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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.

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definitive Blutstillung (meist durch Unterbinden der blutenden Gefäße) fällt dem Chirurgen zu. Im gegenwärtigen Krieg hat man sich zur Blutstillung vielfach der Klemmethode1 bedient, die darin besteht, daß die blutende Schlagader in der Wunde mit einer Klemme gefaßt wird, die man liegen läßt und in den Verband einbezieht. Sollte ein Arzt dieses Verfahren anwenden wollen, so findet er in den den E. R. Z.-Koffern beigegebenen sterilisierten Klemmzangen ganz geeignete Instrumente dazu. Auf alle Fälle müssen Verletzte mit umschnürenden Binden oder liegenden Klemmen so rasch als möglich der endgültigen Blutstillung zugeführt werden und der Vorschlag Rehns, diese Binden- oder Klemmenträger durch eine Bindenschlinge (nach Art der Adjutantenschärpe) kenntlich zu machen, ist gewiß beherzigenswert.

Hier sei gleich die Frage berührt, ob von den Ärzten im Rahmen der ersten Hilfe operative Eingriffe ausgeführt werden sollen. Dieselbe ist sowohl für die Unfallsstelle als die Rettungswagen und Rettungszimmer bestimmt zu verneinen. Es sei darauf verwiesen, daß Operationen im Hause in dem Maße seltener geworden sind, als der Apparat, den heutzutage eine aseptische Operation erfordert, immer komplizierter und das Wagnis, ohne geschulte Assistenz und alle die unentbehrlichen Behelfe einzugreifen, immer größer und folgenschwerer geworden ist. Diese Erwägungen gelten umsomehr für die weitaus ungünstigeren Verhältnisse der ersten Hilfe im Eisenbahndienst und wenn hier (wenigstens in den Einrichtungen) vielfach über diese Grundsätze hinausgegangen wird, so geschieht es gewiß in dem wohlgemeinten Bestreben, alles überhaupt Erforderliche möglichst bald zu tun; bei dieser Entscheidung sollten aber gerade im Interesse des Verunglückten ausschließlich die wissenschaftlichen Lehren und nicht das Mitgefühl maßgebend sein. Es kann gewiß vorkommen, daß bei Verletzungen der großen Gefäße, des Herzens, des Kehlkopfs und der Luftröhre ein möglichst frühzeitiges Eingreifen erwünscht sein könnte, aber ein kurzer Aufschub wird auch hier meist geringere Gefahren bringen als ein Eingreifen unter ungünstigen äußeren Verhältnissen. Ganz überflüssig sind kleinere operative Maßnahmen (wie Unterbindung von peripheren Gefäßen, Anlegen von Hautnähten), weil sie niemals dringlich sind und weitaus verläßlicher im Krankenhaus vorgenommen werden. Allen Fachmännern ist bekannt, wie unendlich häufig die bei der ersten Hilfe genähten Wunden schwer vereitern,2 was umsomehr für Unterbindungen gilt, bei denen der Kontakt mit der Wunde ein viel intensiverer ist. Die gleichen Grundsätze gelten für die erste Hilfe im Felde und die gegenwärtig nur zu reichen Kriegserfahrungen werden hoffentlich dazu beitragen, diese Forderungen allgemein auch für die Friedenspraxis durchzusetzen. Unter den zahlreichen Veröffentlichungen über diese Frage sei namentlich auf Lexer verwiesen, der in seinem Hamburger Vortrag (4. September 1914) "Die Grundlagen der heutigen Kriegschirurgie" mit unanfechtbarer logischer Schärfe die gleichen Grundsätze vertritt.

