Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

Im J. 1656 erschien eine Ordnung, wie
sich die Unterthanen des Fürstenthums Gotha
zur Verfolgung der schädlichen Raubthiere
verglichen, wodurch hauptsächlich für die Jagd
gesorgt wurde, indem man die Wälder von
diesen Wildverderbern befreyete k). In dieses
Jahrhundert gehört auch des Herzogs Friede-
rich Wilhelms Sachsencoburgische, und des Lan-
des zu Franken Wild, Forst-, Jagd- und Wei-
dewerksordnung vom J. 1653 l). Verschiede-
ne Mandate von Herzog Joh. Casimir zu
Coburg finden sich ebenfalls bey dem Fritsch m).
Eine eisenachische Jagdornung von Herzog
Wilhelm vom J. 1645 n). Eine Sachsen-
Jenaische Forst- und Weidewerksordnung
erschien 1674 o).

In dem Würtenbergischen ergieng 1614
eine Jagdordnung, welche den dritten Theil
der Forstordnung des nämlichen Jahres aus-
machte. Alles gefällete Wild mußte in die
Hofküche geliefert werden, und wenn es zu
weit war, in die nächste Kellerey, wo es als-
denn eingesalzen, und in die Hofküche gelie-
sert wurde. Man siehet hieraus, daß man
sehr ökonomisch mit dem Wilde umgegangen.

Es
k) Fritsch l. c. p. 54.
l) Fritsch ed. 1702. p. 3. p. 445-472.
m) Ed. 1702. p. 473-481.
n) Ibid. p. 273-288.
o) Ibid. p. 321-337.

Im J. 1656 erſchien eine Ordnung, wie
ſich die Unterthanen des Fuͤrſtenthums Gotha
zur Verfolgung der ſchaͤdlichen Raubthiere
verglichen, wodurch hauptſaͤchlich fuͤr die Jagd
geſorgt wurde, indem man die Waͤlder von
dieſen Wildverderbern befreyete k). In dieſes
Jahrhundert gehoͤrt auch des Herzogs Friede-
rich Wilhelms Sachſencoburgiſche, und des Lan-
des zu Franken Wild, Forſt-, Jagd- und Wei-
dewerksordnung vom J. 1653 l). Verſchiede-
ne Mandate von Herzog Joh. Caſimir zu
Coburg finden ſich ebenfalls bey dem Fritſch m).
Eine eiſenachiſche Jagdornung von Herzog
Wilhelm vom J. 1645 n). Eine Sachſen-
Jenaiſche Forſt- und Weidewerksordnung
erſchien 1674 o).

In dem Wuͤrtenbergiſchen ergieng 1614
eine Jagdordnung, welche den dritten Theil
der Forſtordnung des naͤmlichen Jahres aus-
machte. Alles gefaͤllete Wild mußte in die
Hofkuͤche geliefert werden, und wenn es zu
weit war, in die naͤchſte Kellerey, wo es als-
denn eingeſalzen, und in die Hofkuͤche gelie-
ſert wurde. Man ſiehet hieraus, daß man
ſehr oͤkonomiſch mit dem Wilde umgegangen.

