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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923.

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An je einem in die Hochdruckleitung und in die Niederdruckleitung eingefügten Druckanzeiger wird der herrschende Druck abgelesen.

Auf die Seiltrommel des Läutewerks ist außer dem das Antriebgewicht G tragenden Seil S ein zweites Seil gewickelt, das über die Rollen R geführt und dessen Ende an der Grundplatte des Läutewerks befestigt ist. Die Rollen R bilden mit ihrer Lagerung das Haupt einer Kolbenstange, die beim Ablaufen des Gewichts mit ihrem Kolben angehoben wird, so daß beim Läuten der Kolben allmählich von seiner unteren Endlage im Arbeitszylinder A in die obere übergeht. In der oberen Endlage tritt das Rollenhaupt der Kolbenstange unter den Hebel H eines Ventilschnappschalters und legt diesen um. Das hierdurch angehobene Ventil V öffnet der im Vorschaltbehälter aufgespeicherten Kohlensäure mit niederem Druck den Zutritt in den Arbeitszylinder A durch das Rohr r. Der Kolben wird durch den Druck der einströmenden Kohlensäure wieder abwärts bewegt und dadurch das Gewicht aufgezogen. In der unteren Endlage des Kolbens wird durch eine bewegliche Verbindung b des Rollenhaupts mit dem Hebel H das Ventil V wieder umgesteuert, wodurch der weitere Zufluß von Kohlensäure aus dem Vorschaltbehälter abgesperrt und der im Arbeitszylinder enthaltenen Kohlensäure der Austritt in die freie Luft geöffnet wird. Das Spiel wiederholt sich, sobald das ablaufende Gewicht das Rollenhaupt wieder so weit angehoben hat, daß es den Hebel H und das Ventil V von neuem betätigt.

Damit während des Aufziehens das Läuten nicht aufhört, ist an der Seiltrommel des Läutewerks noch ein Stift angebracht, der bei der Aufzugsbewegung einen kleinen Winkelhebel mit besonderem Drahtzug und besonderem Glockenhammer antreibt (s. Läutewerke, elektrische).

Wenn die in der Flasche enthaltene Kohlensäure so weit verbraucht ist, daß der Druck auf etwa 10 Atm. zurückgegangen ist, schließt der Zeiger des Hochdruckanzeigers den Stromkreis einer Meldeklingel auf der Betriebsstelle. Das Klingeln mahnt an den schleunigen Ersatz der Kohlensäureflasche durch eine neue. Diese Stromschlußvorrichtung ist in der Abb. 108 mit K2 bezeichnet. Mit K1 ist in dieser Abbildung der bereits früher erwähnte Stromunterbrecher in Leitung 3 angedeutet, der den Einschlagwecker auf der Betriebsstelle zur Überwachung des Läutens betätigt.

Vor der Verwendung von Gewichtsläutewerken mit selbsttätigem Aufzug als W. für unbewachte Wegübergänge sind für diesen Zweck Läutewerke verwendet worden, z. T. Auch heute noch im Betrieb, bei denen der Glockenhammer unmittelbar durch elektromagnetische Wirkung angetrieben wurde; doch ist es nicht gelungen, auf diese Weise eine ausreichende Lautwirkung hervorzubringen. Der Führer eines Fuhrwerks, das beim Fahren einiges Geräusch verursachte, überhörte das Läuten.

Später wurden die in dem Artikel "Läutewerke" beschriebenen Streckenläutewerke verwendet, die aber nicht durch Gewicht, sondern durch einen kleinen Elektromotor angetrieben wurden. Auch diese Einrichtung hat sich nicht bewährt. Die kleinen Motoren zeigten häufig Mängel und arbeiteten nicht zuverlässig.

Bei beiden Arten waren zum Betrieb verhältnismäßig große Sammlerbatterien erforderlich und dadurch die Stromkosten recht hoch.

Fink.


Warnungssignale s. Vorsignal.


Warnungstafeln (notice board, warning board, crossing sign; ecriteau ou plaque d'avertissement; tabella d'avviso) werden auf den die Bahn in Schienenhöhe kreuzenden Wegen in angemessener Entfernung von dem nächsten Gleis aufgestellt zur Kennzeichnung der Stelle, an der Fuhrwerke und Tiere angehalten werden sollen, wenn die Schranken geschlossen sind oder die Annäherung eines Zuges sonst erkennbar ist (s. Streckenzeichen und Überwegsignale).


