Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781.

Bild:
<< vorherige Seite

sehr heftig. t) Schon vorher finden sich Spuren
davon, daher auch schon im 17ten Jahrhunder-
te sich in dem Brandenburgischen verschiedene
deswegen ergangene Verordnungen finden, wel-
che die Entstehung, Ausbreitung und Tilgung
der Seuchen, wie auch die Verhütung derselben
angehen. So wurde in der Policeyordnung

von
t) Edikt wegen des Viehsterbens v. 1711. Wie es
wegen des Einscharrens, Vergrabens, ingleichen,
wenn das Vieh von einem Orte zum andern ge-
bracht wird, zu halten, sammt einem Entwurf
einiger Hülfemittel.
1712. Verordnung, daß das verreckte Vieh, wenn
es an der Seuche stirbt, 5 Ellen tief mit Haut
und Fell in die Erde vergraben werden soll.

1713. 10. Jan. Wie und an welchen Orten die
Graben vor das verreckte Vieh gezogen, jedoch
solche von denen Wirthen, denen das Vieh ab-
gestorben, verfertiget werden sollen.

1714. 14. Febr. Das daß verstorbene Vieh von
dem Scharfrichter unabgezogen vergraben, und
dieselben in verfallenden Zwistigkeiten sich für
den Magistraten, wo ein jeder wohnhaft ist,
sich gesellen, und ihres Verbrechens wegen
Red und Antwort geben sollen.

1716. 20 Octob. Daß das einzubringende Hornvieh
an einem Horn gezeichnet, mit geschwornen At-
testatis und Päßen versehen werden solle; wobey
eine Anweisung befindlich, woran man die Krank-
heit des Viehes erkennen, das gesunde davor
präserviren, und das kranke genesen könne.

1717. 11. Octobr. Wodurch, weiden die Vieh-
seuche sich wieder hervorgethan, die vorigen
Ver-

ſehr heftig. t) Schon vorher finden ſich Spuren
davon, daher auch ſchon im 17ten Jahrhunder-
te ſich in dem Brandenburgiſchen verſchiedene
deswegen ergangene Verordnungen finden, wel-
che die Entſtehung, Ausbreitung und Tilgung
der Seuchen, wie auch die Verhuͤtung derſelben
angehen. So wurde in der Policeyordnung

von
t) Edikt wegen des Viehſterbens v. 1711. Wie es
wegen des Einſcharrens, Vergrabens, ingleichen,
wenn das Vieh von einem Orte zum andern ge-
bracht wird, zu halten, ſammt einem Entwurf
einiger Huͤlfemittel.
1712. Verordnung, daß das verreckte Vieh, wenn
es an der Seuche ſtirbt, 5 Ellen tief mit Haut
und Fell in die Erde vergraben werden ſoll.

1713. 10. Jan. Wie und an welchen Orten die
Graben vor das verreckte Vieh gezogen, jedoch
ſolche von denen Wirthen, denen das Vieh ab-
geſtorben, verfertiget werden ſollen.

1714. 14. Febr. Das daß verſtorbene Vieh von
dem Scharfrichter unabgezogen vergraben, und
dieſelben in verfallenden Zwiſtigkeiten ſich fuͤr
den Magiſtraten, wo ein jeder wohnhaft iſt,
ſich geſellen, und ihres Verbrechens wegen
Red und Antwort geben ſollen.

1716. 20 Octob. Daß das einzubringende Hornvieh
an einem Horn gezeichnet, mit geſchwornen At-
teſtatis und Paͤßen verſehen werden ſolle; wobey
eine Anweiſung befindlich, woran man die Krank-
heit des Viehes erkennen, das geſunde davor
praͤſerviren, und das kranke geneſen koͤnne.

