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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923.

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2. Öffentliche Preisausschreiben.

Zur Förderung des Fortschritts auf allen Gebieten des Eisenbahnwesens und zur Belebung des Interesses für fachwissenschaftliche Arbeiten setzt der V. seit 1869 in regelmäßigen Zeitabschnitten (seit 1886 alle 4 Jahre) Geldpreise im Gesamtbetrag von 30.000 M. für einen allgemeinen Wettbewerb aus, u. zw. a) für Erfindungen und Verbesserungen an den baulichen Einrichtungen, den Betriebsmitteln, den mechanischen Einrichtungen sowie für solche, die den Betrieb und die Verwaltung der Eisenbahnen betreffen; b) für hervorragende schriftstellerische Arbeiten über das Eisenbahnwesen. Hauptbedingung ist, daß jede Erfindung und Verbesserung auf einer zum V. gehörigen Eisenbahn ausgeführt sein muß, ferner muß die Preisbewerbung durch diese Verwaltung unterstützt sein. Die einzelnen Preise werden im Höchstbetrag von 7500 M. und im Mindestbetrag von 1500 M. verliehen. Bis 1917 wurden 119 Preise im Gesamtbetrag von 289.000 M. verteilt. Die nähere Festsetzung der Wettbewerbsbedingungen und die Vergebung der Preise ist einer Prüfungskommission, jetzt Preisausschuß genannt, übertragen. Die Richtschnur für die Tätigkeit dieses Ausschusses bildet das den Vereinssatzungen als Anhang beigegebene "Übereinkommen betreffend die Aussetzung von Preisen".

Außerdem stehen seit 1906 alle 4 Jahre weitere 15.000 M. für die Lösung besonderer fachlicher Aufgaben auf dem Gebiet des Eisenbahnwesens oder für die Abfassung bestimmter schriftstellerischer Arbeiten - u. zw. ohne Ausschreibung eines Wettbewerbs - zur Verfügung. Als erste besondere Aufgabe, deren Lösung auf Grund dieser Bestimmung eingeleitet wurde, hat der Preisausschuß im Jahre 1909 die Abfassung eines Werkes über die Entwicklung des Lokomotivbaues bestimmt. Die Fertigstellung des Werkes ist durch den Ausbruch des Weltkriegs verzögert worden.

3. Fachzeitschriften des V.

a) Zeitung des V. Als Organ des V. diente in den Jahren 1847-1860 die von den technischen Mitgliedern der württembergischen Eisenbahnverwaltung K. Etzel und L. Klein seit 1844 in Stuttgart herausgegebene "Eisenbahnzeitung". Auf Beschluß der Generalversammlung 1860 wurde zur Vertretung der Interessen der Vereinsverwaltungen eine eigene Zeitung gegründet, die seit 1. Juli 1861 unter dem Namen "Zeitung des V." (ursprünglich im Selbstverlag des V. zuerst in Leipzig, ab 1876 in Berlin, dann seit 1898 im Verlag von Julius Springer in Berlin) erscheint. Die Zeitung berichtet über alle Neueinrichtungen und Ereignisse von allgemeinem Interesse im gesamten Bereich des Eisenbahnwesens, der Verwaltung, des Verkehrs und Betriebs, der Technik und des Rechtswesens. Sie bringt ferner die amtlichen Mitteilungen der geschäftsführenden Verwaltung des V. über Vereinsangelegenheiten und dient namentlich auch als gemeinsames Veröffentlichungsblatt aller Vereinsverwaltungen für die Tarif- und sonstigen Bekanntmachungen. Die Zeitung erscheint zweimal wöchentlich, in den letzten Jahren in einer Auflage von rd. 8000 Stück. Die Vereinsverwaltungen erhalten eine (nach der Bahnlänge festgesetzte) Anzahl Abdrücke kostenfrei, weitere Abdrücke zu einem geringen Bezugspreis. Im übrigen werden die Kosten des Zeitungsunternehmens, soweit sie nicht aus den Bezugsgeldern von Fremden und aus den Einnahmen für Privatanzeigen gedeckt sind, aus der Vereinskasse bestritten.

b) Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens in technischer Beziehung. Zur Schaffung eines besonderen Mittelpunktes für die Besprechung der Eisenbahntechnik beschloß die Generalversammlung vom Juli 1862, zunächst das von dem Oberingenieur Heusinger v. Waldegg 1845 gegründete "Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens in technischer Beziehung" (Verlag von C. W. Kreidel, Wiesbaden) als technisches Fachblatt des V. mitzubenutzen. Die Zeitschrift erschien ursprünglich jährlich nur in 6 Heften, von 1895 ab monatlich einmal. Später (1906) wurde das Organ - unter Belassung des Eigentums und Verlags bei C. W. Kreidel, Wiesbaden (jetzt Berlin) - zum eigentlichen technischen Fachblatt des V. ausgestaltet. Es erscheint demgemäß seit 1. Januar 1907 "im Auftrag des V.", u. zw. in 24 Halbmonatsheften. Der V. hat den Schriftleiter zu bestimmen; er gewährt nunmehr auch einen beträchtlichen Zuschuß zu dem Unternehmen. Das Organ berichtet in durch zahlreiche Abbildungen und Zeichentafeln erläuterten Abhandlungen über alle wichtigen Erfindungen, Verbesserungen und Fortschritte im Eisenbahnwesen.

Die Auflage war in den letzten Jahren rd. 3200 Stück. Der V. bezieht hiervon vertragsmäßig eine bestimmte Anzahl (zuletzt 1700) Abdrücke, die unter den Vereinsverwaltungen im Verhältnis der Bahnlängen verteilt werden.

Zu dem Organ werden nach Bedarf Ergänzungsbände herausgegeben, in denen hauptsächlich die Ergebnisse einer Reihe wichtiger Arbeiten der Technikerversammlung und des technischen Ausschusses des V. aus fast allen Gebieten der Eisenbahntechnik niedergelegt sind. Bis 1917 sind 15 Ergänzungsbände erschienen.

2. Öffentliche Preisausschreiben.

Zur Förderung des Fortschritts auf allen Gebieten des Eisenbahnwesens und zur Belebung des Interesses für fachwissenschaftliche Arbeiten setzt der V. seit 1869 in regelmäßigen Zeitabschnitten (seit 1886 alle 4 Jahre) Geldpreise im Gesamtbetrag von 30.000 M. für einen allgemeinen Wettbewerb aus, u. zw. a) für Erfindungen und Verbesserungen an den baulichen Einrichtungen, den Betriebsmitteln, den mechanischen Einrichtungen sowie für solche, die den Betrieb und die Verwaltung der Eisenbahnen betreffen; b) für hervorragende schriftstellerische Arbeiten über das Eisenbahnwesen. Hauptbedingung ist, daß jede Erfindung und Verbesserung auf einer zum V. gehörigen Eisenbahn ausgeführt sein muß, ferner muß die Preisbewerbung durch diese Verwaltung unterstützt sein. Die einzelnen Preise werden im Höchstbetrag von 7500 M. und im Mindestbetrag von 1500 M. verliehen. Bis 1917 wurden 119 Preise im Gesamtbetrag von 289.000 M. verteilt. Die nähere Festsetzung der Wettbewerbsbedingungen und die Vergebung der Preise ist einer Prüfungskommission, jetzt Preisausschuß genannt, übertragen. Die Richtschnur für die Tätigkeit dieses Ausschusses bildet das den Vereinssatzungen als Anhang beigegebene „Übereinkommen betreffend die Aussetzung von Preisen“.

Außerdem stehen seit 1906 alle 4 Jahre weitere 15.000 M. für die Lösung besonderer fachlicher Aufgaben auf dem Gebiet des Eisenbahnwesens oder für die Abfassung bestimmter schriftstellerischer Arbeiten – u. zw. ohne Ausschreibung eines Wettbewerbs – zur Verfügung. Als erste besondere Aufgabe, deren Lösung auf Grund dieser Bestimmung eingeleitet wurde, hat der Preisausschuß im Jahre 1909 die Abfassung eines Werkes über die Entwicklung des Lokomotivbaues bestimmt. Die Fertigstellung des Werkes ist durch den Ausbruch des Weltkriegs verzögert worden.

