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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.

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Schienen des Fahrgleises um 40-45 mm mittels Rampe gesenkt (oder letztere entsprechend gehoben) und in einen Sandkoffer gebettet, der etwa bis zur Höhe der Fahrschienen reicht, die Schienen des S. also in 40 bis


Abb. 164.
45 mm Höhe überdeckt. Der Sandkoffer wird entweder von 2 besonderen Begrenzungsschienen eingefaßt (Abb. 165), die zugleich als Leitschienen gegen

Abb. 165.
Entgleisungsgefahr dienen, oder (Abb. 166) die eine der beiden Begrenzungen des Sandkoffers wird durch die Fahrschiene selbst gebildet. In diesem Fall braucht die Gleisachse des S. gegen Abb. 166.

diejenige des Fahrgleises nur um 130 bis 140 mm verschoben zu sein, was die Anwendung auch bei sehr beschränkten Breitenverhältnissen, z. B. zwischen 2 Bahnsteigkanten oder innerhalb der Pfeiler einer Überführung, im Tunnel u. s. w. ermöglicht. Hölzerne Einfassungen des Sandkoffers sind weniger geeignet wegen mangelhafter Wirkung gegen etwaige Neigung zu Entgleisungen.

Der Sand muß grobkörnig und lehmfrei sein, damit er auch bei Frost nach nasser Witterung nicht gefriert. In Dresden hat man mit gutem Erfolg Syenitgrus verwendet. Die Bremswirkung ermittelt Köpcke nach eigenen und nach in England angestellten Versuchen mit etwa 0·1. Nach seinen Mitteilungen (Ztg. d. VDEV. 1911, S. 105-121) haben sich S. auf dem Rangierbahnhof Dresden-Friedrichstadt zum Auffangen entlaufener Wagen wiederholt, außerdem in einzelnen Fällen zum Aufhalten von Zügen vor gefahrdrohender Einfahrt, bewährt. Die Nichtbewährung einer wieder beseitigten Anlage auf dem Bahnhof Peiskretscham (Stellwerk 1909, S. 126) scheint auf die Lage in einer Krümmung und auf die Verwendung von Holz zur Begrenzung des Sandkoffers zurückzuführen zu sein. Die beiden Weichen eines an beiden Enden angeschlossenen S. werden zweckmäßig gekuppelt. Wo ein S. im Rahmen einer Sicherungsanlage bei verbotener Einfahrt oder Weiterfahrt auf Ablenkung stehen soll, wird die Einstellung der Weiche auf das Fahrgleis zweckmäßig nicht von der Fahrtstellung des Signalhebels, sondern von derjenigen eines besonderen Hebels abhängig gemacht, der wie ein Riegelhebel nach Richtigstellung der übrigen Weichenhebel umzulegen ist, während erst die Umlegung des Fahrstraßenhebels den Signalhebel freigibt. Andernfalls kann es vorkommen (und ist vorgekommen), daß ein Zug noch vor Einstellung der Weiche auf das Fahrgleis sich durch die Fahrtstellung des Signals zur Weiterfahrt veranlassen läßt.

Literatur: Außer obigem Aufsatz von Köpcke Oder, Hb. d. Ing. W. Bd. V, IV, 1, S. 72, wo weitere Literaturangaben.

Cauer.


Sandkasten s. Sandstreuvorrichtungen.


San Domingo (Santo Domingo, Dominikanische Republik), Freistaat auf der Insel Haiti (s. d.). 48.577 km2 mit etwa 600.000 Einwohnern. Gesamtlänge der Eisenbahnen 241 km, außerdem ein über den ganzen Staat verstreutes, hauptsächlich den Verkehr der Zuckerfabriken bedienendes Kleinbahnnetz von 362 km. Hauptstrecke die Dominion Central Railway zwischen Puerto Plata und San Jago mit einer Abzweigung nach Moca (96 km), ferner die Samana-Sanjago Railway von Sanchez nach La Vega mit einer Nebenbahn nach Salcedo (117 km). Es war geplant (1913), von der Station Jina dieser Bahn eine etwa 100 km lange Eisenbahn nach der Hauptstadt San Domingo zu bauen. Die Kosten