Es
k) Fritſch l. c. p. 54.
l) Fritſch ed. 1702. p. 3. p. 445-472.
m) Ed. 1702. p. 473-481.
n) Ibid. p. 273-288.
o) Ibid. p. 321-337.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0444" n="434"/>
        <p>Im J. 1656 er&#x017F;chien eine Ordnung, wie<lb/>
&#x017F;ich die Unterthanen des Fu&#x0364;r&#x017F;tenthums Gotha<lb/>
zur Verfolgung der &#x017F;cha&#x0364;dlichen Raubthiere<lb/>
verglichen, wodurch haupt&#x017F;a&#x0364;chlich fu&#x0364;r die Jagd<lb/>
ge&#x017F;orgt wurde, indem man die Wa&#x0364;lder von<lb/>
die&#x017F;en Wildverderbern befreyete <note place="foot" n="k)">Frit&#x017F;ch <hi rendition="#aq">l. c. p.</hi> 54.</note>. In die&#x017F;es<lb/>
Jahrhundert geho&#x0364;rt auch des Herzogs Friede-<lb/>
rich Wilhelms Sach&#x017F;encoburgi&#x017F;che, und des Lan-<lb/>
des zu Franken Wild, For&#x017F;t-, Jagd- und Wei-<lb/>
dewerksordnung vom J. 1653 <note place="foot" n="l)">Frit&#x017F;ch <hi rendition="#aq">ed. 1702. p. 3. p.</hi> 445-472.</note>. Ver&#x017F;chiede-<lb/>
ne Mandate von Herzog Joh. Ca&#x017F;imir zu<lb/>
Coburg finden &#x017F;ich ebenfalls bey dem Frit&#x017F;ch <note place="foot" n="m)"><hi rendition="#aq">Ed. 1702. p.</hi> 473-481.</note>.<lb/>
Eine ei&#x017F;enachi&#x017F;che Jagdornung von Herzog<lb/>
Wilhelm vom J. 1645 <note place="foot" n="n)"><hi rendition="#aq">Ibid. p.</hi> 273-288.</note>. Eine Sach&#x017F;en-<lb/>
Jenai&#x017F;che For&#x017F;t- und Weidewerksordnung<lb/>
er&#x017F;chien 1674 <note place="foot" n="o)"><hi rendition="#aq">Ibid. p.</hi> 321-337.</note>.</p><lb/>
        <p>In dem Wu&#x0364;rtenbergi&#x017F;chen ergieng 1614<lb/>
eine Jagdordnung, welche den dritten Theil<lb/>
der For&#x017F;tordnung des na&#x0364;mlichen Jahres aus-<lb/>
machte. Alles gefa&#x0364;llete Wild mußte in die<lb/>
Hofku&#x0364;che geliefert werden, und wenn es zu<lb/>
weit war, in die na&#x0364;ch&#x017F;te Kellerey, wo es als-<lb/>
denn einge&#x017F;alzen, und in die Hofku&#x0364;che gelie-<lb/>
&#x017F;ert wurde. Man &#x017F;iehet hieraus, daß man<lb/>
&#x017F;ehr o&#x0364;konomi&#x017F;ch mit dem Wilde umgegangen.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Es</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[434/0444] Im J. 1656 erſchien eine Ordnung, wie ſich die Unterthanen des Fuͤrſtenthums Gotha zur Verfolgung der ſchaͤdlichen Raubthiere verglichen, wodurch hauptſaͤchlich fuͤr die Jagd geſorgt wurde, indem man die Waͤlder von dieſen Wildverderbern befreyete k). In dieſes Jahrhundert gehoͤrt auch des Herzogs Friede- rich Wilhelms Sachſencoburgiſche, und des Lan- des zu Franken Wild, Forſt-, Jagd- und Wei- dewerksordnung vom J. 1653 l). Verſchiede- ne Mandate von Herzog Joh. Caſimir zu Coburg finden ſich ebenfalls bey dem Fritſch m). Eine eiſenachiſche Jagdornung von Herzog Wilhelm vom J. 1645 n). Eine Sachſen- Jenaiſche Forſt- und Weidewerksordnung erſchien 1674 o). In dem Wuͤrtenbergiſchen ergieng 1614 eine Jagdordnung, welche den dritten Theil der Forſtordnung des naͤmlichen Jahres aus- machte. Alles gefaͤllete Wild mußte in die Hofkuͤche geliefert werden, und wenn es zu weit war, in die naͤchſte Kellerey, wo es als- denn eingeſalzen, und in die Hofkuͤche gelie- ſert wurde. Man ſiehet hieraus, daß man ſehr oͤkonomiſch mit dem Wilde umgegangen. Es k) Fritſch l. c. p. 54. l) Fritſch ed. 1702. p. 3. p. 445-472. m) Ed. 1702. p. 473-481. n) Ibid. p. 273-288. o) Ibid. p. 321-337.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/444
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/444>, abgerufen am 22.11.2024.