3. Fachzeitschriften des V.

a) Zeitung des V. Als Organ des V. diente in den Jahren 1847–1860 die von den technischen Mitgliedern der württembergischen Eisenbahnverwaltung K. Etzel und L. Klein seit 1844 in Stuttgart herausgegebene „Eisenbahnzeitung“. Auf Beschluß der Generalversammlung 1860 wurde zur Vertretung der Interessen der Vereinsverwaltungen eine eigene Zeitung gegründet, die seit 1. Juli 1861 unter dem Namen „Zeitung des V.“ (ursprünglich im Selbstverlag des V. zuerst in Leipzig, ab 1876 in Berlin, dann seit 1898 im Verlag von Julius Springer in Berlin) erscheint. Die Zeitung berichtet über alle Neueinrichtungen und Ereignisse von allgemeinem Interesse im gesamten Bereich des Eisenbahnwesens, der Verwaltung, des Verkehrs und Betriebs, der Technik und des Rechtswesens. Sie bringt ferner die amtlichen Mitteilungen der geschäftsführenden Verwaltung des V. über Vereinsangelegenheiten und dient namentlich auch als gemeinsames Veröffentlichungsblatt aller Vereinsverwaltungen für die Tarif- und sonstigen Bekanntmachungen. Die Zeitung erscheint zweimal wöchentlich, in den letzten Jahren in einer Auflage von rd. 8000 Stück. Die Vereinsverwaltungen erhalten eine (nach der Bahnlänge festgesetzte) Anzahl Abdrücke kostenfrei, weitere Abdrücke zu einem geringen Bezugspreis. Im übrigen werden die Kosten des Zeitungsunternehmens, soweit sie nicht aus den Bezugsgeldern von Fremden und aus den Einnahmen für Privatanzeigen gedeckt sind, aus der Vereinskasse bestritten.

b) Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens in technischer Beziehung. Zur Schaffung eines besonderen Mittelpunktes für die Besprechung der Eisenbahntechnik beschloß die Generalversammlung vom Juli 1862, zunächst das von dem Oberingenieur Heusinger v. Waldegg 1845 gegründete „Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens in technischer Beziehung“ (Verlag von C. W. Kreidel, Wiesbaden) als technisches Fachblatt des V. mitzubenutzen. Die Zeitschrift erschien ursprünglich jährlich nur in 6 Heften, von 1895 ab monatlich einmal. Später (1906) wurde das Organ – unter Belassung des Eigentums und Verlags bei C. W. Kreidel, Wiesbaden (jetzt Berlin) – zum eigentlichen technischen Fachblatt des V. ausgestaltet. Es erscheint demgemäß seit 1. Januar 1907 „im Auftrag des V.“, u. zw. in 24 Halbmonatsheften. Der V. hat den Schriftleiter zu bestimmen; er gewährt nunmehr auch einen beträchtlichen Zuschuß zu dem Unternehmen. Das Organ berichtet in durch zahlreiche Abbildungen und Zeichentafeln erläuterten Abhandlungen über alle wichtigen Erfindungen, Verbesserungen und Fortschritte im Eisenbahnwesen.

Die Auflage war in den letzten Jahren rd. 3200 Stück. Der V. bezieht hiervon vertragsmäßig eine bestimmte Anzahl (zuletzt 1700) Abdrücke, die unter den Vereinsverwaltungen im Verhältnis der Bahnlängen verteilt werden.

Zu dem Organ werden nach Bedarf Ergänzungsbände herausgegeben, in denen hauptsächlich die Ergebnisse einer Reihe wichtiger Arbeiten der Technikerversammlung und des technischen Ausschusses des V. aus fast allen Gebieten der Eisenbahntechnik niedergelegt sind. Bis 1917 sind 15 Ergänzungsbände erschienen.

