierigkeiten, das Wasser kann hier vielfach nicht unmittelbar nach außen abgeführt werden, weil entweder die seitlichen Bahngräben nicht die erforderliche Tiefe haben oder andere Anlagen wie Bahnsteige und Gebäude die unmittelbare seitliche Abführung nicht erlauben. Es werden daher entweder in den Gleisachsen Abb. 286 u. 287 oder besser zwischen den Gleisen parallel zu diesen Sickerschlitze, Abb. 288 Saugröhren oder Kanäle mit 1 bis 7% Gefälle verlegt, die das Wasser sammeln. Die Abführung des Wassers erfolgt dann durch Quersickerungen oder Kanäle mit 2 bis 3% Gefälle zumeist in Abständen von 20 bis 100 m in die Seitengräben. Die Bauart der Sickerkanäle im guten, in weniger festem Boden und bei Verwendung von Saugröhren zeigen Abb. 289, 290 und 291. Wenn aus genannten Gründen nicht möglich, so je nach den Vorflutverhältnissen durch geschlossene Entwässerungskanäle (Röhren-, Platten- oder gewölbte Kanäle) mit 0·2 bis 0·5% Gefälle, in besondere Entwässerungsgräben, in Fluß- oder Bachläufe oder in ein bestehendes Kanalnetz. Die Kanäle, die auch zumeist das Wasser aus den Entleerungsgruben, Drehscheibengruben, Kranschächten und den Dachrinnen aufnehmen, erhalten größere Querschnitte und sind bei größerer Tiefe besteigbar zu machen, um etwaige Verstopfungen beheben zu können. Das Planum selbst erhält dann Längs- und Querneigung mit 2 bis 4% (Abb. 292), damit eine rasche Abführung des Wassers in die Schlitze oder Kanäle ermöglicht wird.

Außer der Gleisentwässerung ist auf den Bahnhöfen noch die Ableitung des Wassers aus den tiefer liegenden baulichen Anlagen, wie der Entleerungsgruben, der Wasserkranschächte, der Drehscheiben- und Schiebebühnengruben, der Abfallschächte für Regenwässer, sodann die Abführung des Wassers von den offenen Bahnsteigen, den Lade- und Lagerplätzen, den Zufahrtsstraßen und Vorfahrtsplätzen, schließlich aus den Gebäuden und Nebenanlagen erforderlich; hierüber s. die betreff. Art.

Dolezalek.


Beschaffenheit des Erdkörpers und dementsprechend großer Bettungshöhe Abb. 285 und wenn die Abführung des Wassers auch sonst nach außen wegen unzureichender Tiefe und Gefällsverhältnisse der seitlichen Bahngräben wie in Bahnhöfen mit größeren Breiten nicht möglich ist, nach einem in der Bahnachse liegenden Kanal führen s. Art. Bahnunterhaltung und Bettung. In


Abb. 286.

Abb. 287.

Abb. 288.
Abb. 289.
Abb. 290.
Abb. 291.
Abb. 292.

den Bahnhöfen bereitet die E. des Planums und der Bettung größere Schwierigkeiten, das Wasser kann hier vielfach nicht unmittelbar nach außen abgeführt werden, weil entweder die seitlichen Bahngräben nicht die erforderliche Tiefe haben oder andere Anlagen wie Bahnsteige und Gebäude die unmittelbare seitliche Abführung nicht erlauben. Es werden daher entweder in den Gleisachsen Abb. 286 u. 287 oder besser zwischen den Gleisen parallel zu diesen Sickerschlitze, Abb. 288 Saugröhren oder Kanäle mit 1 bis 7% Gefälle verlegt, die das Wasser sammeln. Die Abführung des Wassers erfolgt dann durch Quersickerungen oder Kanäle mit 2 bis 3% Gefälle zumeist in Abständen von 20 bis 100 m in die Seitengräben. Die Bauart der Sickerkanäle im guten, in weniger festem Boden und bei Verwendung von Saugröhren zeigen Abb. 289, 290 und 291. Wenn aus genannten Gründen nicht möglich, so je nach den Vorflutverhältnissen durch geschlossene Entwässerungskanäle (Röhren-, Platten- oder gewölbte Kanäle) mit 0·2 bis 0·5% Gefälle, in besondere Entwässerungsgräben, in Fluß- oder Bachläufe oder in ein bestehendes Kanalnetz. Die Kanäle, die auch zumeist das Wasser aus den Entleerungsgruben, Drehscheibengruben, Kranschächten und den Dachrinnen aufnehmen, erhalten größere Querschnitte und sind bei größerer Tiefe besteigbar zu machen, um etwaige Verstopfungen beheben zu können. Das Planum selbst erhält dann Längs- und Querneigung mit 2 bis 4% (Abb. 292), damit eine rasche Abführung des Wassers in die Schlitze oder Kanäle ermöglicht wird.

