Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781.der Schwärme an, welcher brauchbar zu seyn Man suchte das Verführen der Bienen auf sein u) Leipzig, 1755. 8. x) S. Spitzners Unterricht, wie man in Sachsen
die zahmen Bienen in die Heide oder Wald zur Mastung führen soll, v. M. Joh. Ernst Spitz- ner. Past. zu Trebitz im Churkreise. S. Schi- rachs Waldbienenzucht S. 213 -- 220. Bey den Alten war diese Art zu weiden sehr gewöhn- lich. Plinius im 21sten B. im 12ten Cap. sagt: So bald als das Frühlingsfutter der Bienen in den unsern Städten nahgelegnen Thälern zu mangeln anfängt, so bringt man die Stöcke in Boote oder Kähne, und führt sie in der Nacht Strom aufwärts, um bessere Nahrung für sie ausfindig zu machen. Die Bienen fliegen hier- auf sogleich den folgenden Morgen aus, sie zu suchen, und kehren mit der gefundenen Beute nach den Booten zurück. Wan setzt dieses so lange fort, bis das Sinken des Bootes bis auf eine gewisse Tiefe im Wasser anzeigt, daß die Stöcke hinlänglich voll sind. Man führt sie hierauf zu ihrer Heimath zurück, wo man den Honig ausnimmt. Hr. v. Montfort sagt, daß diese Art noch bey den Italiänern, die an dem Po der Schwaͤrme an, welcher brauchbar zu ſeyn Man ſuchte das Verfuͤhren der Bienen auf ſein u) Leipzig, 1755. 8. x) S. Spitzners Unterricht, wie man in Sachſen
die zahmen Bienen in die Heide oder Wald zur Maſtung fuͤhren ſoll, v. M. Joh. Ernſt Spitz- ner. Paſt. zu Trebitz im Churkreiſe. S. Schi- rachs Waldbienenzucht S. 213 — 220. Bey den Alten war dieſe Art zu weiden ſehr gewoͤhn- lich. Plinius im 21ſten B. im 12ten Cap. ſagt: So bald als das Fruͤhlingsfutter der Bienen in den unſern Staͤdten nahgelegnen Thaͤlern zu mangeln anfaͤngt, ſo bringt man die Stoͤcke in Boote oder Kaͤhne, und fuͤhrt ſie in der Nacht Strom aufwaͤrts, um beſſere Nahrung fuͤr ſie ausfindig zu machen. Die Bienen fliegen hier- auf ſogleich den folgenden Morgen aus, ſie zu ſuchen, und kehren mit der gefundenen Beute nach den Booten zuruͤck. Wan ſetzt dieſes ſo lange fort, bis das Sinken des Bootes bis auf eine gewiſſe Tiefe im Waſſer anzeigt, daß die Stoͤcke hinlaͤnglich voll ſind. Man fuͤhrt ſie hierauf zu ihrer Heimath zuruͤck, wo man den Honig ausnimmt. Hr. v. Montfort ſagt, daß dieſe Art noch bey den Italiaͤnern, die an dem Po <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0442" n="416"/> der Schwaͤrme an, welcher brauchbar zu ſeyn<lb/> ſcheint. <note place="foot" n="u)">Leipzig, 1755. 8.