1717. 11. Octobr. Wodurch, weiden die Vieh-
ſeuche ſich wieder hervorgethan, die vorigen
Ver-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0260" n="234"/>
&#x017F;ehr heftig. <note xml:id="seg2pn_20_1" next="#seg2pn_20_2" place="foot" n="t)">Edikt wegen des Vieh&#x017F;terbens v. 1711. Wie es<lb/>
wegen des Ein&#x017F;charrens, Vergrabens, ingleichen,<lb/>
wenn das Vieh von einem Orte zum andern ge-<lb/>
bracht wird, zu halten, &#x017F;ammt einem Entwurf<lb/>
einiger Hu&#x0364;lfemittel.<lb/><list><item>1712. Verordnung, daß das verreckte Vieh, wenn<lb/>
es an der Seuche &#x017F;tirbt, 5 Ellen tief mit Haut<lb/>
und Fell in die Erde vergraben werden &#x017F;oll.</item><lb/><item>1713. 10. Jan. Wie und an welchen Orten die<lb/>
Graben vor das verreckte Vieh gezogen, jedoch<lb/>
&#x017F;olche von denen Wirthen, denen das Vieh ab-<lb/>
ge&#x017F;torben, verfertiget werden &#x017F;ollen.</item><lb/><item>1714. 14. Febr. Das daß ver&#x017F;torbene Vieh von<lb/>
dem Scharfrichter unabgezogen vergraben, und<lb/>
die&#x017F;elben in verfallenden Zwi&#x017F;tigkeiten &#x017F;ich fu&#x0364;r<lb/>
den Magi&#x017F;traten, wo ein jeder wohnhaft i&#x017F;t,<lb/>
&#x017F;ich ge&#x017F;ellen, und ihres Verbrechens wegen<lb/>
Red und Antwort geben &#x017F;ollen.</item><lb/><item>1716. 20 Octob. Daß das einzubringende Hornvieh<lb/>
an einem Horn gezeichnet, mit ge&#x017F;chwornen At-<lb/>
te&#x017F;tatis und Pa&#x0364;ßen ver&#x017F;ehen werden &#x017F;olle; wobey<lb/>
eine Anwei&#x017F;ung befindlich, woran man die Krank-<lb/>
heit des Viehes erkennen, das ge&#x017F;unde davor<lb/>
pra&#x0364;&#x017F;erviren, und das kranke gene&#x017F;en ko&#x0364;nne.</item><lb/><item>1717. 11. Octobr. Wodurch, weiden die Vieh-<lb/>
&#x017F;euche &#x017F;ich wieder hervorgethan, die vorigen</item></list><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Ver-</fw></note> Schon vorher finden &#x017F;ich Spuren<lb/>
davon, daher auch &#x017F;chon im 17ten Jahrhunder-<lb/>
te &#x017F;ich in dem Brandenburgi&#x017F;chen ver&#x017F;chiedene<lb/>
deswegen ergangene Verordnungen finden, wel-<lb/>
che die Ent&#x017F;tehung, Ausbreitung und Tilgung<lb/>
der Seuchen, wie auch die Verhu&#x0364;tung der&#x017F;elben<lb/>
angehen. So wurde in der Policeyordnung<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">von</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[234/0260] ſehr heftig. t) Schon vorher finden ſich Spuren davon, daher auch ſchon im 17ten Jahrhunder- te ſich in dem Brandenburgiſchen verſchiedene deswegen ergangene Verordnungen finden, wel- che die Entſtehung, Ausbreitung und Tilgung der Seuchen, wie auch die Verhuͤtung derſelben angehen. So wurde in der Policeyordnung von t) Edikt wegen des Viehſterbens v. 1711. Wie es wegen des Einſcharrens, Vergrabens, ingleichen, wenn das Vieh von einem Orte zum andern ge- bracht wird, zu halten, ſammt einem Entwurf einiger Huͤlfemittel. 1712. Verordnung, daß das verreckte Vieh, wenn es an der Seuche ſtirbt, 5 Ellen tief mit Haut und Fell in die Erde vergraben werden ſoll. 1713. 10. Jan. Wie und an welchen Orten die Graben vor das verreckte Vieh gezogen, jedoch ſolche von denen Wirthen, denen das Vieh ab- geſtorben, verfertiget werden ſollen. 1714. 14. Febr. Das daß verſtorbene Vieh von dem Scharfrichter unabgezogen vergraben, und dieſelben in verfallenden Zwiſtigkeiten ſich fuͤr den Magiſtraten, wo ein jeder wohnhaft iſt, ſich geſellen, und ihres Verbrechens wegen Red und Antwort geben ſollen. 1716. 20 Octob. Daß das einzubringende Hornvieh an einem Horn gezeichnet, mit geſchwornen At- teſtatis und Paͤßen verſehen werden ſolle; wobey eine Anweiſung befindlich, woran man die Krank- heit des Viehes erkennen, das geſunde davor praͤſerviren, und das kranke geneſen koͤnne. 1717. 11. Octobr. Wodurch, weiden die Vieh- ſeuche ſich wieder hervorgethan, die vorigen Ver-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/260
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/260>, abgerufen am 22.11.2024.