Warschau-Bromberger Eisenbahn s. Warschau-Wiener Bahn.


Warschau-Wiener Bahn, zweitälteste russische Eisenbahn, jetzt zur Gänze zum nunmehrigen polnischen Staat gehörig. Die Linie bis Granica hat eine Länge von 288 Werst, die Abzweigung auf der 176. Werst von der Station Zabkowice nach Sosnowice 16 Werst, die von der Station Skierniewice auf der 63. Werst ablenkende Seitenlinie nach Alexandrowo 150 Werst und der von der Station Alexandrowo nach dem Solbad und den Salinen von Ciechocinek führende Flügel 7 Werst; zusammen 461 Werst Baulänge. Die Zufuhrbahnen, 36 an der Zahl, haben eine Gesamtlänge von 67 Werst.

Die Konzession zum Bau eines Schienenwegs von Warschau zur Grenze Granica in der Richtung auf Wien, der anfänglich als Pferdebahn mit Flachschienen und Langschwellen geplant gewesen, ward schon 1838 an ein Konsortium erteilt worden und das Statut einer ersten Warschau-Wiener Eisenbahngesellschaft gegen Zusicherung einer 4%igen staatlichen Zinsengarantie für die Aktien 1839 bestätigt. Der Bau der Bahn, u. zw. mit hochkantigen Schienen und Querschwellen für Dampfbetrieb, wurde in demselben Jahr begonnen. Die Gesellschaft stieß

An je einem in die Hochdruckleitung und in die Niederdruckleitung eingefügten Druckanzeiger wird der herrschende Druck abgelesen.

Auf die Seiltrommel des Läutewerks ist außer dem das Antriebgewicht G tragenden Seil S ein zweites Seil gewickelt, das über die Rollen R geführt und dessen Ende an der Grundplatte des Läutewerks befestigt ist. Die Rollen R bilden mit ihrer Lagerung das Haupt einer Kolbenstange, die beim Ablaufen des Gewichts mit ihrem Kolben angehoben wird, so daß beim Läuten der Kolben allmählich von seiner unteren Endlage im Arbeitszylinder A in die obere übergeht. In der oberen Endlage tritt das Rollenhaupt der Kolbenstange unter den Hebel H eines Ventilschnappschalters und legt diesen um. Das hierdurch angehobene Ventil V öffnet der im Vorschaltbehälter aufgespeicherten Kohlensäure mit niederem Druck den Zutritt in den Arbeitszylinder A durch das Rohr r. Der Kolben wird durch den Druck der einströmenden Kohlensäure wieder abwärts bewegt und dadurch das Gewicht aufgezogen. In der unteren Endlage des Kolbens wird durch eine bewegliche Verbindung b des Rollenhaupts mit dem Hebel H das Ventil V wieder umgesteuert, wodurch der weitere Zufluß von Kohlensäure aus dem Vorschaltbehälter abgesperrt und der im Arbeitszylinder enthaltenen Kohlensäure der Austritt in die freie Luft geöffnet wird. Das Spiel wiederholt sich, sobald das ablaufende Gewicht das Rollenhaupt wieder so weit angehoben hat, daß es den Hebel H und das Ventil V von neuem betätigt.

Damit während des Aufziehens das Läuten nicht aufhört, ist an der Seiltrommel des Läutewerks noch ein Stift angebracht, der bei der Aufzugsbewegung einen kleinen Winkelhebel mit besonderem Drahtzug und besonderem Glockenhammer antreibt (s. Läutewerke, elektrische).

Wenn die in der Flasche enthaltene Kohlensäure so weit verbraucht ist, daß der Druck auf etwa 10 Atm. zurückgegangen ist, schließt der Zeiger des Hochdruckanzeigers den Stromkreis einer Meldeklingel auf der Betriebsstelle. Das Klingeln mahnt an den schleunigen Ersatz der Kohlensäureflasche durch eine neue. Diese Stromschlußvorrichtung ist in der Abb. 108 mit K2 bezeichnet. Mit K1 ist in dieser Abbildung der bereits früher erwähnte Stromunterbrecher in Leitung 3 angedeutet, der den Einschlagwecker auf der Betriebsstelle zur Überwachung des Läutens betätigt.