</note></p><lb/> <p>Man ſuchte das Verfuͤhren der Bienen auf<lb/> die Weidenbekannter und gemeinnuͤtziger zu ma-<lb/> chen, da es bisher ſich nur auf einige Gegenden<lb/> einſchraͤnkte. Es war bisher vornaͤmlich in Poh-<lb/> len, in der Mark, im Braunſchweigluͤneburgi-<lb/> ſchen, wo man ſie haͤufig nach der alten Mark, die<lb/> viel Buchweizen bauet, verfuͤhrt. Es machte<lb/> ſich vorzuͤglich Hr Spitzner darum verdient; <note xml:id="seg2pn_30_1" next="#seg2pn_30_2" place="foot" n="x)">S. Spitzners Unterricht, wie man in Sachſen<lb/> die zahmen Bienen in die Heide oder Wald zur<lb/> Maſtung fuͤhren ſoll, v. M. Joh. Ernſt Spitz-<lb/> ner. Paſt. zu Trebitz im Churkreiſe. S. Schi-<lb/> rachs Waldbienenzucht S. 213 — 220. Bey<lb/> den Alten war dieſe Art zu weiden ſehr gewoͤhn-<lb/> lich. Plinius im 21ſten B. im 12ten Cap. ſagt:<lb/> So bald als das Fruͤhlingsfutter der Bienen<lb/> in den unſern Staͤdten nahgelegnen Thaͤlern<lb/> zu mangeln anfaͤngt, ſo bringt man die Stoͤcke<lb/> in Boote oder Kaͤhne, und fuͤhrt ſie in der Nacht<lb/> Strom aufwaͤrts, um beſſere Nahrung fuͤr ſie<lb/> ausfindig zu machen. Die Bienen fliegen hier-<lb/> auf ſogleich den folgenden Morgen aus, ſie zu<lb/> ſuchen, und kehren mit der gefundenen Beute<lb/> nach den Booten zuruͤck. Wan ſetzt dieſes ſo<lb/> lange fort, bis das Sinken des Bootes bis auf<lb/> eine gewiſſe Tiefe im Waſſer anzeigt, daß die<lb/> Stoͤcke hinlaͤnglich voll ſind. Man fuͤhrt ſie<lb/> hierauf zu ihrer Heimath zuruͤck, wo man den<lb/> Honig ausnimmt. Hr. v. Montfort ſagt, daß<lb/> dieſe Art noch bey den Italiaͤnern, die an dem<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Po</fw></note><lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſein</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [416/0442]
der Schwaͤrme an, welcher brauchbar zu ſeyn
ſcheint. u)
Man ſuchte das Verfuͤhren der Bienen auf
die Weidenbekannter und gemeinnuͤtziger zu ma-
chen, da es bisher ſich nur auf einige Gegenden
einſchraͤnkte. Es war bisher vornaͤmlich in Poh-
len, in der Mark, im Braunſchweigluͤneburgi-
ſchen, wo man ſie haͤufig nach der alten Mark, die
viel Buchweizen bauet, verfuͤhrt. Es machte
ſich vorzuͤglich Hr Spitzner darum verdient; x)
ſein
u) Leipzig, 1755. 8.
x) S. Spitzners Unterricht, wie man in Sachſen
die zahmen Bienen in die Heide oder Wald zur
Maſtung fuͤhren ſoll, v. M. Joh. Ernſt Spitz-
ner. Paſt. zu Trebitz im Churkreiſe. S. Schi-
rachs Waldbienenzucht S. 213 — 220. Bey
den Alten war dieſe Art zu weiden ſehr gewoͤhn-
lich. Plinius im 21ſten B. im 12ten Cap. ſagt:
So bald als das Fruͤhlingsfutter der Bienen
in den unſern Staͤdten nahgelegnen Thaͤlern
zu mangeln anfaͤngt, ſo bringt man die Stoͤcke
in Boote oder Kaͤhne, und fuͤhrt ſie in der Nacht
Strom aufwaͤrts, um beſſere Nahrung fuͤr ſie
ausfindig zu machen. Die Bienen fliegen hier-
auf ſogleich den folgenden Morgen aus, ſie zu
ſuchen, und kehren mit der gefundenen Beute
nach den Booten zuruͤck. Wan ſetzt dieſes ſo
lange fort, bis das Sinken des Bootes bis auf
eine gewiſſe Tiefe im Waſſer anzeigt, daß die
Stoͤcke hinlaͤnglich voll ſind. Man fuͤhrt ſie
hierauf zu ihrer Heimath zuruͤck, wo man den
Honig ausnimmt. Hr. v. Montfort ſagt, daß
dieſe Art noch bey den Italiaͤnern, die an dem
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