Außer der Gleisentwässerung ist auf den Bahnhöfen noch die Ableitung des Wassers aus den tiefer liegenden baulichen Anlagen, wie der Entleerungsgruben, der Wasserkranschächte, der Drehscheiben- und Schiebebühnengruben, der Abfallschächte für Regenwässer, sodann die Abführung des Wassers von den offenen Bahnsteigen, den Lade- und Lagerplätzen, den Zufahrtsstraßen und Vorfahrtsplätzen, schließlich aus den Gebäuden und Nebenanlagen erforderlich; hierüber s. die betreff. Art.

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Beschaffenheit des Erdkörpers und dementsprechend großer Bettungshöhe Abb. 285 und wenn die Abführung des Wassers auch sonst nach außen wegen unzureichender Tiefe und Gefällsverhältnisse der seitlichen Bahngräben wie in Bahnhöfen mit größeren Breiten nicht möglich ist, nach einem in der Bahnachse liegenden Kanal führen s. Art. <hi rendition="#g">Bahnunterhaltung</hi> und <hi rendition="#g">Bettung</hi>. In<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen04_1913/figures/roell_eisenbahnwesen04_1913_figure-0326.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 286.</head><lb/></figure><lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen04_1913/figures/roell_eisenbahnwesen04_1913_figure-0325.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 287.</head><lb/></figure><lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen04_1913/figures/roell_eisenbahnwesen04_1913_figure-0324.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 288.</head><lb/></figure><lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen04_1913/figures/roell_eisenbahnwesen04_1913_figure-0328.jpg"><head>Abb. 289.</head><lb/></figure> <figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen04_1913/figures/roell_eisenbahnwesen04_1913_figure-0327.jpg"><head>Abb. 290.</head><lb/></figure> <figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen04_1913/figures/roell_eisenbahnwesen04_1913_figure-0329.jpg"><head>Abb. 291.</head><lb/></figure> <figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen04_1913/figures/roell_eisenbahnwesen04_1913_figure-0330.jpg"><head>Abb. 292.</head><lb/></figure><lb/>
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[366/0382] Beschaffenheit des Erdkörpers und dementsprechend großer Bettungshöhe Abb. 285 und wenn die Abführung des Wassers auch sonst nach außen wegen unzureichender Tiefe und Gefällsverhältnisse der seitlichen Bahngräben wie in Bahnhöfen mit größeren Breiten nicht möglich ist, nach einem in der Bahnachse liegenden Kanal führen s. Art. Bahnunterhaltung und Bettung. In [Abbildung Abb. 286. ] [Abbildung Abb. 287. ] [Abbildung Abb. 288. ] [Abbildung Abb. 289. ] [Abbildung Abb. 290. ] [Abbildung Abb. 291. ] [Abbildung Abb. 292. ] den Bahnhöfen bereitet die E. des Planums und der Bettung größere Schwierigkeiten, das Wasser kann hier vielfach nicht unmittelbar nach außen abgeführt werden, weil entweder die seitlichen Bahngräben nicht die erforderliche Tiefe haben oder andere Anlagen wie Bahnsteige und Gebäude die unmittelbare seitliche Abführung nicht erlauben. Es werden daher entweder in den Gleisachsen Abb. 286 u. 287 oder besser zwischen den Gleisen parallel zu diesen Sickerschlitze, Abb. 288 Saugröhren oder Kanäle mit 1 bis 7% Gefälle verlegt, die das Wasser sammeln. Die Abführung des Wassers erfolgt dann durch Quersickerungen oder Kanäle mit 2 bis 3% Gefälle zumeist in Abständen von 20 bis 100 m in die Seitengräben. Die Bauart der Sickerkanäle im guten, in weniger festem Boden und bei Verwendung von Saugröhren zeigen Abb. 289, 290 und 291. Wenn aus genannten Gründen nicht möglich, so je nach den Vorflutverhältnissen durch geschlossene Entwässerungskanäle (Röhren-, Platten- oder gewölbte Kanäle) mit 0·2 bis 0·5% Gefälle, in besondere Entwässerungsgräben, in Fluß- oder Bachläufe oder in ein bestehendes Kanalnetz. Die Kanäle, die auch zumeist das Wasser aus den Entleerungsgruben, Drehscheibengruben, Kranschächten und den Dachrinnen aufnehmen, erhalten größere Querschnitte und sind bei größerer Tiefe besteigbar zu machen, um etwaige Verstopfungen beheben zu können. Das Planum selbst erhält dann Längs- und Querneigung mit 2 bis 4% (Abb. 292), damit eine rasche Abführung des Wassers in die Schlitze oder Kanäle ermöglicht wird. Außer der Gleisentwässerung ist auf den Bahnhöfen noch die Ableitung des Wassers aus den tiefer liegenden baulichen Anlagen, wie der Entleerungsgruben, der Wasserkranschächte, der Drehscheiben- und Schiebebühnengruben, der Abfallschächte für Regenwässer, sodann die Abführung des Wassers von den offenen Bahnsteigen, den Lade- und Lagerplätzen, den Zufahrtsstraßen und Vorfahrtsplätzen, schließlich aus den Gebäuden und Nebenanlagen erforderlich; hierüber s. die betreff. Art. Dolezalek.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen04_1913/382>, abgerufen am 01.11.2024.