Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923.Kreuzlibellen als Alhidadenlibellen bezwecken die Horizontierung des Limbus; die Nivellierlibelle ist eine auf die Fernrohrringe aufsetzbare Reiterlibelle, die mittels zweier Schließen festgehalten wird; die Alhidade des Vertikalkreises trägt die Versicherungs- oder Vertikalkreislibelle, die bei wagrechter Lage der Nivellierebene (Ebene des Mittelfadens) und Einstellung der diametralen Nonien auf 0° und 180° einspielen muß; bei justierter einspielender Vertikalkreislibelle wird an den Nonien des Vertikalkreises unmittelbar der Vertikalwinkel abgelesen. Zum Zwecke der Distanzmessung sind auf die Fadenkreuzplatte des Fernrohrs in gleichem Abstände vom Mittelfaden distanzmessende Fäden aufgespannt; die Hauptkonstante der Distanzgleichung ist zumeist 100 und die additionelle Konstante setzt sich aus der Brennweite und der Exzentrizität des Objektivs zusammen. Zum Nivellieren, Distanz- und Höhenmessen werden gleichmäßig geteilte, zweckmäßig bezifferte Maßstäbe, Nivellier- und Distanzlatten benutzt; vielfach wird durch eine auf einer Konsole der Latte montierte Dosenlibelle für eine sichere Vertikalstellung der Lattenteilung gesorgt (für Präzisionsmessungen). Beim Gebrauche wird das U. auf der Kopfplatte eines Scheiben- oder Tellerstativs aufgesetzt und mittels einer Herz- oder Zentralschraube mit demselben fest verbunden. Die zweite Type der U. (Abb. 45) vermeidet den Übelstand der Nivellierinstrumente mit umlegbarem Fernrohr (zu große Abnutzung der Ringe) und gewährt dieselben Vorteile in bezug auf Leichtigkeit der Rektifikation; sie ist charakterisiert durch das durchschlagbare Fernrohr und eine Aufsetzlibelle als Nivellierlibelle. Der Horizontal- und Vertikalkreis sind so dimensioniert wie bei der ersten Type, hingegen ist das Fernrohr, da es zum Durchschlagen eingerichtet werden muß, kürzer, um die für das Nivellierinstrument zulässigen Dimensionen der Konstruktion nicht zu überschreiten. Die dritte Type der U. mit durchschlagbarem Fernrohr und Doppellibelle wurde vom Mechaniker Starke in der ersten Hälfte der Neunzigerjahre des verflossenen Jahrhunderts eingeführt und ist heute das beliebteste Instrument des Bauingenieurs (Abb. 46). Der Unterschied gegen die ersten zwei Typen der U. besteht nur in der Verwendung der Doppellibelle als Nivellierlibelle, die auf einem durchschlagbaren Fernrohr justierbar montiert ist. Die Doppellibelle am bequem durchschlagbaren Fernrohr hat gegenüber der Aufsetzlibelle die folgenden Vorteile: 1. Die umständliche und zeitraubende Rektifikation der Aufsetzlibelle entfällt; die Rektifikation der Doppellibelle reduziert sich auf die Einstellung der Blase durch eine Korrektionsschraube. 2. Es entfallen die Fehlerquellen, die durch Abnutzung der Fernrohrringe entstehen; die Doppellibelle erfährt durch den Gebrauch keine Änderung. 3. Die Parallelstellung der Visierlinie zu den Haupttangenten an den Marken der Doppellibelle ![]() Abb. 46. 4. Die Aufsetzlibelle ist ein Stück für sich und ist beim Abheben und Umsetzen sowie beim Transporte Beschädigungen ausgesetzt, was bei der Doppellibelle ausgeschlossen ist. 5. Die Beobachtungen in zwei Lagen des Fernrohrs: "Doppellibelle oben und unten" sind bequemer ausführbar als bei der abnehm- und wieder aufsetzbaren Reiterlibelle (Aufsetzlibelle). Die abgebildeten U. besitzen einen gedeckten Horizontalkreis zum Schutze der wertvollen Kreuzlibellen als Alhidadenlibellen bezwecken die Horizontierung des Limbus; die Nivellierlibelle ist eine auf die Fernrohrringe aufsetzbare Reiterlibelle, die mittels zweier Schließen festgehalten wird; die Alhidade des Vertikalkreises