Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.der Beschaffenheit des Wassers alle 2 bis 6 Wochen. In der Zwischenzeit wird man auch dadurch für eine wenigstens teilweise Erneuerung des Wassers sorgen, daß man in die Kessel in dem Maße frisches Wasser oben auffüllt, in dem man unten durch den Kesselablaßhahn Wasser ablaufen läßt. Das Verhalten der K. bildenden Stoffe bei der Abscheidung derselben ist ein verschiedenes. Niederschläge von kohlensaurem Kalk, die etwa noch vermengt sind mit den geringen im Wasser vorkommenden Mengen von Eisen- oder Aluminiumoxyd, werden als weiches Pulver ausgeschieden, das eine Zeitlang im Wasser schwebend erhalten bleibt. Solche Niederschläge lassen sich ohne Schwierigkeit durch rechtzeitige Reinigung des Kessels entfernen. Schon bei 75° C geht ein Teil der halbgebundenen Kohlensäure der Kalksalze weg und fällt einfach kohlensaurer Kalk heraus. Beim schwefelsauren Kalke, dem Gips, nimmt die Löslichkeit mit steigendem Drucke und steigender Temperatur ab, so daß ein Wasser, das Gips enthält,
besitzt. Die Gegenwart von schwefelsaurem Kalk bewirkt namentlich an den stark erhitzten Feuerrohren und Kesselplatten einen sehr harten Belag von K., indem der abgelagerte Gips sein Kristallwasser verliert und dadurch in Anhydrit übergeht. Bei doppeltkohlensaurer Magnesia verflüchtigt sich zunächst die halbgebundene Kohlensäure und es bleibt kohlensaure Magnesia, die schwer löslich ist, im Kesselwasser. Bei höherer Temperatur und höherem Drucke zerlegt sie sich aber auch in Kohlensäure und Magnesiumoxydhydrat, das als K im Dampfkessel bleibt. Die Niederschläge aus Magnesiasalzen sind sehr voluminös und hängen sich, wenn sie nicht an die Oberfläche gerissen werden, mit besonderer Zähigkeit an die Wände an, so daß sie ebenso wie Gipsniederschläge durch einfaches Auswaschen schwer entfernbar sind. Je größer der Gehalt eines K. an Magnesiumoxydhydrat ist, umsomehr verhindert solcher K. den Durchgang der Wärme. Beim doppeltkohlensauren Eisen ist der Prozeß ein ähnlicher, der Niederschlag ist Eisenoxydhydrat. Im allgemeinen gilt die Regel, daß die Niederschläge umso lockerer bleiben, je rascher sie ausgeschieden werden; je langsamer die Ausscheidung erfolgt, desto härter werden sie. Es gibt diese Tatsache ein Mittel an, die Kesselsteingebilde möglichst locker und möglichst leicht auswaschbar dadurch zu machen, daß man dem Speisewasser Stoffe beimengt, die das rasche Ausfallen der Salze bewirken. Solche Stoffe sind Soda und Ätznatron. Bei Fluß-, Brack- und Meerwasser ergeben sich wesentliche Unterschiede der ausgeschiedenen Niederschläge, wie aus der nachstehenden, den Mitteilungen aus dem Gebiete des Seewesens 1890, Heft II, entnommenen Tabelle hervorgeht. Obwohl die einzelnen Bestandteile je nach Umständen wechseln, so sind die oben angegebenen Niederschläge doch als typisch für das Verhältnis ihres Vorkommens bei Fluß-, Brack- und Meerwasser zu betrachten. Dagegen wechselt die Zusammensetzung der Niederschläge von Quell- und Brunnenwässern außerordentlich und können auffallend hohe Mengen von kohlensaurem und schwefelsaurem Kalk und von Magnesiumoxydhydrat in dem K. solcher Wässer enthalten sein. Grubenwässer enthalten oft große Mengen an Schwefelsäure gebundenen Kalk und Magnesia, ihre Ablagerungen daher viel Gips und