3. Provisorische Ruhigstellung gebrochener und verrenkter Körperteile. Dazu sind Schienen- und Stützverbände erforderlich; gehen diese Verletzungen mit Wunden der äußeren Haut einher (offene oder komplizierte Brüche und Verrenkungen), dann muß zuerst ein Wundverband angelegt werden. Zum Stützverband reichen Binden und 3eckige Tücher aus. Von Schienen gibt es nach Material und Form eine so große Zahl, daß für bestimmte Zwecke eine Auswahl getroffen werden muß. Am häufigsten findet man flache oder Hohlschienen aus Holz - auch solche aus gekitteten Furnieren werden empfohlen, die bei geringstem Volumen sehr leicht und doch höchst widerstandsfähig und mit kräftigen Scheren ohne jede Splitterung schneidbar sind - ferner solche aus Draht, Weißblech, Aluminium u. s. w. Wesentlich ist, mit möglichst wenigen Modellen auszukommen, durch welche Forderung schon alle komplizierten und einzelnen Körperteilen angepaßten Schienen wegfallen; jedes einzelne Stück muß vielmehr tunlichst vielen Zwecken dienen. Am besten sind die Cramerschen Schienen aus verzinntem Eisendraht; sie stellen flache Hohlrinnen dar, die aus 2 stärkeren Längsdrähten bestehen, zwischen denen parallel verlaufende schwächere Drähte quer ausgespannt sind; sie lassen sich über die Fläche und Kante leicht biegen und daher allen Körperformen bequem anpassen, durch Zusammenbinden von 2 Stücken verlängern u. s. w., so daß man nahezu mit ihnen allein das Auslangen finden kann. Am schwierigsten sind die hohen Oberschenkelbrüche zu versorgen und hier versagen die meisten Modelle (insbesondere auch der vielgebrauchte Blechstiefel), da sie immer nur das untere Bruchstück fixieren. Der gegenwärtige Krieg hat diese Erfahrung durchwegs bestätigt und der Mangel einer guten Oberschenkelschiene ist auf allen Schauplätzen empfindlich fühlbar geworden; es sind daher sowohl ältere Muster (Dupuytren, v. Bruns, v. Hacker) sorgfältig durchprobiert, als auch mehrfach neue angegeben worden (Rehn, Franz, Lange, König). Wenn ein solches Modell wirklich beide Fragmente und beide angrenzenden Gelenke unbeweglich stellen soll, so besteht es am zweckmäßigsten aus einer äußeren, von halber Brusthöhe bis über die Fußsohle hinausreichenden, festen Halt gebenden Längsschiene,

1 Friedrich Garre, Kriegschirurgentagung in Brüssel am 7. April 1915. M. med. Wschr., Nr. 16. - Wiewiorowski, Die Blutstillung auf dem Schlachtfeld. Berl. kl. Wschr. 1915, Nr. 12.
2 In letzter Zeit wieder hervorgehoben von Lexer, Die Grundlagen der heutigen Kriegschirurgie. Dt. med. Wschr. 1915, Nr. 40; Ranzi, Zur Frage der primären Okklusion der Schußwunde durch Naht. Wr. kl. Wschr. 1915, Nr. 21.

definitive Blutstillung (meist durch Unterbinden der blutenden Gefäße) fällt dem Chirurgen zu. Im gegenwärtigen Krieg hat man sich zur Blutstillung vielfach der Klemmethode1 bedient, die darin besteht, daß die blutende Schlagader in der Wunde mit einer Klemme gefaßt wird, die man liegen läßt und in den Verband einbezieht. Sollte ein Arzt dieses Verfahren anwenden wollen, so findet er in den den E. R. Z.-Koffern beigegebenen sterilisierten Klemmzangen ganz geeignete Instrumente dazu. Auf alle Fälle müssen Verletzte mit umschnürenden Binden oder liegenden Klemmen so rasch als möglich der endgültigen Blutstillung zugeführt werden und der Vorschlag Rehns, diese Binden- oder Klemmenträger durch eine Bindenschlinge (nach Art der Adjutantenschärpe) kenntlich zu machen, ist gewiß beherzigenswert.

