Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

mögen. Die Unterweisungen, welche hier
vorgenommen werden, handeln: 1) von ver-
schiedenen Mischungen einer Erdart mit der
andern, um die Fruchtbarkeit zu vermehren;
2) von der Beschaffenheit, Wirkung und
Verschiedenheit des Düngers; 3) von den
öftern Bestellungen des Feldes durch den
Pflug, anstatt des Düngers; 4) von Ver-
gleichung der Wirkungen des Düngers mit
den Wirkungen des Pfluges; 5) von der Art
und Weise, durch verschiedene Pflanzen zu
düngen, oder, vermittelst der Abwechselung
der Fäulniß und des Wachsthums der nämli-
chen Gattung von Pflanzen, einen öden und
unfruchtbaren Boden, wenigstens nach Ver-
lauf einiger Jahre, mit guter Erde zu belegen;
6) von dem Gebrauche eines unfruchtbaren
Erdbodens vermittelst derer Pflanzen, die noch
auf demselben fortkommen, und mit welchem
Vortheile dieselben in der Viehzucht, oder zur
Färberey, oder sonst angewendet werden kön-
nen. Der zweyte Platz, welcher die Pflan-
zen, die den Menschen nähren und kleiden,
enthält, hat zur Inschrift: Nutriunt et te-
gunt hominem.
Der dritte Platz, welcher
mit Kräutern und Pflanzen, die eigentlich
zur Wirthschaft gehören, bestellt ist, hat die
Inschrift: Alunt er sanant pecora. Der
mit Färbekräutern bewachsene vierte Platz:
Tingunt textilia. Der mit wilden und ein-

heimi-

moͤgen. Die Unterweiſungen, welche hier
vorgenommen werden, handeln: 1) von ver-
ſchiedenen Miſchungen einer Erdart mit der
andern, um die Fruchtbarkeit zu vermehren;
2) von der Beſchaffenheit, Wirkung und
Verſchiedenheit des Duͤngers; 3) von den
oͤftern Beſtellungen des Feldes durch den
Pflug, anſtatt des Duͤngers; 4) von Ver-
gleichung der Wirkungen des Duͤngers mit
den Wirkungen des Pfluges; 5) von der Art
und Weiſe, durch verſchiedene Pflanzen zu
duͤngen, oder, vermittelſt der Abwechſelung
der Faͤulniß und des Wachsthums der naͤmli-
chen Gattung von Pflanzen, einen oͤden und
unfruchtbaren Boden, wenigſtens nach Ver-
lauf einiger Jahre, mit guter Erde zu belegen;
6) von dem Gebrauche eines unfruchtbaren
Erdbodens vermittelſt derer Pflanzen, die noch
auf demſelben fortkommen, und mit welchem
Vortheile dieſelben in der Viehzucht, oder zur
Faͤrberey, oder ſonſt angewendet werden koͤn-
nen. Der zweyte Platz, welcher die Pflan-
zen, die den Menſchen naͤhren und kleiden,
enthaͤlt, hat zur Inſchrift: Nutriunt et te-
gunt hominem.
Der dritte Platz, welcher
mit Kraͤutern und Pflanzen, die eigentlich
zur Wirthſchaft gehoͤren, beſtellt iſt, hat die
Inſchrift: Alunt er ſanant pecora. Der
mit Faͤrbekraͤutern bewachſene vierte Platz:
Tingunt textilia. Der mit wilden und ein-