trägt die Versicherungs- oder Vertikalkreislibelle, die bei wagrechter Lage der Nivellierebene (Ebene des Mittelfadens) und Einstellung der diametralen Nonien auf 0° und 180° einspielen muß; bei justierter einspielender Vertikalkreislibelle wird an den Nonien des Vertikalkreises unmittelbar der Vertikalwinkel abgelesen. Zum Zwecke der Distanzmessung sind auf die Fadenkreuzplatte des Fernrohrs in gleichem Abstände vom Mittelfaden distanzmessende Fäden aufgespannt; die Hauptkonstante der Distanzgleichung ist zumeist 100 und die additionelle Konstante setzt sich aus der Brennweite und der Exzentrizität des Objektivs zusammen. Zum Nivellieren, Distanz- und Höhenmessen werden gleichmäßig geteilte, zweckmäßig bezifferte Maßstäbe, Nivellier- und Distanzlatten benutzt; vielfach wird durch eine auf einer Konsole der Latte montierte Dosenlibelle für eine sichere Vertikalstellung der Lattenteilung gesorgt (für Präzisionsmessungen). Beim Gebrauche wird das U. auf der Kopfplatte eines Scheiben- oder Tellerstativs aufgesetzt und mittels einer Herz- oder Zentralschraube mit demselben fest verbunden. Die zweite Type der U. (Abb. 45) vermeidet den Übelstand der Nivellierinstrumente mit umlegbarem Fernrohr (zu große Abnutzung der Ringe) und gewährt dieselben Vorteile in bezug auf Leichtigkeit der Rektifikation; sie ist charakterisiert durch das durchschlagbare Fernrohr und eine Aufsetzlibelle als Nivellierlibelle. Der Horizontal- und Vertikalkreis sind so dimensioniert wie bei der ersten Type, hingegen ist das Fernrohr, da es zum Durchschlagen eingerichtet werden muß, kürzer, um die für das Nivellierinstrument zulässigen Dimensionen der Konstruktion nicht zu überschreiten. Die dritte Type der U. mit durchschlagbarem Fernrohr und Doppellibelle wurde vom Mechaniker Starke in der ersten Hälfte der Neunzigerjahre des verflossenen Jahrhunderts eingeführt und ist heute das beliebteste Instrument des Bauingenieurs (Abb. 46). Der Unterschied gegen die ersten zwei Typen der U. besteht nur in der Verwendung der Doppellibelle als Nivellierlibelle, die auf einem durchschlagbaren Fernrohr justierbar montiert ist. Die Doppellibelle am bequem durchschlagbaren Fernrohr hat gegenüber der Aufsetzlibelle die folgenden Vorteile: 1. Die umständliche und zeitraubende Rektifikation der Aufsetzlibelle entfällt; die Rektifikation der Doppellibelle reduziert sich auf die Einstellung der Blase durch eine Korrektionsschraube. 2. Es entfallen die Fehlerquellen, die durch Abnutzung der Fernrohrringe entstehen; die Doppellibelle erfährt durch den Gebrauch keine Änderung. 3. Die Parallelstellung der Visierlinie zu den Haupttangenten an den Marken der Doppellibelle ![]() Abb. 46. 4. Die Aufsetzlibelle ist ein Stück für sich und ist beim Abheben und Umsetzen sowie beim Transporte Beschädigungen ausgesetzt, was bei der Doppellibelle ausgeschlossen ist. 5. Die Beobachtungen in zwei Lagen des Fernrohrs: „Doppellibelle oben und unten“ sind bequemer ausführbar als bei der abnehm- und wieder aufsetzbaren Reiterlibelle (Aufsetzlibelle). 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Kreuzlibellen als Alhidadenlibellen bezwecken die Horizontierung des Limbus; die Nivellierlibelle ist eine auf die Fernrohrringe aufsetzbare Reiterlibelle, die mittels zweier Schließen festgehalten wird; die Alhidade des Vertikalkreises trägt die Versicherungs- oder Vertikalkreislibelle, die bei wagrechter Lage der Nivellierebene (Ebene des Mittelfadens) und Einstellung der diametralen Nonien auf 0° und 180° einspielen muß; bei justierter einspielender Vertikalkreislibelle wird an den Nonien des Vertikalkreises unmittelbar der Vertikalwinkel abgelesen.
