ze Läger von Holz antrifft, an denen noch die Borke sitzt, so, daß man unterscheiden kann, welche Art von Holz es sey. Er setzte die ver- schiedenen Torfarten aus einander, und fand sonderlich 6 Arten:
1) ganz losen und haarigten,
2) compakten und röthlichen,
3) mit Holz und Wurzeln gemischten,
4) schwarzen mit erdigten Theilen,
5) kupferschüßigen,
6) eisenartigen.
Er ist in Deutschland sehr häufig. Man findet ihn in einigen östreichischen Landen, im Bran- denburgischen, Westphälischen, Pommerischen, Braunschweigischen, in Sachsen; nur wird er an einem Orte mehr, als an dem andern, geschätzt und aufgesucht, nachdem der Holz- mangel merklicher oder weniger empfindlich und furchtbar ist, oder nachdem man bey Fa- briken mehr verbraucht.
Seit dem man den Torf mehr schätzte und aufsuchte, beschäftigten sich auch die Gelehr- ten und Naturforscher mehr damit. In den ältern Zeiten thun zwar zuweilen die Minera- logen desselben Erwähnung, und in der Fol- ge die Oekonomen: allein sein brennbares We- sen und die Art, ihn zu diesem Gebrauch zuzu- bereiten, ist ein Verdienst der Zeiten, die die- se Eigenschaft mehr zu schätzen wußten, und also vorzüglich unseres Jahrhunderts. Noch in der erstern Hälfte desselben finden sich daher
ver-
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ze Laͤger von Holz antrifft, an denen noch die Borke ſitzt, ſo, daß man unterſcheiden kann, welche Art von Holz es ſey. Er ſetzte die ver- ſchiedenen Torfarten aus einander, und fand ſonderlich 6 Arten:
1) ganz loſen und haarigten,
2) compakten und roͤthlichen,
3) mit Holz und Wurzeln gemiſchten,
4) ſchwarzen mit erdigten Theilen,
5) kupferſchuͤßigen,
6) eiſenartigen.
Er iſt in Deutſchland ſehr haͤufig. Man findet ihn in einigen oͤſtreichiſchen Landen, im Bran- denburgiſchen, Weſtphaͤliſchen, Pommeriſchen, Braunſchweigiſchen, in Sachſen; nur wird er an einem Orte mehr, als an dem andern, geſchaͤtzt und aufgeſucht, nachdem der Holz- mangel merklicher oder weniger empfindlich und furchtbar iſt, oder nachdem man bey Fa- briken mehr verbraucht.
Seit dem man den Torf mehr ſchaͤtzte und aufſuchte, beſchaͤftigten ſich auch die Gelehr- ten und Naturforſcher mehr damit. In den aͤltern Zeiten thun zwar zuweilen die Minera- logen deſſelben Erwaͤhnung, und in der Fol- ge die Oekonomen: allein ſein brennbares We- ſen und die Art, ihn zu dieſem Gebrauch zuzu- bereiten, iſt ein Verdienſt der Zeiten, die die- ſe Eigenſchaft mehr zu ſchaͤtzen wußten, und alſo vorzuͤglich unſeres Jahrhunderts. Noch in der erſtern Haͤlfte deſſelben finden ſich daher
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ze Laͤger von Holz antrifft, an denen noch die
Borke ſitzt, ſo, daß man unterſcheiden kann,
welche Art von Holz es ſey. Er ſetzte die ver-
ſchiedenen Torfarten aus einander, und fand
ſonderlich 6 Arten:
1) ganz loſen und haarigten,
2) compakten und roͤthlichen,
3) mit Holz und Wurzeln gemiſchten,
4) ſchwarzen mit erdigten Theilen,
5) kupferſchuͤßigen,
6) eiſenartigen.
Er iſt in Deutſchland ſehr haͤufig. Man findet
ihn in einigen oͤſtreichiſchen Landen, im Bran-
denburgiſchen, Weſtphaͤliſchen, Pommeriſchen,
Braunſchweigiſchen, in Sachſen; nur wird
er an einem Orte mehr, als an dem andern,
geſchaͤtzt und aufgeſucht, nachdem der Holz-
mangel merklicher oder weniger empfindlich
und furchtbar iſt, oder nachdem man bey Fa-
briken mehr verbraucht.
Seit dem man den Torf mehr ſchaͤtzte und
aufſuchte, beſchaͤftigten ſich auch die Gelehr-
ten und Naturforſcher mehr damit. In den
aͤltern Zeiten thun zwar zuweilen die Minera-
logen deſſelben Erwaͤhnung, und in der Fol-
ge die Oekonomen: allein ſein brennbares We-
ſen und die Art, ihn zu dieſem Gebrauch zuzu-
bereiten, iſt ein Verdienſt der Zeiten, die die-
ſe Eigenſchaft mehr zu ſchaͤtzen wußten, und
alſo vorzuͤglich unſeres Jahrhunderts. Noch
in der erſtern Haͤlfte deſſelben finden ſich daher
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/383>, abgerufen am 22.11.2024.
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