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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921.

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worden. Letztere sind schmale flache Segmentbogen, die in einem oder bei großen Höhen auch in mehreren Geschossen die Pfeiler verbinden (Göltschtal- und Elstertalviadukt der sächsischen Staatsbahnen). Über den Spannbögen sind in den Pfeilern meist Durchgänge angeordnet. Werden die Bögen in derselben Breite wie die Pfeiler ausgeführt, so gewinnen die S. das Aussehen von Stockwerksbrücken (s. beispielsweise die Viadukte der Semmeringbahn).


Abb. 154. Waldbachviadukt der Bodensee-Toggenburg-Bahn in Degersheim. (Nach einer photogr. Aufnahme von Hermann Wolf, Konstanz.)
Die Pfeiler dieser älteren S. sind aber so stark, daß sie auch ohne Spannbögen standsicher wären. Jetzt läßt man die Spannbogen auch bei hohen Viadukten weg und zieht es vor, die Pfeiler so stark auszuführen, daß sie standsicher sind.

Schiefe gewölbte Brücken werden des schwierigen und teueren Steinschnitts wegen jetzt gerne vermieden. Man ersetzt sie besser durch die leichter auszuführenden Wölbungen in Stampfbeton oder umgeht die Ausführung eines schiefen Gewölbes dadurch, daß man es aus einzelnen, gegeneinander verschobenen, geraden Bogen zusammensetzt.

Gewölbte Viadukte. Bei der Anordnung einer gewölbten Talbrücke ist vor allem die Frage der Zahl und Weite der Einzelöffnungen und dann der Form und Höhe der Bogen zu beantworten. Für die endgültige Wahl ist hauptsächlich nur der Kostenvergleich entscheidend. Für Viadukte nach den üblichen Typen der Eisenbahnen (Halbkreisbogen in Bruchsteinmauerwerk, Abb. 154) kann man bei der Viadukthöhe h (in m) für die zu wählende Öffnungsweite etwa setzen l = 6 + 0·4 h, doch gibt diese Regel nur eine beiläufige Richtschnur. Hohe Pfeilerkosten, die sich z. B. durch ungünstige Gründungsverhältnisse ergeben können, oder die Überbrückung; tiefer Schluchten (Taf. IV, Abb. 4), werden zur Anwendung größerer Lichtweiten führen. An den Tallehnen werden sich, entsprechend der abnehmenden Höhe des Viadukts, kleinere Öffnungsweiten als zweckmäßig herausstellen. Man wird aber nicht jede Öffnung; verschieden weit machen, sondern gruppenweise gleiche Öffnungen, durch stärkere Pfeiler getrennt, anordnen.

In den nachstehenden Tabellen werden die Hauptabmessungen der im Halbkreis gewölbten Viadukte nach den Typen der österreichischen Staatsbahnen (Taf. IV, Abb. 5) und der schmalspurigen Albulabahn (1 m Spurweite) (Taf. IV, Abb. 7) gegeben.

Viadukte der österreichischen Staatsbahnen.

worden. Letztere sind schmale flache Segmentbogen, die in einem oder bei großen Höhen auch in mehreren Geschossen die Pfeiler verbinden (Göltschtal- und Elstertalviadukt der sächsischen Staatsbahnen). Über den Spannbögen sind in den Pfeilern meist Durchgänge angeordnet. Werden die Bögen in derselben Breite wie die Pfeiler ausgeführt, so gewinnen die S. das Aussehen von Stockwerksbrücken (s. beispielsweise die Viadukte der Semmeringbahn).


Abb. 154. Waldbachviadukt der Bodensee-Toggenburg-Bahn in Degersheim. (Nach einer photogr. Aufnahme von Hermann Wolf, Konstanz.)
Die Pfeiler dieser älteren S. sind aber so stark, daß sie auch ohne Spannbögen standsicher wären. Jetzt läßt man die Spannbogen auch bei hohen Viadukten weg und zieht es vor, die Pfeiler so stark auszuführen, daß sie standsicher sind.

Schiefe gewölbte Brücken werden des schwierigen und teueren Steinschnitts wegen jetzt gerne vermieden. Man ersetzt sie besser durch die leichter auszuführenden Wölbungen in Stampfbeton oder umgeht die Ausführung eines schiefen Gewölbes dadurch, daß man es aus einzelnen, gegeneinander verschobenen, geraden Bogen zusammensetzt.