Hier sei gleich die Frage berührt, ob von den Ärzten im Rahmen der ersten Hilfe operative Eingriffe ausgeführt werden sollen. Dieselbe ist sowohl für die Unfallsstelle als die Rettungswagen und Rettungszimmer bestimmt zu verneinen. Es sei darauf verwiesen, daß Operationen im Hause in dem Maße seltener geworden sind, als der Apparat, den heutzutage eine aseptische Operation erfordert, immer komplizierter und das Wagnis, ohne geschulte Assistenz und alle die unentbehrlichen Behelfe einzugreifen, immer größer und folgenschwerer geworden ist. Diese Erwägungen gelten umsomehr für die weitaus ungünstigeren Verhältnisse der ersten Hilfe im Eisenbahndienst und wenn hier (wenigstens in den Einrichtungen) vielfach über diese Grundsätze hinausgegangen wird, so geschieht es gewiß in dem wohlgemeinten Bestreben, alles überhaupt Erforderliche möglichst bald zu tun; bei dieser Entscheidung sollten aber gerade im Interesse des Verunglückten ausschließlich die wissenschaftlichen Lehren und nicht das Mitgefühl maßgebend sein. Es kann gewiß vorkommen, daß bei Verletzungen der großen Gefäße, des Herzens, des Kehlkopfs und der Luftröhre ein möglichst frühzeitiges Eingreifen erwünscht sein könnte, aber ein kurzer Aufschub wird auch hier meist geringere Gefahren bringen als ein Eingreifen unter ungünstigen äußeren Verhältnissen. Ganz überflüssig sind kleinere operative Maßnahmen (wie Unterbindung von peripheren Gefäßen, Anlegen von Hautnähten), weil sie niemals dringlich sind und weitaus verläßlicher im Krankenhaus vorgenommen werden. Allen Fachmännern ist bekannt, wie unendlich häufig die bei der ersten Hilfe genähten Wunden schwer vereitern,2 was umsomehr für Unterbindungen gilt, bei denen der Kontakt mit der Wunde ein viel intensiverer ist. Die gleichen Grundsätze gelten für die erste Hilfe im Felde und die gegenwärtig nur zu reichen Kriegserfahrungen werden hoffentlich dazu beitragen, diese Forderungen allgemein auch für die Friedenspraxis durchzusetzen. Unter den zahlreichen Veröffentlichungen über diese Frage sei namentlich auf Lexer verwiesen, der in seinem Hamburger Vortrag (4. September 1914) „Die Grundlagen der heutigen Kriegschirurgie“ mit unanfechtbarer logischer Schärfe die gleichen Grundsätze vertritt.

3. Provisorische Ruhigstellung gebrochener und verrenkter Körperteile. Dazu sind Schienen- und Stützverbände erforderlich; gehen diese Verletzungen mit Wunden der äußeren Haut einher (offene oder komplizierte Brüche und Verrenkungen), dann muß zuerst ein Wundverband angelegt werden. Zum Stützverband reichen Binden und 3eckige Tücher aus. Von Schienen gibt es nach Material und Form eine so große Zahl, daß für bestimmte Zwecke eine Auswahl getroffen werden muß. Am häufigsten findet man flache oder Hohlschienen aus Holz – auch solche aus gekitteten Furnieren werden empfohlen, die bei geringstem Volumen sehr leicht und doch höchst widerstandsfähig und mit kräftigen Scheren ohne jede Splitterung schneidbar sind – ferner solche aus Draht, Weißblech, Aluminium u. s. w. Wesentlich ist, mit möglichst wenigen Modellen auszukommen, durch welche Forderung schon alle komplizierten und einzelnen Körperteilen angepaßten Schienen wegfallen; jedes einzelne Stück muß vielmehr tunlichst vielen Zwecken dienen. Am besten sind die Cramerschen Schienen aus verzinntem Eisendraht; sie stellen flache Hohlrinnen dar, die aus 2 stärkeren Längsdrähten bestehen, zwischen denen parallel verlaufende schwächere Drähte quer ausgespannt sind; sie lassen sich über die Fläche und Kante leicht biegen und daher allen Körperformen bequem anpassen, durch Zusammenbinden von 2 Stücken verlängern u. s. w., so daß man nahezu mit ihnen allein das Auslangen finden kann. Am schwierigsten sind die hohen Oberschenkelbrüche zu versorgen und hier versagen die meisten Modelle (insbesondere auch der vielgebrauchte Blechstiefel), da sie immer nur das untere Bruchstück fixieren. Der gegenwärtige Krieg hat diese Erfahrung durchwegs bestätigt und der Mangel einer guten Oberschenkelschiene ist auf allen Schauplätzen empfindlich fühlbar geworden; es sind daher sowohl ältere Muster (Dupuytren, v. Bruns, v. Hacker) sorgfältig durchprobiert, als auch mehrfach neue angegeben worden (Rehn, Franz, Lange, König). Wenn ein solches Modell wirklich beide Fragmente und beide angrenzenden Gelenke unbeweglich stellen soll, so besteht es am zweckmäßigsten aus einer äußeren, von halber Brusthöhe bis über die Fußsohle hinausreichenden, festen Halt gebenden Längsschiene,

1 Friedrich Garrè, Kriegschirurgentagung in Brüssel am 7. April 1915. M. med. Wschr., Nr. 16. – Wiewiorowski, Die Blutstillung auf dem Schlachtfeld. Berl. kl. Wschr. 1915, Nr. 12.
