in der Ausgabe des colerischen Hausbuchs vom Jahre 1680 finden k). Man kannte schon den Namen Mistbeete, nennte sie aber auch Gutschen. Man richtete sie zum Säen ein, um frühzeitige Blumen und andere Gewächse zu haben. Die Zubereitung war also: Man grub ein Loch einen halben Mann tief und 5 Schuh weit, die Länge war willkührlich; man füllte dieses mit Pferdemist aus, trat ihn mit den Füßen fest, und begoß ihn, damit er ein wenig naß und dadurch bald warm wurde. Man nahm nun ein gut Theil fette Erde, ei- nen Theil Sand, aber keinen Wassersand, und that hierunter etwas Taubenmist, und schüttete diese Mischung eines halben Schuhes hoch auf den Mist. Man begoß es Abends und Morgens ein wenig, damit die jungen Pflanzen nicht verbrennten. Bey sehr kaltem Wetter deckten sie dieselben mit Holzdecken und langem Pferdemist zu, öffneten sie bey Son- nenschein und bedeckten sie des Abends wieder. In diesen zogen sie Melonen, um sie zeitig zu Johannis zu haben, sie legten sie darinnen 4 Schuh weit von einander, und verneuerten, wenn der alte erkaltet war, den Mist, indem sie ihn von den Seiten hinein unter die Wurzeln brachten.
Durch
k) S. l. c. 1 Theil 6tes Buch. Additiones zum corrigirten Colero vom Blumen- und Gartenbau von Cap. 94. bis 98.
C 2
in der Ausgabe des coleriſchen Hausbuchs vom Jahre 1680 finden k). Man kannte ſchon den Namen Miſtbeete, nennte ſie aber auch Gutſchen. Man richtete ſie zum Saͤen ein, um fruͤhzeitige Blumen und andere Gewaͤchſe zu haben. Die Zubereitung war alſo: Man grub ein Loch einen halben Mann tief und 5 Schuh weit, die Laͤnge war willkuͤhrlich; man fuͤllte dieſes mit Pferdemiſt aus, trat ihn mit den Fuͤßen feſt, und begoß ihn, damit er ein wenig naß und dadurch bald warm wurde. Man nahm nun ein gut Theil fette Erde, ei- nen Theil Sand, aber keinen Waſſerſand, und that hierunter etwas Taubenmiſt, und ſchuͤttete dieſe Miſchung eines halben Schuhes hoch auf den Miſt. Man begoß es Abends und Morgens ein wenig, damit die jungen Pflanzen nicht verbrennten. Bey ſehr kaltem Wetter deckten ſie dieſelben mit Holzdecken und langem Pferdemiſt zu, oͤffneten ſie bey Son- nenſchein und bedeckten ſie des Abends wieder. In dieſen zogen ſie Melonen, um ſie zeitig zu Johannis zu haben, ſie legten ſie darinnen 4 Schuh weit von einander, und verneuerten, wenn der alte erkaltet war, den Miſt, indem ſie ihn von den Seiten hinein unter die Wurzeln brachten.
Durch
k) S. l. c. 1 Theil 6tes Buch. Additiones zum corrigirten Colero vom Blumen- und Gartenbau von Cap. 94. bis 98.
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in der Ausgabe des coleriſchen Hausbuchs vom
Jahre 1680 finden k). Man kannte ſchon
den Namen Miſtbeete, nennte ſie aber auch
Gutſchen. Man richtete ſie zum Saͤen ein, um
fruͤhzeitige Blumen und andere Gewaͤchſe zu
haben. Die Zubereitung war alſo: Man
grub ein Loch einen halben Mann tief und 5
Schuh weit, die Laͤnge war willkuͤhrlich; man
fuͤllte dieſes mit Pferdemiſt aus, trat ihn mit
den Fuͤßen feſt, und begoß ihn, damit er ein
wenig naß und dadurch bald warm wurde.
Man nahm nun ein gut Theil fette Erde, ei-
nen Theil Sand, aber keinen Waſſerſand,
und that hierunter etwas Taubenmiſt, und
ſchuͤttete dieſe Miſchung eines halben Schuhes
hoch auf den Miſt. Man begoß es Abends
und Morgens ein wenig, damit die jungen
Pflanzen nicht verbrennten. Bey ſehr kaltem
Wetter deckten ſie dieſelben mit Holzdecken und
langem Pferdemiſt zu, oͤffneten ſie bey Son-
nenſchein und bedeckten ſie des Abends wieder.
In dieſen zogen ſie Melonen, um ſie zeitig zu
Johannis zu haben, ſie legten ſie darinnen 4
Schuh weit von einander, und verneuerten,
wenn der alte erkaltet war, den Miſt, indem
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/45>, abgerufen am 21.11.2024.
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