Zum Zwecke der Distanzmessung sind auf die Fadenkreuzplatte des Fernrohrs in gleichem Abstände vom Mittelfaden distanzmessende Fäden aufgespannt; die Hauptkonstante der Distanzgleichung ist zumeist 100 und die additionelle Konstante setzt sich aus der Brennweite und der Exzentrizität des Objektivs zusammen.
Zum Nivellieren, Distanz- und Höhenmessen werden gleichmäßig geteilte, zweckmäßig bezifferte Maßstäbe, Nivellier- und Distanzlatten benutzt; vielfach wird durch eine auf einer Konsole der Latte montierte Dosenlibelle für eine sichere Vertikalstellung der Lattenteilung gesorgt (für Präzisionsmessungen).
Beim Gebrauche wird das U. auf der Kopfplatte eines Scheiben- oder Tellerstativs aufgesetzt und mittels einer Herz- oder Zentralschraube mit demselben fest verbunden.
Die zweite Type der U. (Abb. 45) vermeidet den Übelstand der Nivellierinstrumente mit umlegbarem Fernrohr (zu große Abnutzung der Ringe) und gewährt dieselben Vorteile in bezug auf Leichtigkeit der Rektifikation; sie ist charakterisiert durch das durchschlagbare Fernrohr und eine Aufsetzlibelle als Nivellierlibelle.
Der Horizontal- und Vertikalkreis sind so dimensioniert wie bei der ersten Type, hingegen ist das Fernrohr, da es zum Durchschlagen eingerichtet werden muß, kürzer, um die für das Nivellierinstrument zulässigen Dimensionen der Konstruktion nicht zu überschreiten.
Die dritte Type der U. mit durchschlagbarem Fernrohr und Doppellibelle wurde vom Mechaniker Starke in der ersten Hälfte der Neunzigerjahre des verflossenen Jahrhunderts eingeführt und ist heute das beliebteste Instrument des Bauingenieurs (Abb. 46).
Der Unterschied gegen die ersten zwei Typen der U. besteht nur in der Verwendung der Doppellibelle als Nivellierlibelle, die auf einem durchschlagbaren Fernrohr justierbar montiert ist.
Die Doppellibelle am bequem durchschlagbaren Fernrohr hat gegenüber der Aufsetzlibelle die folgenden Vorteile:
1. Die umständliche und zeitraubende Rektifikation der Aufsetzlibelle entfällt; die Rektifikation der Doppellibelle reduziert sich auf die Einstellung der Blase durch eine Korrektionsschraube.
2. Es entfallen die Fehlerquellen, die durch Abnutzung der Fernrohrringe entstehen; die Doppellibelle erfährt durch den Gebrauch keine Änderung.
3. Die Parallelstellung der Visierlinie zu den Haupttangenten an den Marken der Doppellibelle
[Abbildung Abb. 46.
]
geschieht durch eine bequeme Justierung der letzteren; hierbei entfällt die Verschiebung der Fadenplatte im vertikalen Sinne, was beim U. mit Aufsetzlibelle notwendig ist.
4. Die Aufsetzlibelle ist ein Stück für sich und ist beim Abheben und Umsetzen sowie beim Transporte Beschädigungen ausgesetzt, was bei der Doppellibelle ausgeschlossen ist.
5. Die Beobachtungen in zwei Lagen des Fernrohrs: „Doppellibelle oben und unten“ sind bequemer ausführbar als bei der abnehm- und wieder aufsetzbaren Reiterlibelle (Aufsetzlibelle).
Die abgebildeten U. besitzen einen gedeckten Horizontalkreis zum Schutze der wertvollen
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Zitationshilfe: | Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen10_1923/88>, abgerufen am 22.06.2024. |