Magnesiumhydrooxyd. Die Zusammensetzung des K. ist aber nicht nur von der Beschaffenheit des Kesselwassers, sondern auch von der Stelle abhängig, auf der er sich niederschlägt. So hat Prof. Stillmann (s. Chemical News 1890, Bd. 61, S. 258) gefunden, daß die Zusammensetzung des K. in jenen Teilen des Kessels, wo der K. mit der direkten Feuerung nicht in Berührung ist, die ursprüngliche bleibt, während sie an den Stellen, wo der K. einer kräftigeren Hitze ausgesetzt ist, sich ändert, indem die Karbonate des Kalziums und Magnesiums in Oxyde übergeführt werden. Der Teil des K, der der Kesselwandung und der Feuerung am nächsten liegt, verliert mehr Kohlensäure als der entfernter liegende und geht in Ätzkalk und Ätzmagnesia über, solange die Hitze anhält. Beim Erkalten dagegen werden beide Bestandteile hydratisiert und so kommt es, daß eine derartige Probe einen hohen Wassergehalt hat, wie nachstehende Analyse zeigt. K. eines Dampfkessels in Birmingham:
der Beschaffenheit des Wassers alle 2 bis 6 Wochen. In der Zwischenzeit wird man auch dadurch für eine wenigstens teilweise Erneuerung des Wassers sorgen, daß man in die Kessel in dem Maße frisches Wasser oben auffüllt, in dem man unten durch den Kesselablaßhahn Wasser ablaufen läßt. Das Verhalten der K. bildenden Stoffe bei der Abscheidung derselben ist ein verschiedenes. Niederschläge von kohlensaurem Kalk, die etwa noch vermengt sind mit den geringen im Wasser vorkommenden Mengen von Eisen- oder Aluminiumoxyd, werden als weiches Pulver ausgeschieden, das eine Zeitlang im Wasser schwebend erhalten bleibt. Solche Niederschläge lassen sich ohne Schwierigkeit durch rechtzeitige Reinigung des Kessels entfernen. Schon bei 75° C geht ein Teil der halbgebundenen Kohlensäure der Kalksalze weg und fällt einfach kohlensaurer Kalk heraus. Beim schwefelsauren Kalke, dem Gips, nimmt die Löslichkeit mit steigendem Drucke und steigender Temperatur ab, so daß ein Wasser, das Gips enthält,
besitzt. Die Gegenwart von schwefelsaurem Kalk bewirkt namentlich an den stark erhitzten Feuerrohren und Kesselplatten einen sehr harten Belag von K., indem der abgelagerte Gips sein Kristallwasser verliert und dadurch in Anhydrit übergeht. Bei doppeltkohlensaurer Magnesia verflüchtigt sich zunächst die halbgebundene Kohlensäure und es bleibt kohlensaure Magnesia, die schwer löslich ist, im Kesselwasser. Bei höherer Temperatur und höherem Drucke zerlegt sie sich aber auch in Kohlensäure und Magnesiumoxydhydrat, das als K im Dampfkessel bleibt. Die Niederschläge aus Magnesiasalzen sind sehr voluminös und hängen sich, wenn sie nicht an die Oberfläche gerissen werden, mit besonderer Zähigkeit an die Wände an, so daß sie ebenso wie Gipsniederschläge durch einfaches Auswaschen schwer entfernbar sind. Je größer der Gehalt eines K. an Magnesiumoxydhydrat ist, umsomehr verhindert solcher K. den Durchgang der Wärme. Beim doppeltkohlensauren Eisen ist der Prozeß ein ähnlicher, der Niederschlag ist Eisenoxydhydrat. Im allgemeinen gilt die Regel, daß die Niederschläge umso lockerer bleiben, je rascher sie ausgeschieden werden; je langsamer die Ausscheidung erfolgt, desto härter werden sie. Es gibt diese Tatsache ein Mittel an, die Kesselsteingebilde möglichst locker und möglichst leicht auswaschbar dadurch zu machen, daß man dem Speisewasser Stoffe