Schienen des Fahrgleises um 40–45 mm mittels Rampe gesenkt (oder letztere entsprechend gehoben) und in einen Sandkoffer gebettet, der etwa bis zur Höhe der Fahrschienen reicht, die Schienen des S. also in 40 bis


Abb. 164.
45 mm Höhe überdeckt. Der Sandkoffer wird entweder von 2 besonderen Begrenzungsschienen eingefaßt (Abb. 165), die zugleich als Leitschienen gegen

Abb. 165.
Entgleisungsgefahr dienen, oder (Abb. 166) die eine der beiden Begrenzungen des Sandkoffers wird durch die Fahrschiene selbst gebildet. In diesem Fall braucht die Gleisachse des S. gegen Abb. 166.

diejenige des Fahrgleises nur um 130 bis 140 mm verschoben zu sein, was die Anwendung auch bei sehr beschränkten Breitenverhältnissen, z. B. zwischen 2 Bahnsteigkanten oder innerhalb der Pfeiler einer Überführung, im Tunnel u. s. w. ermöglicht. Hölzerne Einfassungen des Sandkoffers sind weniger geeignet wegen mangelhafter Wirkung gegen etwaige Neigung zu Entgleisungen.

Der Sand muß grobkörnig und lehmfrei sein, damit er auch bei Frost nach nasser Witterung nicht gefriert. In Dresden hat man mit gutem Erfolg Syenitgrus verwendet. Die Bremswirkung ermittelt Köpcke nach eigenen und nach in England angestellten Versuchen mit etwa 0·1. Nach seinen Mitteilungen (Ztg. d. VDEV. 1911, S. 105–121) haben sich S. auf dem Rangierbahnhof Dresden-Friedrichstadt zum Auffangen entlaufener Wagen wiederholt, außerdem in einzelnen Fällen zum Aufhalten von Zügen vor gefahrdrohender Einfahrt, bewährt. Die Nichtbewährung einer wieder beseitigten Anlage auf dem Bahnhof Peiskretscham (Stellwerk 1909, S. 126) scheint auf die Lage in einer Krümmung und auf die Verwendung von Holz zur Begrenzung des Sandkoffers zurückzuführen zu sein. Die beiden Weichen eines an beiden Enden angeschlossenen S. werden zweckmäßig gekuppelt. Wo ein S. im Rahmen einer Sicherungsanlage bei verbotener Einfahrt oder Weiterfahrt auf Ablenkung stehen soll, wird die Einstellung der Weiche auf das Fahrgleis zweckmäßig nicht von der Fahrtstellung des Signalhebels, sondern von derjenigen eines besonderen Hebels abhängig gemacht, der wie ein Riegelhebel nach Richtigstellung der übrigen Weichenhebel umzulegen ist, während erst die Umlegung des Fahrstraßenhebels den Signalhebel freigibt. Andernfalls kann es vorkommen (und ist vorgekommen), daß ein Zug noch vor Einstellung der Weiche auf das Fahrgleis sich durch die Fahrtstellung des Signals zur Weiterfahrt veranlassen läßt.

Literatur: Außer obigem Aufsatz von Köpcke Oder, Hb. d. Ing. W. Bd. V, IV, 1, S. 72, wo weitere Literaturangaben.

Cauer.


Sandkasten s. Sandstreuvorrichtungen.


San Domingo (Santo Domingo, Dominikanische Republik), Freistaat auf der Insel Haiti (s. d.). 48.577 km2 mit etwa 600.000 Einwohnern. Gesamtlänge der Eisenbahnen 241 km, außerdem ein über den ganzen Staat verstreutes, hauptsächlich den Verkehr der Zuckerfabriken bedienendes Kleinbahnnetz von 362 km. Hauptstrecke die Dominion Central Railway zwischen Puerto Plata und San Jago mit einer Abzweigung nach Moca (96 km), ferner die Samana-Sanjago Railway von Sanchez nach La Vega mit einer Nebenbahn nach Salcedo (117 km). Es war geplant (1913), von der Station Jina dieser Bahn eine etwa 100 km lange Eisenbahn nach der Hauptstadt San Domingo zu bauen. Die Kosten