Vor der Verwendung von Gewichtsläutewerken mit selbsttätigem Aufzug als W. für unbewachte Wegübergänge sind für diesen Zweck Läutewerke verwendet worden, z. T. Auch heute noch im Betrieb, bei denen der Glockenhammer unmittelbar durch elektromagnetische Wirkung angetrieben wurde; doch ist es nicht gelungen, auf diese Weise eine ausreichende Lautwirkung hervorzubringen. Der Führer eines Fuhrwerks, das beim Fahren einiges Geräusch verursachte, überhörte das Läuten.

Später wurden die in dem Artikel „Läutewerke“ beschriebenen Streckenläutewerke verwendet, die aber nicht durch Gewicht, sondern durch einen kleinen Elektromotor angetrieben wurden. Auch diese Einrichtung hat sich nicht bewährt. Die kleinen Motoren zeigten häufig Mängel und arbeiteten nicht zuverlässig.

Bei beiden Arten waren zum Betrieb verhältnismäßig große Sammlerbatterien erforderlich und dadurch die Stromkosten recht hoch.

Fink.


Warnungssignale s. Vorsignal.


Warnungstafeln (notice board, warning board, crossing sign; écriteau ou plaque d'avertissement; tabella d'avviso) werden auf den die Bahn in Schienenhöhe kreuzenden Wegen in angemessener Entfernung von dem nächsten Gleis aufgestellt zur Kennzeichnung der Stelle, an der Fuhrwerke und Tiere angehalten werden sollen, wenn die Schranken geschlossen sind oder die Annäherung eines Zuges sonst erkennbar ist (s. Streckenzeichen und Überwegsignale).


Warschau-Bromberger Eisenbahn s. Warschau-Wiener Bahn.


Warschau-Wiener Bahn, zweitälteste russische Eisenbahn, jetzt zur Gänze zum nunmehrigen polnischen Staat gehörig. Die Linie bis Granica hat eine Länge von 288 Werst, die Abzweigung auf der 176. Werst von der Station Ząbkowice nach Sosnowice 16 Werst, die von der Station Skierniewice auf der 63. Werst ablenkende Seitenlinie nach Alexandrowo 150 Werst und der von der Station Alexandrowo nach dem Solbad und den Salinen von Ciechocinek führende Flügel 7 Werst; zusammen 461 Werst Baulänge. Die Zufuhrbahnen, 36 an der Zahl, haben eine Gesamtlänge von 67 Werst.

Die Konzession zum Bau eines Schienenwegs von Warschau zur Grenze Granica in der Richtung auf Wien, der anfänglich als Pferdebahn mit Flachschienen und Langschwellen geplant gewesen, ward schon 1838 an ein Konsortium erteilt worden und das Statut einer ersten Warschau-Wiener Eisenbahngesellschaft gegen Zusicherung einer 4%igen staatlichen Zinsengarantie für die Aktien 1839 bestätigt. Der Bau der Bahn, u. zw. mit hochkantigen Schienen und Querschwellen für Dampfbetrieb, wurde in demselben Jahr begonnen. Die Gesellschaft stieß

