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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921.

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zuweilen in Gleiskrümmungen sogar die Spurweite gegenüber dem geraden Strang um 2-3 mm verengert, u. zw. erfolgt dies zweckmäßig durch Verschieben der Außenschiene um diesen Wert nach dem Krümmungsmittelpunkt.

Literatur: Hb. d. Ing. W. 5. Teil, Bd. I, II, III, VII u. VIII; Eis. T. d. G. 2. Abschn.; Berichte des Internationalen Eisenbahnkongresses Bern 1910. - M. Buchwald, Der Oberbau der Straßen- und Kleinbahnen; Maintenance of Way Standards on American Railways.

Feyl.


Spurkranzschmierung (flange lubrication; graissage du boudin; lubrificazione del' orletto) bei den führenden Rädern von Lokomotiven findet auf Bahnen mit häufigen und scharfen Gleiskrümmungen vorteilhafte Anwendung zur Verminderung der Reibung, die bei der Fahrt in Gleisbogen durch das Anlaufen des vorderen
Abb. 136 a.
Abb. 136 b.

Außenrades an die äußere Schiene hervorgerufen wird. Diese Reibung hat eine rasche Abnutzung der Spurkränze (Scharflaufen) sowie eine Steigerung des Zugwiderstands zur Folge und wirkt namentlich dann nachteilig, wenn das vordere (führende) Rad gleichzeitig Kuppelrad ist.

Eine sehr einfache und dabei gut entsprechende Schmiervorrichtung (Abb. 136 a u. b) besteht aus einem Filzstück, das in eine längliche Blechhülse von rechteckigem Querschnitt (Abb. 136 b) fest eingesteckt ist, u. zw. derart, daß der Filz an dem einen Ende der Hülse etwas über diese vorsteht. Mit diesem Ende nach abwärts gerichtet, wird die Hülse (Schmierpatrone) in eine weitere Führungshülse eingesteckt, die in schräger Stellung so an der Lokomotive angebracht ist, daß die Schmierpatrone mit dem vorstehenden Filzteil durch ihr eigenes Gewicht gegen die Hohlkehle des zu schmierenden Radreifens drückt.

In dem Raum ober dem Filz wird Öl (meist Abtropföl von Lagern) eingegossen.

Diese Führungshülse ist in einem Hälter drehbar gelagert, der mit dem Federbund Abb. 137.

fest verschraubt ist. Rad, Schmierpatrone und Federbund bleiben daher stets in gegenseitig gleicher Entfernung, so daß die Schmierpatrone nicht weggeschleudert werden kann.

Die S. wurde zum ersten Male von Fischer v. Rößlerstamm bei der ehemaligen österreichischen Kaiserin Elisabeth-Bahn (Patent aus dem Jahre 1873) ausgeführt. Bei dieser ersten Ausführung gelangten Schmierpatronen aus billigem Hartfett zur Anwendung. Umständlicher ist die S. mit besonderen Ölbehältern, wie sie an französischen Lokomotiven vielfach vor kommt (Abb. 137). Apparate zur S. werden seit einigen Jahren auch auf amerikanischen Bahnen, als eine wertvolle Neuerung bezeichnet, oft verwendet (Näheres s. Heusinger, Hb. f. spez. E.-T. Bd. III, Leipzig 1882).

Gölsdorf +.


Spurstangen, Spurbolzen (cross ties, gauge bars; tringles d' icartement des rails; tiranti di colegamento) Querverbindungen für Gleise, die in der Höhe der Schienenstege angeordnet werden und zur Erhaltung der richtigen Spurweite dienen.

S. finden bei Oberbausystemen Anwendung, deren Unterlagen aus Einzelstützen oder Langschwellen bestehen. Früher wurden S. auch vereinzelt bei Querschwellen, jedoch ohne befriedigenden Erfolg verwendet. Vielfach werden zu S. Rundeisen benutzt, deren Enden mit Schraubengewinden versehen und mit Schraubenmuttern und Sicherheitsplättchen an den Schienenstegen befestigt sind. Die Schraubenmuttern können an einer Seite oder beiderseits des Schienenstegs angebracht werden. Zuweilen gelangen auch noch besondere Beilagen zwischen Steg und Schraubenmutter zur Verwendung.

Bei Schwellenschienen werden zur Vermeidung seitlicher Verbiegungen die S. aus Flacheisen oder aus U-förmigen Eisen hergestellt und mit Flanschen an den Schienenstegen verschraubt oder vernietet. Die ersteren werden bei Straßenbahnen bevorzugt, weil sie sich bei Ausführung des Pflasters in den Querfugen unterbringen lassen.