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[298/0315] Schienen des Fahrgleises um 40–45 mm mittels Rampe gesenkt (oder letztere entsprechend gehoben) und in einen Sandkoffer gebettet, der etwa bis zur Höhe der Fahrschienen reicht, die Schienen des S. also in 40 bis [Abbildung Abb. 164. ] 45 mm Höhe überdeckt. Der Sandkoffer wird entweder von 2 besonderen Begrenzungsschienen eingefaßt (Abb. 165), die zugleich als Leitschienen gegen [Abbildung Abb. 165. ] Entgleisungsgefahr dienen, oder (Abb. 166) die eine der beiden Begrenzungen des Sandkoffers wird durch die Fahrschiene selbst gebildet. In diesem Fall braucht die Gleisachse des S. gegen [Abbildung Abb. 166. ] diejenige des Fahrgleises nur um 130 bis 140 mm verschoben zu sein, was die Anwendung auch bei sehr beschränkten Breitenverhältnissen, z. B. zwischen 2 Bahnsteigkanten oder innerhalb der Pfeiler einer Überführung, im Tunnel u. s. w. ermöglicht. Hölzerne Einfassungen des Sandkoffers sind weniger geeignet wegen mangelhafter Wirkung gegen etwaige Neigung zu Entgleisungen. Der Sand muß grobkörnig und lehmfrei sein, damit er auch bei Frost nach nasser Witterung nicht gefriert. In Dresden hat man mit gutem Erfolg Syenitgrus verwendet. Die Bremswirkung ermittelt Köpcke nach eigenen und nach in England angestellten Versuchen mit etwa 0·1. Nach seinen Mitteilungen (Ztg. d. VDEV. 1911, S. 105–121) haben sich S. auf dem Rangierbahnhof Dresden-Friedrichstadt zum Auffangen entlaufener Wagen wiederholt, außerdem in einzelnen Fällen zum Aufhalten von Zügen vor gefahrdrohender Einfahrt, bewährt. Die Nichtbewährung einer wieder beseitigten Anlage auf dem Bahnhof Peiskretscham (Stellwerk 1909, S. 126) scheint auf die Lage in einer Krümmung und auf die Verwendung von Holz zur Begrenzung des Sandkoffers zurückzuführen zu sein. Die beiden Weichen eines an beiden Enden angeschlossenen S. werden zweckmäßig gekuppelt. Wo ein S. im Rahmen einer Sicherungsanlage bei verbotener Einfahrt oder Weiterfahrt auf Ablenkung stehen soll, wird die Einstellung der Weiche auf das Fahrgleis zweckmäßig nicht von der Fahrtstellung des Signalhebels, sondern von derjenigen eines besonderen Hebels abhängig gemacht, der wie ein Riegelhebel nach Richtigstellung der übrigen Weichenhebel umzulegen ist, während erst die Umlegung des Fahrstraßenhebels den Signalhebel freigibt. Andernfalls kann es vorkommen (und ist vorgekommen), daß ein Zug noch vor Einstellung der Weiche auf das Fahrgleis sich durch die Fahrtstellung des Signals zur Weiterfahrt veranlassen läßt. Literatur: Außer obigem Aufsatz von Köpcke Oder, Hb. d. Ing. W. Bd. V, IV, 1, S. 72, wo weitere Literaturangaben. Cauer. Sandkasten s. Sandstreuvorrichtungen. San Domingo (Santo Domingo, Dominikanische Republik), Freistaat auf der Insel Haiti (s. d.). 48.577 km2 mit etwa 600.000 Einwohnern. Gesamtlänge der Eisenbahnen 241 km, außerdem ein über den ganzen Staat verstreutes, hauptsächlich den Verkehr der Zuckerfabriken bedienendes Kleinbahnnetz von 362 km. Hauptstrecke die Dominion Central Railway zwischen Puerto Plata und San Jago mit einer Abzweigung nach Moca (96 km), ferner die Samana-Sanjago Railway von Sanchez nach La Vega mit einer Nebenbahn nach Salcedo (117 km). Es war geplant (1913), von der Station Jina dieser Bahn eine etwa 100 km lange Eisenbahn nach der Hauptstadt San Domingo zu bauen. Die Kosten

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/315>, abgerufen am 24.11.2024.