sein Vorschlag bestehet darinne. Er nimmt zu jedem Stocke ein viereckig grobes leinenes Tuch gegen fünf Viertel breit. In jedem Ende dessel- ben steckt ein hölzerner zugespitzter Pflock, wo- mit er es zusammen drehet, und an den vier Seiten des Korbes befestiget, auch überdieß ei- nen Bindfaden herum bindet. Vor die Flug- löcher macht er die engen Schieber, und schafft sie auf einem ordentlichen Aerndtewagen mit hohen Leitern fort, welchen er mit ein paar Wagen- körben aussetzet. Er füllet diese eine halbe Elle hoch mit Stroh, setzt zwey oder drey Körbe neben einander, und stopft immer Stroh dar- zwischen, damit sie im Fahren nicht wanken. Auf einem solchen Wagen können auf dreyßig Körbe fortgebracht werden. Man packt sie des Abends auf, und fährt in der Nacht oder ge- gen Morgen, nachdem es weit ist, damit fort. Sind sie an Ort und Stelle, so setzt man sie in die angewiesenen Hütten, und öffnet die Fluglö- cher, läßt aber die Tücher daran, bis man sie wieder abholt. Der Aufseher besorgt die Hüt- ten, schafft das Nöthige an, hält Register, worein er die Zahl der Körbe nebst eines jeden Namen schreibt, wacht des Nachts dabey, giebt am Tage Achtung auf die Rauberey, und verstreicht die Stöcke, welche angefallen wer-
den,
Po wohnen, gewöhnlich sey. Und Maillet in seiner Beschreibung von Aeaypten versichert das Nämliche von den Aegyptiern.
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ſein Vorſchlag beſtehet darinne. Er nimmt zu jedem Stocke ein viereckig grobes leinenes Tuch gegen fuͤnf Viertel breit. In jedem Ende deſſel- ben ſteckt ein hoͤlzerner zugeſpitzter Pflock, wo- mit er es zuſammen drehet, und an den vier Seiten des Korbes befeſtiget, auch uͤberdieß ei- nen Bindfaden herum bindet. Vor die Flug- loͤcher macht er die engen Schieber, und ſchafft ſie auf einem ordentlichen Aerndtewagen mit hohen Leitern fort, welchen er mit ein paar Wagen- koͤrben ausſetzet. Er fuͤllet dieſe eine halbe Elle hoch mit Stroh, ſetzt zwey oder drey Koͤrbe neben einander, und ſtopft immer Stroh dar- zwiſchen, damit ſie im Fahren nicht wanken. Auf einem ſolchen Wagen koͤnnen auf dreyßig Koͤrbe fortgebracht werden. Man packt ſie des Abends auf, und faͤhrt in der Nacht oder ge- gen Morgen, nachdem es weit iſt, damit fort. Sind ſie an Ort und Stelle, ſo ſetzt man ſie in die angewieſenen Huͤtten, und oͤffnet die Flugloͤ- cher, laͤßt aber die Tuͤcher daran, bis man ſie wieder abholt. Der Aufſeher beſorgt die Huͤt- ten, ſchafft das Noͤthige an, haͤlt Regiſter, worein er die Zahl der Koͤrbe nebſt eines jeden Namen ſchreibt, wacht des Nachts dabey, giebt am Tage Achtung auf die Rauberey, und verſtreicht die Stoͤcke, welche angefallen wer-
den,
Po wohnen, gewoͤhnlich ſey. Und Maillet in ſeiner Beſchreibung von Aeaypten verſichert das Naͤmliche von den Aegyptiern.
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ſein Vorſchlag beſtehet darinne. Er nimmt zu
jedem Stocke ein viereckig grobes leinenes Tuch
gegen fuͤnf Viertel breit. In jedem Ende deſſel-
ben ſteckt ein hoͤlzerner zugeſpitzter Pflock, wo-
mit er es zuſammen drehet, und an den vier
Seiten des Korbes befeſtiget, auch uͤberdieß ei-
nen Bindfaden herum bindet. Vor die Flug-
loͤcher macht er die engen Schieber, und ſchafft ſie
auf einem ordentlichen Aerndtewagen mit hohen
Leitern fort, welchen er mit ein paar Wagen-
koͤrben ausſetzet. Er fuͤllet dieſe eine halbe Elle
hoch mit Stroh, ſetzt zwey oder drey Koͤrbe
neben einander, und ſtopft immer Stroh dar-
zwiſchen, damit ſie im Fahren nicht wanken.
Auf einem ſolchen Wagen koͤnnen auf dreyßig
Koͤrbe fortgebracht werden. Man packt ſie des
Abends auf, und faͤhrt in der Nacht oder ge-
gen Morgen, nachdem es weit iſt, damit fort.
Sind ſie an Ort und Stelle, ſo ſetzt man ſie in
die angewieſenen Huͤtten, und oͤffnet die Flugloͤ-
cher, laͤßt aber die Tuͤcher daran, bis man ſie
wieder abholt. Der Aufſeher beſorgt die Huͤt-
ten, ſchafft das Noͤthige an, haͤlt Regiſter,
worein er die Zahl der Koͤrbe nebſt eines jeden
Namen ſchreibt, wacht des Nachts dabey,
giebt am Tage Achtung auf die Rauberey, und
verſtreicht die Stoͤcke, welche angefallen wer-
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x) Po wohnen, gewoͤhnlich ſey. Und Maillet in
ſeiner Beſchreibung von Aeaypten verſichert das
Naͤmliche von den Aegyptiern.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 417. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/443>, abgerufen am 22.11.2024.
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