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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.

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An jeden der beiden Luftfänger schließt sich ein senkrechter, mit einer Drosselklappe absperrbarer Schacht an und an jeden dieser Schächte ein zwischen Fußboden und Blindboden eingebauter, auf die ganze Kastenlänge durchgeführter Kanal, wovon der eine an der rechten, der andere an der linken Seitenwand verlegt ist. Unmittelbar über dem Fußboden ist an jeder Seitenwand ein durch den ganzen Wagen laufender, rechteckiger Kasten angeordnet, der zur Aufnahme der Heizröhren dient und mit dem unteren Kanal durch Schächte verbunden ist. Von diesem Kasten zweigt unter jedem Sitz ein bis zum Mittelgang durchgeführtes und an seinem Ende offenes, verzinktes Eisenrohr von 203 mm lichtem Durchmesser ab.

Die frische Luft tritt während der Fahrt durch die Fänger ein, strömt in den senkrechten Schächten nach abwärts zu den unteren Kanälen, dann wieder nach aufwärts zu den oberen Kanälen und schließlich durch die Abzweigrohre in das Wageninnere. Während der kälteren Jahreszeit wird die Luft in den oberen Kanälen erwärmt, so daß sich die Reisenden trotz der raschen Lufterneuerung durch die zuströmende Luft nicht belästigt fühlen.

Der Abzug der verbrauchten Luft wird durch die Deckensauger so geregelt, daß im Wagen ein kleiner Überdruck entsteht, damit das Eindringen von Zugluft an Tür- und Fensterspalten vollständig verhütet wird.

Durch Schließen der Drosselklappen in den absteigenden Leitungen kann man nötigenfalls die Luftzufuhr absperren und schlechte äußere Luft oder Rauch (z. B. bei Fahrten durch Tunnel) vom Wageninnern abhalten.

Die Einrichtung hat sich bei Wagen mit nur wenig oder gar nicht unterteiltem Innenraum bewährt. Ob sie sich auch für Wagen mit zahlreichen voneinander getrennten Abteilen verschiedener Größe eignet, ist noch als offene Frage zu betrachten. Die Herstellungskosten der Einrichtung sind nicht unerheblich; der Betrieb ist im Winter sehr teuer, weil infolge der raschen Lufterneuerung große Luftmengen in kurzer Zeit erwärmt werden müssen.


Abb. 48. Wolpert-Sauger.
Abb. 49. Grove-Sauger.
Abb. 50. Torpedosauger.
Abb. 51. Potsdamer Sauger.


Abb. 52. Luftfänger in P. der Pennsylvania-Eisenbahn.

Es erübrigt noch, hier auch auf den im Bulletin d. Int. Eis.-Kongr.-Verb. (deutsche Ausgabe Bd. XXIII, H. 2 vom Februar 1909) veröffentlichten Bericht eines


Abb. 53. Entlüftungseinrichtung in P. der Pennsylvania-Eisenbahn.
Ausschusses der Master Car Builders Association über die Lüftung und Heizung der P. auf amerikanischen Bahnen hinzuweisen.

Beleuchtungs- und Heizungseinrichtungen s. die besonderen Artikel.

An jeden der beiden Luftfänger schließt sich ein senkrechter, mit einer Drosselklappe absperrbarer Schacht an und an jeden dieser Schächte ein zwischen Fußboden und Blindboden eingebauter, auf die ganze Kastenlänge durchgeführter Kanal, wovon der eine an der rechten, der andere an der linken Seitenwand verlegt ist. Unmittelbar über dem Fußboden ist an jeder Seitenwand ein durch den ganzen Wagen laufender, rechteckiger Kasten angeordnet, der zur Aufnahme der Heizröhren dient und mit dem unteren Kanal durch Schächte verbunden ist. Von diesem Kasten zweigt unter jedem Sitz ein bis zum Mittelgang durchgeführtes und an seinem Ende offenes, verzinktes Eisenrohr von 203 mm lichtem Durchmesser ab.

Die frische Luft tritt während der Fahrt durch die Fänger ein, strömt in den senkrechten Schächten nach abwärts zu den unteren Kanälen, dann wieder nach aufwärts zu den oberen Kanälen und schließlich durch die Abzweigrohre in das Wageninnere. Während der kälteren Jahreszeit wird die Luft in den oberen Kanälen erwärmt, so daß sich die Reisenden trotz der raschen Lufterneuerung durch die zuströmende Luft nicht belästigt fühlen.

Der Abzug der verbrauchten Luft wird durch die Deckensauger so geregelt, daß im Wagen ein kleiner Überdruck entsteht, damit das Eindringen von Zugluft an Tür- und Fensterspalten vollständig verhütet wird.