2 In letzter Zeit wieder hervorgehoben von Lexer, Die Grundlagen der heutigen Kriegschirurgie. Dt. med. Wschr. 1915, Nr. 40; Ranzi, Zur Frage der primären Okklusion der Schußwunde durch Naht. Wr. kl. Wschr. 1915, Nr. 21.
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[202/0216] definitive Blutstillung (meist durch Unterbinden der blutenden Gefäße) fällt dem Chirurgen zu. Im gegenwärtigen Krieg hat man sich zur Blutstillung vielfach der Klemmethode 1 bedient, die darin besteht, daß die blutende Schlagader in der Wunde mit einer Klemme gefaßt wird, die man liegen läßt und in den Verband einbezieht. Sollte ein Arzt dieses Verfahren anwenden wollen, so findet er in den den E. R. Z.-Koffern beigegebenen sterilisierten Klemmzangen ganz geeignete Instrumente dazu. Auf alle Fälle müssen Verletzte mit umschnürenden Binden oder liegenden Klemmen so rasch als möglich der endgültigen Blutstillung zugeführt werden und der Vorschlag Rehns, diese Binden- oder Klemmenträger durch eine Bindenschlinge (nach Art der Adjutantenschärpe) kenntlich zu machen, ist gewiß beherzigenswert. Hier sei gleich die Frage berührt, ob von den Ärzten im Rahmen der ersten Hilfe operative Eingriffe ausgeführt werden sollen. Dieselbe ist sowohl für die Unfallsstelle als die Rettungswagen und Rettungszimmer bestimmt zu verneinen. Es sei darauf verwiesen, daß Operationen im Hause in dem Maße seltener geworden sind, als der Apparat, den heutzutage eine aseptische Operation erfordert, immer komplizierter und das Wagnis, ohne geschulte Assistenz und alle die unentbehrlichen Behelfe einzugreifen, immer größer und folgenschwerer geworden ist. Diese Erwägungen gelten umsomehr für die weitaus ungünstigeren Verhältnisse der ersten Hilfe im Eisenbahndienst und wenn hier (wenigstens in den Einrichtungen) vielfach über diese Grundsätze hinausgegangen wird, so geschieht es gewiß in dem wohlgemeinten Bestreben, alles überhaupt Erforderliche möglichst bald zu tun; bei dieser Entscheidung sollten aber gerade im Interesse des Verunglückten ausschließlich die wissenschaftlichen Lehren und nicht das Mitgefühl maßgebend sein. Es kann gewiß vorkommen, daß bei Verletzungen der großen Gefäße, des Herzens, des Kehlkopfs und der Luftröhre ein möglichst frühzeitiges Eingreifen erwünscht sein könnte, aber ein kurzer Aufschub wird auch hier meist geringere Gefahren bringen als ein Eingreifen unter ungünstigen äußeren Verhältnissen. Ganz überflüssig sind kleinere operative Maßnahmen (wie Unterbindung von peripheren Gefäßen, Anlegen von Hautnähten), weil sie niemals dringlich sind und weitaus verläßlicher im Krankenhaus vorgenommen werden. Allen Fachmännern ist bekannt, wie unendlich häufig die bei der ersten Hilfe genähten Wunden schwer vereitern, 2 was umsomehr für Unterbindungen gilt, bei denen der Kontakt mit der Wunde ein viel intensiverer ist. Die gleichen Grundsätze gelten für die erste Hilfe im Felde und die gegenwärtig nur zu reichen Kriegserfahrungen werden hoffentlich dazu beitragen, diese Forderungen allgemein auch für die Friedenspraxis durchzusetzen. Unter den zahlreichen Veröffentlichungen über diese Frage sei namentlich auf Lexer verwiesen, der in seinem Hamburger Vortrag (4. September 1914) „Die Grundlagen der heutigen Kriegschirurgie“ mit unanfechtbarer logischer Schärfe die gleichen Grundsätze vertritt. 