heimi-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0102" n="92"/>
mo&#x0364;gen. Die Unterwei&#x017F;ungen, welche hier<lb/>
vorgenommen werden, handeln: 1) von ver-<lb/>
&#x017F;chiedenen Mi&#x017F;chungen einer Erdart mit der<lb/>
andern, um die Fruchtbarkeit zu vermehren;<lb/>
2) von der Be&#x017F;chaffenheit, Wirkung und<lb/>
Ver&#x017F;chiedenheit des Du&#x0364;ngers; 3) von den<lb/>
o&#x0364;ftern Be&#x017F;tellungen des Feldes durch den<lb/>
Pflug, an&#x017F;tatt des Du&#x0364;ngers; 4) von Ver-<lb/>
gleichung der Wirkungen des Du&#x0364;ngers mit<lb/>
den Wirkungen des Pfluges; 5) von der Art<lb/>
und Wei&#x017F;e, durch ver&#x017F;chiedene Pflanzen zu<lb/>
du&#x0364;ngen, oder, vermittel&#x017F;t der Abwech&#x017F;elung<lb/>
der Fa&#x0364;ulniß und des Wachsthums der na&#x0364;mli-<lb/>
chen Gattung von Pflanzen, einen o&#x0364;den und<lb/>
unfruchtbaren Boden, wenig&#x017F;tens nach Ver-<lb/>
lauf einiger Jahre, mit guter Erde zu belegen;<lb/>
6) von dem Gebrauche eines unfruchtbaren<lb/>
Erdbodens vermittel&#x017F;t derer Pflanzen, die noch<lb/>
auf dem&#x017F;elben fortkommen, und mit welchem<lb/>
Vortheile die&#x017F;elben in der Viehzucht, oder zur<lb/>
Fa&#x0364;rberey, oder &#x017F;on&#x017F;t angewendet werden ko&#x0364;n-<lb/>
nen. Der zweyte Platz, welcher die Pflan-<lb/>
zen, die den Men&#x017F;chen na&#x0364;hren und kleiden,<lb/>
entha&#x0364;lt, hat zur In&#x017F;chrift: <hi rendition="#aq">Nutriunt et te-<lb/>
gunt hominem.</hi> Der dritte Platz, welcher<lb/>
mit Kra&#x0364;utern und Pflanzen, die eigentlich<lb/>
zur Wirth&#x017F;chaft geho&#x0364;ren, be&#x017F;tellt i&#x017F;t, hat die<lb/>
In&#x017F;chrift: <hi rendition="#aq">Alunt er &#x017F;anant pecora.</hi> Der<lb/>
mit Fa&#x0364;rbekra&#x0364;utern bewach&#x017F;ene vierte Platz:<lb/><hi rendition="#aq">Tingunt textilia.</hi> Der mit wilden und ein-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">heimi-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[92/0102] moͤgen. Die Unterweiſungen, welche hier vorgenommen werden, handeln: 1) von ver- ſchiedenen Miſchungen einer Erdart mit der andern, um die Fruchtbarkeit zu vermehren; 2) von der Beſchaffenheit, Wirkung und Verſchiedenheit des Duͤngers; 3) von den oͤftern Beſtellungen des Feldes durch den Pflug, anſtatt des Duͤngers; 4) von Ver- gleichung der Wirkungen des Duͤngers mit den Wirkungen des Pfluges; 5) von der Art und Weiſe, durch verſchiedene Pflanzen zu duͤngen, oder, vermittelſt der Abwechſelung der Faͤulniß und des Wachsthums der naͤmli- chen Gattung von Pflanzen, einen oͤden und unfruchtbaren Boden, wenigſtens nach Ver- lauf einiger Jahre, mit guter Erde zu belegen; 6) von dem Gebrauche eines unfruchtbaren Erdbodens vermittelſt derer Pflanzen, die noch auf demſelben fortkommen, und mit welchem Vortheile dieſelben in der Viehzucht, oder zur Faͤrberey, oder ſonſt angewendet werden koͤn- nen. Der zweyte Platz, welcher die Pflan- zen, die den Menſchen naͤhren und kleiden, enthaͤlt, hat zur Inſchrift: Nutriunt et te- gunt hominem. Der dritte Platz, welcher mit Kraͤutern und Pflanzen, die eigentlich zur Wirthſchaft gehoͤren, beſtellt iſt, hat die Inſchrift: Alunt er ſanant pecora. Der mit Faͤrbekraͤutern bewachſene vierte Platz: Tingunt textilia. Der mit wilden und ein- heimi-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/102
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/102>, abgerufen am 27.11.2024.