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[277/0292] An je einem in die Hochdruckleitung und in die Niederdruckleitung eingefügten Druckanzeiger wird der herrschende Druck abgelesen. Auf die Seiltrommel des Läutewerks ist außer dem das Antriebgewicht G tragenden Seil S ein zweites Seil gewickelt, das über die Rollen R geführt und dessen Ende an der Grundplatte des Läutewerks befestigt ist. Die Rollen R bilden mit ihrer Lagerung das Haupt einer Kolbenstange, die beim Ablaufen des Gewichts mit ihrem Kolben angehoben wird, so daß beim Läuten der Kolben allmählich von seiner unteren Endlage im Arbeitszylinder A in die obere übergeht. In der oberen Endlage tritt das Rollenhaupt der Kolbenstange unter den Hebel H eines Ventilschnappschalters und legt diesen um. Das hierdurch angehobene Ventil V öffnet der im Vorschaltbehälter aufgespeicherten Kohlensäure mit niederem Druck den Zutritt in den Arbeitszylinder A durch das Rohr r. Der Kolben wird durch den Druck der einströmenden Kohlensäure wieder abwärts bewegt und dadurch das Gewicht aufgezogen. In der unteren Endlage des Kolbens wird durch eine bewegliche Verbindung b des Rollenhaupts mit dem Hebel H das Ventil V wieder umgesteuert, wodurch der weitere Zufluß von Kohlensäure aus dem Vorschaltbehälter abgesperrt und der im Arbeitszylinder enthaltenen Kohlensäure der Austritt in die freie Luft geöffnet wird. Das Spiel wiederholt sich, sobald das ablaufende Gewicht das Rollenhaupt wieder so weit angehoben hat, daß es den Hebel H und das Ventil V von neuem betätigt. Damit während des Aufziehens das Läuten nicht aufhört, ist an der Seiltrommel des Läutewerks noch ein Stift angebracht, der bei der Aufzugsbewegung einen kleinen Winkelhebel mit besonderem Drahtzug und besonderem Glockenhammer antreibt (s. Läutewerke, elektrische). Wenn die in der Flasche enthaltene Kohlensäure so weit verbraucht ist, daß der Druck auf etwa 10 Atm. zurückgegangen ist, schließt der Zeiger des Hochdruckanzeigers den Stromkreis einer Meldeklingel auf der Betriebsstelle. Das Klingeln mahnt an den schleunigen Ersatz der Kohlensäureflasche durch eine neue. Diese Stromschlußvorrichtung ist in der Abb. 108 mit K2 bezeichnet. Mit K1 ist in dieser Abbildung der bereits früher erwähnte Stromunterbrecher in Leitung 3 angedeutet, der den Einschlagwecker auf der Betriebsstelle zur Überwachung des Läutens betätigt. Vor der Verwendung von Gewichtsläutewerken mit selbsttätigem Aufzug als W. für unbewachte Wegübergänge sind für diesen Zweck Läutewerke verwendet worden, z. T. Auch heute noch im Betrieb, bei denen der Glockenhammer unmittelbar durch elektromagnetische Wirkung angetrieben wurde; doch ist es nicht gelungen, auf diese Weise eine ausreichende Lautwirkung hervorzubringen. Der Führer eines Fuhrwerks, das beim Fahren einiges Geräusch verursachte, überhörte das Läuten. Später wurden die in dem Artikel „Läutewerke“ beschriebenen Streckenläutewerke verwendet, die aber nicht durch Gewicht, sondern durch einen kleinen Elektromotor angetrieben wurden. Auch diese Einrichtung hat sich nicht bewährt. Die kleinen Motoren zeigten häufig Mängel und arbeiteten nicht zuverlässig. Bei beiden Arten waren zum Betrieb verhältnismäßig große Sammlerbatterien erforderlich und dadurch die Stromkosten recht hoch. Fink. Warnungssignale s. Vorsignal. Warnungstafeln (notice board, warning board, crossing sign; écriteau ou plaque d'avertissement; tabella d'avviso) werden auf den die Bahn in Schienenhöhe kreuzenden Wegen in angemessener Entfernung von dem nächsten Gleis aufgestellt zur Kennzeichnung der Stelle, an der Fuhrwerke und Tiere angehalten werden sollen, wenn die Schranken geschlossen sind oder die Annäherung eines Zuges sonst erkennbar ist (s. Streckenzeichen und Überwegsignale). Warschau-Bromberger Eisenbahn s. Warschau-Wiener Bahn. Warschau-Wiener Bahn, zweitälteste russische Eisenbahn, jetzt zur Gänze zum nunmehrigen polnischen Staat gehörig. Die Linie bis Granica hat eine Länge von 288 Werst, die Abzweigung auf der 176. Werst von der Station Ząbkowice nach Sosnowice 16 Werst, die von der Station Skierniewice auf der 63. Werst ablenkende Seitenlinie nach Alexandrowo 150 Werst und der von der Station Alexandrowo nach dem Solbad und den Salinen von Ciechocinek führende Flügel 7 Werst; zusammen 461 Werst Baulänge. Die Zufuhrbahnen, 36 an der Zahl, haben eine Gesamtlänge von 67 Werst. Die Konzession zum Bau eines Schienenwegs von Warschau zur Grenze Granica in der Richtung auf Wien, der anfänglich als Pferdebahn mit Flachschienen und Langschwellen geplant gewesen, ward schon 1838 an ein Konsortium erteilt worden und das Statut einer ersten Warschau-Wiener Eisenbahngesellschaft gegen Zusicherung einer 4%igen staatlichen Zinsengarantie für die Aktien 1839 bestätigt. Der Bau der Bahn, u. zw. mit hochkantigen Schienen und Querschwellen für Dampfbetrieb, wurde in demselben Jahr begonnen. Die Gesellschaft stieß

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen10_1923/292>, abgerufen am 22.11.2024.