Gewölbte Viadukte. Bei der Anordnung einer gewölbten Talbrücke ist vor allem die Frage der Zahl und Weite der Einzelöffnungen und dann der Form und Höhe der Bogen zu beantworten. Für die endgültige Wahl ist hauptsächlich nur der Kostenvergleich entscheidend. Für Viadukte nach den üblichen Typen der Eisenbahnen (Halbkreisbogen in Bruchsteinmauerwerk, Abb. 154) kann man bei der Viadukthöhe h (in m) für die zu wählende Öffnungsweite etwa setzen l = 6 + 0·4 h, doch gibt diese Regel nur eine beiläufige Richtschnur. Hohe Pfeilerkosten, die sich z. B. durch ungünstige Gründungsverhältnisse ergeben können, oder die Überbrückung; tiefer Schluchten (Taf. IV, Abb. 4), werden zur Anwendung größerer Lichtweiten führen. An den Tallehnen werden sich, entsprechend der abnehmenden Höhe des Viadukts, kleinere Öffnungsweiten als zweckmäßig herausstellen. Man wird aber nicht jede Öffnung; verschieden weit machen, sondern gruppenweise gleiche Öffnungen, durch stärkere Pfeiler getrennt, anordnen.

In den nachstehenden Tabellen werden die Hauptabmessungen der im Halbkreis gewölbten Viadukte nach den Typen der österreichischen Staatsbahnen (Taf. IV, Abb. 5) und der schmalspurigen Albulabahn (1 m Spurweite) (Taf. IV, Abb. 7) gegeben.

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[162/0169] worden. Letztere sind schmale flache Segmentbogen, die in einem oder bei großen Höhen auch in mehreren Geschossen die Pfeiler verbinden (Göltschtal- und Elstertalviadukt der sächsischen Staatsbahnen). Über den Spannbögen sind in den Pfeilern meist Durchgänge angeordnet. Werden die Bögen in derselben Breite wie die Pfeiler ausgeführt, so gewinnen die S. das Aussehen von Stockwerksbrücken (s. beispielsweise die Viadukte der Semmeringbahn). [Abbildung Abb. 154. Waldbachviadukt der Bodensee-Toggenburg-Bahn in Degersheim. (Nach einer photogr. Aufnahme von Hermann Wolf, Konstanz.) ] Die Pfeiler dieser älteren S. sind aber so stark, daß sie auch ohne Spannbögen standsicher wären. Jetzt läßt man die Spannbogen auch bei hohen Viadukten weg und zieht es vor, die Pfeiler so stark auszuführen, daß sie standsicher sind. Schiefe gewölbte Brücken werden des schwierigen und teueren Steinschnitts wegen jetzt gerne vermieden. Man ersetzt sie besser durch die leichter auszuführenden Wölbungen in Stampfbeton oder umgeht die Ausführung eines schiefen Gewölbes dadurch, daß man es aus einzelnen, gegeneinander verschobenen, geraden Bogen zusammensetzt. Gewölbte Viadukte. Bei der Anordnung einer gewölbten Talbrücke ist vor allem die Frage der Zahl und Weite der Einzelöffnungen und dann der Form und Höhe der Bogen zu beantworten. Für die endgültige Wahl ist hauptsächlich nur der Kostenvergleich entscheidend. Für Viadukte nach den üblichen Typen der Eisenbahnen (Halbkreisbogen in Bruchsteinmauerwerk, Abb. 154) kann man bei der Viadukthöhe h (in m) für die zu wählende Öffnungsweite etwa setzen l = 6 + 0·4 h, doch gibt diese Regel nur eine beiläufige Richtschnur. Hohe Pfeilerkosten, die sich z. B. durch ungünstige Gründungsverhältnisse ergeben können, oder die Überbrückung; tiefer Schluchten (Taf. IV, Abb. 4), werden zur Anwendung größerer Lichtweiten führen. An den Tallehnen werden sich, entsprechend der abnehmenden Höhe des Viadukts, kleinere Öffnungsweiten als zweckmäßig herausstellen. Man wird aber nicht jede Öffnung; verschieden weit machen, sondern gruppenweise gleiche Öffnungen, durch stärkere Pfeiler getrennt, anordnen. In den nachstehenden Tabellen werden die Hauptabmessungen der im Halbkreis gewölbten Viadukte nach den Typen der österreichischen Staatsbahnen (Taf. IV, Abb. 5) und der schmalspurigen Albulabahn (1 m Spurweite) (Taf. IV, Abb. 7) gegeben. Viadukte der österreichischen Staatsbahnen.

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Die Abbildungen im Text stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen09_1921/169>, abgerufen am 02.11.2024.