Durch Schließen der Drosselklappen in den absteigenden Leitungen kann man nötigenfalls die Luftzufuhr absperren und schlechte äußere Luft oder Rauch (z. B. bei Fahrten durch Tunnel) vom Wageninnern abhalten.

Die Einrichtung hat sich bei Wagen mit nur wenig oder gar nicht unterteiltem Innenraum bewährt. Ob sie sich auch für Wagen mit zahlreichen voneinander getrennten Abteilen verschiedener Größe eignet, ist noch als offene Frage zu betrachten. Die Herstellungskosten der Einrichtung sind nicht unerheblich; der Betrieb ist im Winter sehr teuer, weil infolge der raschen Lufterneuerung große Luftmengen in kurzer Zeit erwärmt werden müssen.


Abb. 48. Wolpert-Sauger.
Abb. 49. Grove-Sauger.
Abb. 50. Torpedosauger.
Abb. 51. Potsdamer Sauger.


Abb. 52. Luftfänger in P. der Pennsylvania-Eisenbahn.

Es erübrigt noch, hier auch auf den im Bulletin d. Int. Eis.-Kongr.-Verb. (deutsche Ausgabe Bd. XXIII, H. 2 vom Februar 1909) veröffentlichten Bericht eines


Abb. 53. Entlüftungseinrichtung in P. der Pennsylvania-Eisenbahn.
Ausschusses der Master Car Builders Association über die Lüftung und Heizung der P. auf amerikanischen Bahnen hinzuweisen.

Beleuchtungs- und Heizungseinrichtungen s. die besonderen Artikel.

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[55/0067] An jeden der beiden Luftfänger schließt sich ein senkrechter, mit einer Drosselklappe absperrbarer Schacht an und an jeden dieser Schächte ein zwischen Fußboden und Blindboden eingebauter, auf die ganze Kastenlänge durchgeführter Kanal, wovon der eine an der rechten, der andere an der linken Seitenwand verlegt ist. Unmittelbar über dem Fußboden ist an jeder Seitenwand ein durch den ganzen Wagen laufender, rechteckiger Kasten angeordnet, der zur Aufnahme der Heizröhren dient und mit dem unteren Kanal durch Schächte verbunden ist. Von diesem Kasten zweigt unter jedem Sitz ein bis zum Mittelgang durchgeführtes und an seinem Ende offenes, verzinktes Eisenrohr von 203 mm lichtem Durchmesser ab. Die frische Luft tritt während der Fahrt durch die Fänger ein, strömt in den senkrechten Schächten nach abwärts zu den unteren Kanälen, dann wieder nach aufwärts zu den oberen Kanälen und schließlich durch die Abzweigrohre in das Wageninnere. Während der kälteren Jahreszeit wird die Luft in den oberen Kanälen erwärmt, so daß sich die Reisenden trotz der raschen Lufterneuerung durch die zuströmende Luft nicht belästigt fühlen. Der Abzug der verbrauchten Luft wird durch die Deckensauger so geregelt, daß im Wagen ein kleiner Überdruck entsteht, damit das Eindringen von Zugluft an Tür- und Fensterspalten vollständig verhütet wird. Durch Schließen der Drosselklappen in den absteigenden Leitungen kann man nötigenfalls die Luftzufuhr absperren und schlechte äußere Luft oder Rauch (z. B. bei Fahrten durch Tunnel) vom Wageninnern abhalten. Die Einrichtung hat sich bei Wagen mit nur wenig oder gar nicht unterteiltem Innenraum bewährt. Ob sie sich auch für Wagen mit zahlreichen voneinander getrennten Abteilen verschiedener Größe eignet, ist noch als offene Frage zu betrachten. Die Herstellungskosten der Einrichtung sind nicht unerheblich; der Betrieb ist im Winter sehr teuer, weil infolge der raschen Lufterneuerung große Luftmengen in kurzer Zeit erwärmt werden müssen. [Abbildung Abb. 48. Wolpert-Sauger. ] [Abbildung Abb. 49. Grove-Sauger. ] [Abbildung Abb. 50. Torpedosauger. ] [Abbildung Abb. 51. Potsdamer Sauger. ] [Abbildung Abb. 52. Luftfänger in P. der Pennsylvania-Eisenbahn. ] Es erübrigt noch, hier auch auf den im Bulletin d. Int. Eis.-Kongr.-Verb. (deutsche Ausgabe Bd. XXIII, H. 2 vom Februar 1909) veröffentlichten Bericht eines [Abbildung Abb. 53. Entlüftungseinrichtung in P. der Pennsylvania-Eisenbahn. ] Ausschusses der Master Car Builders Association über die Lüftung und Heizung der P. auf amerikanischen Bahnen hinzuweisen. Beleuchtungs- und Heizungseinrichtungen s. die besonderen Artikel.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/67>, abgerufen am 24.11.2024.