Spurwechsel, der ohne Umladung sich vollziehende Übergang der Betriebsmittel zwischen Bahnen verschiedener Spurweite.

zuweilen in Gleiskrümmungen sogar die Spurweite gegenüber dem geraden Strang um 2–3 mm verengert, u. zw. erfolgt dies zweckmäßig durch Verschieben der Außenschiene um diesen Wert nach dem Krümmungsmittelpunkt.

Literatur: Hb. d. Ing. W. 5. Teil, Bd. I, II, III, VII u. VIII; Eis. T. d. G. 2. Abschn.; Berichte des Internationalen Eisenbahnkongresses Bern 1910. – M. Buchwald, Der Oberbau der Straßen- und Kleinbahnen; Maintenance of Way Standards on American Railways.

Feyl.


Spurkranzschmierung (flange lubrication; graissage du boudin; lubrificazione del' orletto) bei den führenden Rädern von Lokomotiven findet auf Bahnen mit häufigen und scharfen Gleiskrümmungen vorteilhafte Anwendung zur Verminderung der Reibung, die bei der Fahrt in Gleisbogen durch das Anlaufen des vorderen
Abb. 136 a.
Abb. 136 b.

Außenrades an die äußere Schiene hervorgerufen wird. Diese Reibung hat eine rasche Abnutzung der Spurkränze (Scharflaufen) sowie eine Steigerung des Zugwiderstands zur Folge und wirkt namentlich dann nachteilig, wenn das vordere (führende) Rad gleichzeitig Kuppelrad ist.

Eine sehr einfache und dabei gut entsprechende Schmiervorrichtung (Abb. 136 a u. b) besteht aus einem Filzstück, das in eine längliche Blechhülse von rechteckigem Querschnitt (Abb. 136 b) fest eingesteckt ist, u. zw. derart, daß der Filz an dem einen Ende der Hülse etwas über diese vorsteht. Mit diesem Ende nach abwärts gerichtet, wird die Hülse (Schmierpatrone) in eine weitere Führungshülse eingesteckt, die in schräger Stellung so an der Lokomotive angebracht ist, daß die Schmierpatrone mit dem vorstehenden Filzteil durch ihr eigenes Gewicht gegen die Hohlkehle des zu schmierenden Radreifens drückt.

In dem Raum ober dem Filz wird Öl (meist Abtropföl von Lagern) eingegossen.

Diese Führungshülse ist in einem Hälter drehbar gelagert, der mit dem Federbund Abb. 137.

fest verschraubt ist. Rad, Schmierpatrone und Federbund bleiben daher stets in gegenseitig gleicher Entfernung, so daß die Schmierpatrone nicht weggeschleudert werden kann.

Die S. wurde zum ersten Male von Fischer v. Rößlerstamm bei der ehemaligen österreichischen Kaiserin Elisabeth-Bahn (Patent aus dem Jahre 1873) ausgeführt. Bei dieser ersten Ausführung gelangten Schmierpatronen aus billigem Hartfett zur Anwendung. Umständlicher ist die S. mit besonderen Ölbehältern, wie sie an französischen Lokomotiven vielfach vor kommt (Abb. 137). Apparate zur S. werden seit einigen Jahren auch auf amerikanischen Bahnen, als eine wertvolle Neuerung bezeichnet, oft verwendet (Näheres s. Heusinger, Hb. f. spez. E.-T. Bd. III, Leipzig 1882).

Gölsdorf †.


Spurstangen, Spurbolzen (cross ties, gauge bars; tringles d' icartement des rails; tiranti di colegamento) Querverbindungen für Gleise, die in der Höhe der Schienenstege angeordnet werden und zur Erhaltung der richtigen Spurweite dienen.

S. finden bei Oberbausystemen Anwendung, deren Unterlagen aus Einzelstützen oder Langschwellen bestehen. Früher wurden S. auch vereinzelt bei Querschwellen, jedoch ohne befriedigenden Erfolg verwendet. Vielfach werden zu S. Rundeisen benutzt, deren Enden mit Schraubengewinden versehen und mit Schraubenmuttern und Sicherheitsplättchen an den Schienenstegen befestigt sind. Die Schraubenmuttern können an einer Seite oder beiderseits des Schienenstegs angebracht werden. Zuweilen gelangen auch noch besondere Beilagen zwischen Steg und Schraubenmutter zur Verwendung.

Bei Schwellenschienen werden zur Vermeidung seitlicher Verbiegungen die S. aus Flacheisen oder aus U-förmigen Eisen hergestellt und mit Flanschen an den Schienenstegen verschraubt oder vernietet. Die ersteren werden bei Straßenbahnen bevorzugt, weil sie sich bei Ausführung des Pflasters in den Querfugen unterbringen lassen.


Spurwechsel, der ohne Umladung sich vollziehende Übergang der Betriebsmittel zwischen Bahnen verschiedener Spurweite.