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[99/0112] 2. Öffentliche Preisausschreiben. Zur Förderung des Fortschritts auf allen Gebieten des Eisenbahnwesens und zur Belebung des Interesses für fachwissenschaftliche Arbeiten setzt der V. seit 1869 in regelmäßigen Zeitabschnitten (seit 1886 alle 4 Jahre) Geldpreise im Gesamtbetrag von 30.000 M. für einen allgemeinen Wettbewerb aus, u. zw. a) für Erfindungen und Verbesserungen an den baulichen Einrichtungen, den Betriebsmitteln, den mechanischen Einrichtungen sowie für solche, die den Betrieb und die Verwaltung der Eisenbahnen betreffen; b) für hervorragende schriftstellerische Arbeiten über das Eisenbahnwesen. Hauptbedingung ist, daß jede Erfindung und Verbesserung auf einer zum V. gehörigen Eisenbahn ausgeführt sein muß, ferner muß die Preisbewerbung durch diese Verwaltung unterstützt sein. Die einzelnen Preise werden im Höchstbetrag von 7500 M. und im Mindestbetrag von 1500 M. verliehen. Bis 1917 wurden 119 Preise im Gesamtbetrag von 289.000 M. verteilt. Die nähere Festsetzung der Wettbewerbsbedingungen und die Vergebung der Preise ist einer Prüfungskommission, jetzt Preisausschuß genannt, übertragen. Die Richtschnur für die Tätigkeit dieses Ausschusses bildet das den Vereinssatzungen als Anhang beigegebene „Übereinkommen betreffend die Aussetzung von Preisen“. Außerdem stehen seit 1906 alle 4 Jahre weitere 15.000 M. für die Lösung besonderer fachlicher Aufgaben auf dem Gebiet des Eisenbahnwesens oder für die Abfassung bestimmter schriftstellerischer Arbeiten – u. zw. ohne Ausschreibung eines Wettbewerbs – zur Verfügung. Als erste besondere Aufgabe, deren Lösung auf Grund dieser Bestimmung eingeleitet wurde, hat der Preisausschuß im Jahre 1909 die Abfassung eines Werkes über die Entwicklung des Lokomotivbaues bestimmt. Die Fertigstellung des Werkes ist durch den Ausbruch des Weltkriegs verzögert worden. 3. Fachzeitschriften des V. a) Zeitung des V. Als Organ des V. diente in den Jahren 1847–1860 die von den technischen Mitgliedern der württembergischen Eisenbahnverwaltung K. Etzel und L. Klein seit 1844 in Stuttgart herausgegebene „Eisenbahnzeitung“. Auf Beschluß der Generalversammlung 1860 wurde zur Vertretung der Interessen der Vereinsverwaltungen eine eigene Zeitung gegründet, die seit 1. Juli 1861 unter dem Namen „Zeitung des V.“ (ursprünglich im Selbstverlag des V. zuerst in Leipzig, ab 1876 in Berlin, dann seit 1898 im Verlag von Julius Springer in Berlin) erscheint. Die Zeitung berichtet über alle Neueinrichtungen und Ereignisse von allgemeinem Interesse im gesamten Bereich des Eisenbahnwesens, der Verwaltung, des Verkehrs und Betriebs, der Technik und des Rechtswesens. Sie bringt ferner die amtlichen Mitteilungen der geschäftsführenden Verwaltung des V. über Vereinsangelegenheiten und dient namentlich auch als gemeinsames Veröffentlichungsblatt aller Vereinsverwaltungen für die Tarif- und sonstigen Bekanntmachungen. Die Zeitung erscheint zweimal wöchentlich, in den letzten Jahren in einer Auflage von rd. 8000 Stück. Die Vereinsverwaltungen erhalten eine (nach der Bahnlänge festgesetzte) Anzahl Abdrücke kostenfrei, weitere Abdrücke zu einem geringen Bezugspreis. Im übrigen werden die Kosten des Zeitungsunternehmens, soweit sie nicht aus den Bezugsgeldern von Fremden und aus den Einnahmen für Privatanzeigen gedeckt sind, aus der Vereinskasse bestritten. b) Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens in technischer Beziehung. Zur Schaffung eines besonderen Mittelpunktes für die Besprechung der Eisenbahntechnik beschloß die Generalversammlung vom Juli 1862, zunächst das von dem Oberingenieur Heusinger v. Waldegg 1845 gegründete „Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens in technischer Beziehung“ (Verlag von C. W. Kreidel, Wiesbaden) als technisches Fachblatt des V. mitzubenutzen. Die Zeitschrift erschien ursprünglich jährlich nur in 6 Heften, von 1895 ab monatlich einmal. Später (1906) wurde das Organ – unter Belassung des Eigentums und Verlags bei C. W. Kreidel, Wiesbaden (jetzt Berlin) – zum eigentlichen technischen Fachblatt des V. ausgestaltet. Es erscheint demgemäß seit 1. Januar 1907 „im Auftrag des V.“, u. zw. in 24 Halbmonatsheften. Der V. hat den Schriftleiter zu bestimmen; er gewährt nunmehr auch einen beträchtlichen Zuschuß zu dem Unternehmen. Das Organ berichtet in durch zahlreiche Abbildungen und Zeichentafeln erläuterten Abhandlungen über alle wichtigen Erfindungen, Verbesserungen und Fortschritte im Eisenbahnwesen. Die Auflage war in den letzten Jahren rd. 3200 Stück. Der V. bezieht hiervon vertragsmäßig eine bestimmte Anzahl (zuletzt 1700) Abdrücke, die unter den Vereinsverwaltungen im Verhältnis der Bahnlängen verteilt werden. Zu dem Organ werden nach Bedarf Ergänzungsbände herausgegeben, in denen hauptsächlich die Ergebnisse einer Reihe wichtiger Arbeiten der Technikerversammlung und des technischen Ausschusses des V. aus fast allen Gebieten der Eisenbahntechnik niedergelegt sind. Bis 1917 sind 15 Ergänzungsbände erschienen.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen10_1923/112>, abgerufen am 21.11.2024.