3. Provisorische Ruhigstellung gebrochener und verrenkter Körperteile. Dazu sind Schienen- und Stützverbände erforderlich; gehen diese Verletzungen mit Wunden der äußeren Haut einher (offene oder komplizierte Brüche und Verrenkungen), dann muß zuerst ein Wundverband angelegt werden. Zum Stützverband reichen Binden und 3eckige Tücher aus. Von Schienen gibt es nach Material und Form eine so große Zahl, daß für bestimmte Zwecke eine Auswahl getroffen werden muß. Am häufigsten findet man flache oder Hohlschienen aus Holz – auch solche aus gekitteten Furnieren werden empfohlen, die bei geringstem Volumen sehr leicht und doch höchst widerstandsfähig und mit kräftigen Scheren ohne jede Splitterung schneidbar sind – ferner solche aus Draht, Weißblech, Aluminium u. s. w. Wesentlich ist, mit möglichst wenigen Modellen auszukommen, durch welche Forderung schon alle komplizierten und einzelnen Körperteilen angepaßten Schienen wegfallen; jedes einzelne Stück muß vielmehr tunlichst vielen Zwecken dienen. Am besten sind die Cramerschen Schienen aus verzinntem Eisendraht; sie stellen flache Hohlrinnen dar, die aus 2 stärkeren Längsdrähten bestehen, zwischen denen parallel verlaufende schwächere Drähte quer ausgespannt sind; sie lassen sich über die Fläche und Kante leicht biegen und daher allen Körperformen bequem anpassen, durch Zusammenbinden von 2 Stücken verlängern u. s. w., so daß man nahezu mit ihnen allein das Auslangen finden kann. Am schwierigsten sind die hohen Oberschenkelbrüche zu versorgen und hier versagen die meisten Modelle (insbesondere auch der vielgebrauchte Blechstiefel), da sie immer nur das untere Bruchstück fixieren. Der gegenwärtige Krieg hat diese Erfahrung durchwegs bestätigt und der Mangel einer guten Oberschenkelschiene ist auf allen Schauplätzen empfindlich fühlbar geworden; es sind daher sowohl ältere Muster (Dupuytren, v. Bruns, v. Hacker) sorgfältig durchprobiert, als auch mehrfach neue angegeben worden (Rehn, Franz, Lange, König). Wenn ein solches Modell wirklich beide Fragmente und beide angrenzenden Gelenke unbeweglich stellen soll, so besteht es am zweckmäßigsten aus einer äußeren, von halber Brusthöhe bis über die Fußsohle hinausreichenden, festen Halt gebenden Längsschiene, 1 Friedrich Garrè, Kriegschirurgentagung in Brüssel am 7. April 1915. M. med. Wschr., Nr. 16. – Wiewiorowski, Die Blutstillung auf dem Schlachtfeld. Berl. kl. Wschr. 1915, Nr. 12. 2 In letzter Zeit wieder hervorgehoben von Lexer, Die Grundlagen der heutigen Kriegschirurgie. Dt. med. Wschr. 1915, Nr. 40; Ranzi, Zur Frage der primären Okklusion der Schußwunde durch Naht. Wr. kl. Wschr. 1915, Nr. 21.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/216>, abgerufen am 01.11.2024.