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[128/0133] zuweilen in Gleiskrümmungen sogar die Spurweite gegenüber dem geraden Strang um 2–3 mm verengert, u. zw. erfolgt dies zweckmäßig durch Verschieben der Außenschiene um diesen Wert nach dem Krümmungsmittelpunkt. Literatur: Hb. d. Ing. W. 5. Teil, Bd. I, II, III, VII u. VIII; Eis. T. d. G. 2. Abschn.; Berichte des Internationalen Eisenbahnkongresses Bern 1910. – M. Buchwald, Der Oberbau der Straßen- und Kleinbahnen; Maintenance of Way Standards on American Railways. Feyl. Spurkranzschmierung (flange lubrication; graissage du boudin; lubrificazione del' orletto) bei den führenden Rädern von Lokomotiven findet auf Bahnen mit häufigen und scharfen Gleiskrümmungen vorteilhafte Anwendung zur Verminderung der Reibung, die bei der Fahrt in Gleisbogen durch das Anlaufen des vorderen [Abbildung Abb. 136 a. ] [Abbildung Abb. 136 b. ] Außenrades an die äußere Schiene hervorgerufen wird. Diese Reibung hat eine rasche Abnutzung der Spurkränze (Scharflaufen) sowie eine Steigerung des Zugwiderstands zur Folge und wirkt namentlich dann nachteilig, wenn das vordere (führende) Rad gleichzeitig Kuppelrad ist. Eine sehr einfache und dabei gut entsprechende Schmiervorrichtung (Abb. 136 a u. b) besteht aus einem Filzstück, das in eine längliche Blechhülse von rechteckigem Querschnitt (Abb. 136 b) fest eingesteckt ist, u. zw. derart, daß der Filz an dem einen Ende der Hülse etwas über diese vorsteht. Mit diesem Ende nach abwärts gerichtet, wird die Hülse (Schmierpatrone) in eine weitere Führungshülse eingesteckt, die in schräger Stellung so an der Lokomotive angebracht ist, daß die Schmierpatrone mit dem vorstehenden Filzteil durch ihr eigenes Gewicht gegen die Hohlkehle des zu schmierenden Radreifens drückt. In dem Raum ober dem Filz wird Öl (meist Abtropföl von Lagern) eingegossen. Diese Führungshülse ist in einem Hälter drehbar gelagert, der mit dem Federbund [Abbildung Abb. 137. ] fest verschraubt ist. Rad, Schmierpatrone und Federbund bleiben daher stets in gegenseitig gleicher Entfernung, so daß die Schmierpatrone nicht weggeschleudert werden kann. Die S. wurde zum ersten Male von Fischer v. Rößlerstamm bei der ehemaligen österreichischen Kaiserin Elisabeth-Bahn (Patent aus dem Jahre 1873) ausgeführt. Bei dieser ersten Ausführung gelangten Schmierpatronen aus billigem Hartfett zur Anwendung. Umständlicher ist die S. mit besonderen Ölbehältern, wie sie an französischen Lokomotiven vielfach vor kommt (Abb. 137). Apparate zur S. werden seit einigen Jahren auch auf amerikanischen Bahnen, als eine wertvolle Neuerung bezeichnet, oft verwendet (Näheres s. Heusinger, Hb. f. spez. E.-T. Bd. III, Leipzig 1882). Gölsdorf †. Spurstangen, Spurbolzen (cross ties, gauge bars; tringles d' icartement des rails; tiranti di colegamento) Querverbindungen für Gleise, die in der Höhe der Schienenstege angeordnet werden und zur Erhaltung der richtigen Spurweite dienen. S. finden bei Oberbausystemen Anwendung, deren Unterlagen aus Einzelstützen oder Langschwellen bestehen. Früher wurden S. auch vereinzelt bei Querschwellen, jedoch ohne befriedigenden Erfolg verwendet. Vielfach werden zu S. Rundeisen benutzt, deren Enden mit Schraubengewinden versehen und mit Schraubenmuttern und Sicherheitsplättchen an den Schienenstegen befestigt sind. Die Schraubenmuttern können an einer Seite oder beiderseits des Schienenstegs angebracht werden. Zuweilen gelangen auch noch besondere Beilagen zwischen Steg und Schraubenmutter zur Verwendung. Bei Schwellenschienen werden zur Vermeidung seitlicher Verbiegungen die S. aus Flacheisen oder aus U-förmigen Eisen hergestellt und mit Flanschen an den Schienenstegen verschraubt oder vernietet. Die ersteren werden bei Straßenbahnen bevorzugt, weil sie sich bei Ausführung des Pflasters in den Querfugen unterbringen lassen. Spurwechsel, der ohne Umladung sich vollziehende Übergang der Betriebsmittel zwischen Bahnen verschiedener Spurweite.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen09_1921/133>, abgerufen am 28.11.2024.