Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.

Bild:
<< vorherige Seite

Gummi verliert bald an Elastizität und Wickelfedern geben wegen ungenügender innerer Reibung Anlaß zu starken Schwankungen des Kastens. Mit Blattfedern dagegen wurden gute Erfahrungen gemacht.

Abb. 401 zeigt die an 2achsigen Wagen I. und I./II. Klasse der französischen Ostbahn


Abb. 39. Kastenstirnwand des Stahlwagens der Santa Fe-Eisenbahn.
ausgeführte Anordnung derartiger Federn zwischen Untergestell und Kasten. Die Tragfedern des Untergestells und die des Kastens sind im entgegengesetzten Sinn gekrümmt und haben gleiche Schwingungszeiten. Die Kastenfedern sind mit den Hauptträgern an Punkten verbunden, in welchen die bei der Fahrt auftretenden Schwingungen der Träger am kleinsten sind.

Die italienischen Bahnen haben ebenfalls 2achsige P. mit doppelter Federung nach französischem Vorbild gebaut.

Durch die Doppelfederung wird allerdings en sanfter Gang der Wagen erreicht. Sie hat aber auch gewisse Nachteile. Die Verbindung des Kastens mit dem Untergestell ist weniger fest und sicher und, was recht mißlich ist, alle sowohl mit dem Untergestell als dem Kasten verbundenen Rohrleitungen für Heizung, Beleuchtung u. s. w. bedürfen elastischer Zwischenglieder, die schwer dicht zu halten sind und rasch verschleißen.

Die österreichischen Staatsbahnen verwenden bei 2achsigen P. eine Doppelfederung

1 Abbildung aus Eis. T. d. G. (Personenwagen u. s. w.), 2. Aufl.

Gummi verliert bald an Elastizität und Wickelfedern geben wegen ungenügender innerer Reibung Anlaß zu starken Schwankungen des Kastens. Mit Blattfedern dagegen wurden gute Erfahrungen gemacht.

Abb. 401 zeigt die an 2achsigen Wagen I. und I./II. Klasse der französischen Ostbahn


Abb. 39. Kastenstirnwand des Stahlwagens der Santa Fé-Eisenbahn.
ausgeführte Anordnung derartiger Federn zwischen Untergestell und Kasten. Die Tragfedern des Untergestells und die des Kastens sind im entgegengesetzten Sinn gekrümmt und haben gleiche Schwingungszeiten. Die Kastenfedern sind mit den Hauptträgern an Punkten verbunden, in welchen die bei der Fahrt auftretenden Schwingungen der Träger am kleinsten sind.

Die italienischen Bahnen haben ebenfalls 2achsige P. mit doppelter Federung nach französischem Vorbild gebaut.

Durch die Doppelfederung wird allerdings en sanfter Gang der Wagen erreicht. Sie hat aber auch gewisse Nachteile. Die Verbindung des Kastens mit dem Untergestell ist weniger fest und sicher und, was recht mißlich ist, alle sowohl mit dem Untergestell als dem Kasten verbundenen Rohrleitungen für Heizung, Beleuchtung u. s. w. bedürfen elastischer Zwischenglieder, die schwer dicht zu halten sind und rasch verschleißen.

Die österreichischen Staatsbahnen verwenden bei 2achsigen P. eine Doppelfederung

1 Abbildung aus Eis. T. d. G. (Personenwagen u. s. w.), 2. Aufl.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0054" n="43"/>
Gummi verliert bald an Elastizität und Wickelfedern geben wegen ungenügender innerer Reibung Anlaß zu starken Schwankungen des Kastens. Mit Blattfedern dagegen wurden gute Erfahrungen gemacht.</p><lb/>
          <p>Abb. 40<note place="foot" n="1">Abbildung aus Eis. T. d. G. (Personenwagen u. s. w.), 2. Aufl.</note> zeigt die an 2achsigen Wagen I. und I./II. Klasse der <hi rendition="#g">französischen</hi> Ostbahn<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen08_1917/figures/roell_eisenbahnwesen08_1917_figure-0431.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 39. Kastenstirnwand des Stahlwagens der Santa Fé-Eisenbahn.</head><lb/></figure><lb/>
ausgeführte Anordnung derartiger Federn zwischen Untergestell und Kasten. Die Tragfedern des Untergestells und die des Kastens sind im entgegengesetzten Sinn gekrümmt und haben gleiche Schwingungszeiten. Die Kastenfedern sind mit den Hauptträgern an Punkten verbunden, in welchen die bei der Fahrt auftretenden Schwingungen der Träger am kleinsten sind.</p><lb/>
          <p>Die <hi rendition="#g">italienischen</hi> Bahnen haben ebenfalls 2achsige P. mit doppelter Federung nach französischem Vorbild gebaut.</p><lb/>
          <p>Durch die Doppelfederung wird allerdings en sanfter Gang der Wagen erreicht. Sie hat aber auch gewisse Nachteile. Die Verbindung des Kastens mit dem Untergestell ist weniger fest und sicher und, was recht mißlich ist, alle sowohl mit dem Untergestell als dem Kasten verbundenen Rohrleitungen für Heizung, Beleuchtung u. s. w. bedürfen elastischer Zwischenglieder, die schwer dicht zu halten sind und rasch verschleißen.</p><lb/>
          <p>Die <hi rendition="#g">österreichischen</hi> Staatsbahnen verwenden bei 2achsigen P. eine Doppelfederung
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[43/0054] Gummi verliert bald an Elastizität und Wickelfedern geben wegen ungenügender innerer Reibung Anlaß zu starken Schwankungen des Kastens. Mit Blattfedern dagegen wurden gute Erfahrungen gemacht. Abb. 40 1 zeigt die an 2achsigen Wagen I. und I./II. Klasse der französischen Ostbahn [Abbildung Abb. 39. Kastenstirnwand des Stahlwagens der Santa Fé-Eisenbahn. ] ausgeführte Anordnung derartiger Federn zwischen Untergestell und Kasten. Die Tragfedern des Untergestells und die des Kastens sind im entgegengesetzten Sinn gekrümmt und haben gleiche Schwingungszeiten. Die Kastenfedern sind mit den Hauptträgern an Punkten verbunden, in welchen die bei der Fahrt auftretenden Schwingungen der Träger am kleinsten sind. Die italienischen Bahnen haben ebenfalls 2achsige P. mit doppelter Federung nach französischem Vorbild gebaut. Durch die Doppelfederung wird allerdings en sanfter Gang der Wagen erreicht. Sie hat aber auch gewisse Nachteile. Die Verbindung des Kastens mit dem Untergestell ist weniger fest und sicher und, was recht mißlich ist, alle sowohl mit dem Untergestell als dem Kasten verbundenen Rohrleitungen für Heizung, Beleuchtung u. s. w. bedürfen elastischer Zwischenglieder, die schwer dicht zu halten sind und rasch verschleißen. Die österreichischen Staatsbahnen verwenden bei 2achsigen P. eine Doppelfederung 1 Abbildung aus Eis. T. d. G. (Personenwagen u. s. w.), 2. Aufl.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-06-17T17:32:51Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-06-17T17:32:51Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Spaltenumbrüche sind nicht markiert. Wiederholungszeichen (") wurden aufgelöst. Komplexe Formeln und Tabellen sind als Grafiken wiedergegeben.

Die Abbildungen im Text sowie die Faksimiles 0459 und 0460 stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/54
Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/54>, abgerufen am 01.11.2024.