beimengt, die das rasche Ausfallen der Salze bewirken. Solche Stoffe sind Soda und Ätznatron. Bei Fluß-, Brack- und Meerwasser ergeben sich wesentliche Unterschiede der ausgeschiedenen Niederschläge, wie aus der nachstehenden, den Mitteilungen aus dem Gebiete des Seewesens 1890, Heft II, entnommenen Tabelle hervorgeht. Obwohl die einzelnen Bestandteile je nach Umständen wechseln, so sind die oben angegebenen Niederschläge doch als typisch für das Verhältnis ihres Vorkommens bei Fluß-, Brack- und Meerwasser zu betrachten. Dagegen wechselt die Zusammensetzung der Niederschläge von Quell- und Brunnenwässern außerordentlich und können auffallend hohe Mengen von kohlensaurem und schwefelsaurem Kalk und von Magnesiumoxydhydrat in dem K. solcher Wässer enthalten sein. Grubenwässer enthalten oft große Mengen an Schwefelsäure gebundenen Kalk und Magnesia, ihre Ablagerungen daher viel Gips und Magnesiumhydrooxyd. Die Zusammensetzung des K. ist aber nicht nur von der Beschaffenheit des Kesselwassers, sondern auch von der Stelle abhängig, auf der er sich niederschlägt. So hat Prof. Stillmann (s. Chemical News 1890, Bd. 61, S. 258) gefunden, daß die Zusammensetzung des K. in jenen Teilen des Kessels, wo der K. mit der direkten Feuerung nicht in Berührung ist, die ursprüngliche bleibt, während sie an den Stellen, wo der K. einer kräftigeren Hitze ausgesetzt ist, sich ändert, indem die Karbonate des Kalziums und Magnesiums in Oxyde übergeführt werden. Der Teil des K, der der Kesselwandung und der Feuerung am nächsten liegt, verliert mehr Kohlensäure als der entfernter liegende und geht in Ätzkalk und Ätzmagnesia über, solange die Hitze anhält. Beim Erkalten dagegen werden beide Bestandteile hydratisiert und so kommt es, daß eine derartige Probe einen hohen Wassergehalt hat, wie nachstehende Analyse zeigt. K. eines Dampfkessels in Birmingham:
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der Beschaffenheit des Wassers alle 2 bis 6 Wochen.
In der Zwischenzeit wird man auch dadurch für eine wenigstens teilweise Erneuerung des Wassers sorgen, daß man in die Kessel in dem Maße frisches Wasser oben auffüllt, in dem man unten durch den Kesselablaßhahn Wasser ablaufen läßt.
Das Verhalten der K. bildenden Stoffe bei der Abscheidung derselben ist ein verschiedenes.
Niederschläge von kohlensaurem Kalk, die etwa noch vermengt sind mit den geringen im Wasser vorkommenden Mengen von Eisen- oder Aluminiumoxyd, werden als weiches Pulver ausgeschieden, das eine Zeitlang im Wasser schwebend erhalten bleibt. Solche Niederschläge lassen sich ohne Schwierigkeit durch rechtzeitige Reinigung des Kessels entfernen.
Schon bei 75° C geht ein Teil der halbgebundenen Kohlensäure der Kalksalze weg und fällt einfach kohlensaurer Kalk heraus. Beim schwefelsauren Kalke, dem Gips, nimmt die Löslichkeit mit steigendem Drucke und steigender Temperatur ab, so daß ein Wasser, das Gips enthält,
bei 100° und 0 Atm. 88·5° Härte
bei 145° und 3 Atm. 20·5° Härte
bei 166° und 6 Atm. 16·5° Härte
bei 180° und 9 Atm. 10·3° Härte
bei 190° und 11 Atm. 8·3° Härte
besitzt.
Die Gegenwart von schwefelsaurem Kalk bewirkt namentlich an den stark erhitzten Feuerrohren und Kesselplatten einen sehr harten Belag von K., indem der abgelagerte Gips sein Kristallwasser verliert und dadurch in Anhydrit übergeht.
Bei doppeltkohlensaurer Magnesia verflüchtigt sich zunächst die halbgebundene Kohlensäure und es bleibt kohlensaure Magnesia, die schwer löslich ist, im Kesselwasser. Bei höherer Temperatur und höherem Drucke zerlegt sie sich aber auch in Kohlensäure und Magnesiumoxydhydrat, das als K im Dampfkessel bleibt.
Die Niederschläge aus Magnesiasalzen sind sehr voluminös und hängen sich, wenn sie nicht an die Oberfläche gerissen werden, mit besonderer Zähigkeit an die Wände an, so daß sie ebenso wie Gipsniederschläge durch einfaches Auswaschen schwer entfernbar sind. Je größer der Gehalt eines K. an Magnesiumoxydhydrat ist, umsomehr verhindert solcher K. den Durchgang der Wärme.
Beim doppeltkohlensauren Eisen ist der Prozeß ein ähnlicher, der Niederschlag ist Eisenoxydhydrat.
Im allgemeinen gilt die Regel, daß die Niederschläge umso lockerer bleiben, je rascher sie ausgeschieden werden; je langsamer die Ausscheidung erfolgt, desto härter werden sie. Es gibt diese Tatsache ein Mittel an, die Kesselsteingebilde möglichst locker und möglichst leicht auswaschbar dadurch zu machen, daß man dem Speisewasser Stoffe beimengt, die das rasche Ausfallen der Salze bewirken. Solche Stoffe sind Soda und Ätznatron.
Bei Fluß-, Brack- und Meerwasser ergeben sich wesentliche Unterschiede der ausgeschiedenen Niederschläge, wie aus der nachstehenden, den Mitteilungen aus dem Gebiete des Seewesens 1890, Heft II, entnommenen Tabelle hervorgeht.
Obwohl die einzelnen Bestandteile je nach Umständen wechseln, so sind die oben angegebenen Niederschläge doch als typisch für das Verhältnis ihres Vorkommens bei Fluß-, Brack- und Meerwasser zu betrachten. Dagegen wechselt die Zusammensetzung der Niederschläge von Quell- und Brunnenwässern außerordentlich und können auffallend hohe Mengen von kohlensaurem und schwefelsaurem Kalk und von Magnesiumoxydhydrat in dem K. solcher Wässer enthalten sein. Grubenwässer enthalten oft große Mengen an Schwefelsäure gebundenen Kalk und Magnesia, ihre Ablagerungen daher viel Gips und Magnesiumhydrooxyd.
Die Zusammensetzung des K. ist aber nicht nur von der Beschaffenheit des Kesselwassers, sondern auch von der Stelle abhängig, auf der er sich niederschlägt.
So hat Prof. Stillmann (s. Chemical News 1890, Bd. 61, S. 258) gefunden, daß die Zusammensetzung des K. in jenen Teilen des Kessels, wo der K. mit der direkten Feuerung nicht in Berührung ist, die ursprüngliche bleibt, während sie an den Stellen, wo der K. einer kräftigeren Hitze ausgesetzt ist, sich ändert, indem die Karbonate des Kalziums und Magnesiums in Oxyde übergeführt werden.
Der Teil des K, der der Kesselwandung und der Feuerung am nächsten liegt, verliert mehr Kohlensäure als der entfernter liegende und geht in Ätzkalk und Ätzmagnesia über, solange die Hitze anhält. Beim Erkalten dagegen werden beide Bestandteile hydratisiert und so kommt es, daß eine derartige Probe einen hohen Wassergehalt hat, wie nachstehende Analyse zeigt.
K. eines Dampfkessels in Birmingham:
SiO2 und tonige Bestandteile 11·70%
Fe2O3 + Al2O3 2·81%
CaO 11·62%
MgO 41·32%
C02 6·92%
S03 0·96%
Hydratwasser 21·78%
Feuchtigkeit bei 100° C 0·69%
Rest 2·20%
100·00%
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